Schlesisches Namenbuch/055
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I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische | |
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I. Familiennamen aus Taufnamen
b) kirchliche und slawische.
Adam (Görlitz [30] Liegnitz [19] Ratibor [20] Beuthen [8] u. ö.), oberschles. auch oft Adamek, Adameck u. ä.
- Als kirchl. Taufname bei den slaw. Völkern häufiger als sonst; als alttestamentl. N. erst durch die Reformation in Mode gekommen (für Görlitz z. B. vgl. Wentscher, für Liegnitz z. B. das Register zum Stadtbuch 1517–1618 von Tschersich (Mitteil. 14, 1934). – Belege: Adam de Waczinrode 1351 Breslau; Adam Adasch! 1404 Glatz. Als FN.: Nicclos Adam 1383 Liegnitz; Bartke u. Hannos gebrüder Adam gen. 1417 (Cod. 4); Melchior Adam 1556 Liegnitz.
Anders (Liegnitz [69] Hirschberg [25] usw., überall oft).
- Der Apostel und Heilige Andreas; im Volksmunde auf der Stammsilbe betont: Andres, dann mit Metathese (Umspringen) des r: Anders, so schon im 14. Jh. bezeugt: Andirs von der Wede 1372 (Cod. 4,32). In poln. Form: Jander (s. dies!). Andreas 1306 Liegnitz; Andres 1346 Breslau; Andreas de Syffidisdorff 1380 Liegnitz; Andris Jeschke 1397 Liegnitz; Hempe Andreas 1380 Liegnitz; Katharina Anders 1547 Liegnitz; Hanke Andres 1425 Liegnitz. Nebenher lief auch die Endbetonung: Andris Jeschke 1397 = Andrebis Jeske 1386 Liegnitz = Andreas J. 1384 (Bw. 109 f.).
Aßmann (Görlitz oft, Liegnitz [12] Öls [5] Beuthen [3]), selten Asmus (Liegnitz [2]).
- KF. von Erasmus, ein Hl.N., der seit dem 15. Jh. Mode wurde; berühmtester Träger: Erasmus von Rotterdam. Der hl. E. zählte zu den 14 Nothelfern. – Belege: Erasmus Lorencz godin Bruders Sohn 1367 Breslau; Asman Freiberger 1446/47 Görlitz; Asman Lange 1520/25 Görlitz; Erassmus Wincke 1565 = Assmus W. 1565 = Asman W. 1567 Liegnitz (KiBch. 3, St. Peter Paul). Als FN.: Petir Asman 1491 Liegnitz.
Aust (Liegnitz [6] Neustadt oft, Ratibor [7] Beuthen [7]), Austen, zsgz. aus Augustin.
- Vereinzelt Austmann (Oppeln [1]). Der N. des heil. Augustinus, berühmten Kirchenvaters († 430), wurde als TN. im 15. Jh. üblich. – Belege: Augustinus 1363; Austein 1386 Breslau; Austyn Bertold 1426 Liegnitz; Augustin Knebil = Austin K. 1453 Liegnitz; Austen Meissner 1491 Liegnitz. Als FN.: Jacobus Augustini 1356 Liegnitz; Peter Austen ca. 1522 Görlitz.
Bachmann (Görlitz [10] Liegnitz [11] Beuthen [8]), Pachmann, auch ohne die deutsche Endung -mann:
- Bach (Görlitz [4] Grünberg [7] Glatz [3] Schweidnitz), urspr. Bache (Glatz [7] Schweidnitz), auch Pach, Pache (Görlitz [7] Sp [9] Neustadt [3] Neisse Ratibor), Pach (Oppeln [5] Beuthen [5]) d. i. die tschech. KF. von Hl.-N. Bartholomäus, wie Stach von Stanislaus, Pech und Pechmann von Peter, Jach(e) u. Jachmann von Johannes u. a. In der Bedeutung „der am Bache Wohnende“ müßte er süd- oder westdeutscher Einwanderer sein. Vgl. auch Rcht. S. 57. – Belege: Hensil Bache 1369 ca. Liegnitz; Hanns Bache 1484 Görlitz; auch in Alt-Breslau (Rcht. 57); Vgl. auch die FN. Bachnik (Rcht. 57); Pachni(c)ke (Neisse); Bachura, Pachura.
Bänisch, Bähnisch, Benisch, Behnisch, gewöhnlich Bänsch, Bähnsch (Liegnitz [12] u. ö.); Bensch (Beuthen [16]); laus. Bönisch, Böhnisch, Bönsch, Böhnsch.
- Im 15. Jh. KF. mit slaw. Suffix -isch vom N. des heil. Benedikt (lat. benedictus = der Gesegnete), des Stifters des Benediktinerordens und Vaters des abendländischen Mönchtums († 543). Als FN. schles. Bendix, Benedix (Liegnitz [15] Hirschberg [3]), der Form nach seit d. 16. Jh. bezeugt: Bennedix Ridel 1561 Liegnitz, Benedix Herman vom Soraw