Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/248

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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die Last sei gleich gewesen zwei Wispeln, Wicskepel, wie dieses Maß sonst heißt; ein Wispel aber oder die halbe Last, auch Mese genannt, habe befaßt 3 ½ Scheffel (modios) Rocken, oder 2 Scheffel Waizen, Hafer und wahrscheinlich Gerste; der Scheffel aber wäre 4 Schip, nach jetzigem Maße 8 Spint, oder eine halbe Tonne (2 Himpten). Doch trifft dies nicht zu. Aus dem Dorfe Kronshorst[1] z. B. gaben von 5 Hufen jede 6 Modios Rocken und die Summe wird auf 3 Chori angegeben, wonach also 1 Chorus gleich 10 Scheffel[2].

Im eigentlichen Holstein und in den Marschen waren die Zehnten dem Erzbischofe zuständig, wie wir daraus sehen, daß er mit denselben geistliche Stiftungen begabte. So verlieh der Erzbischof Adelbero 1139 dem Stifte Neumünster Zehnten in einem Landstriche an der Wilster zwischen dem See Sladen und der Walburgau, 1141 aus den Dörfern Bönebüttel, Brakenfeld, Gadeland, Harrien, Hesberge, Kummerfeld, Neumünster, Padenstedt, Stover, Tastorf, Tungendorf und Wittorf — anderer Schenkungen zu geschweigen. Allein manche Zehnten, sehen wir, waren bereits erzbischöflichen Ministerialen oder sonst Edelleuten vom Erzbischöf zu Lehn gegeben, und von solchen wurden dem gedachten Stifte mit erzbischöflicher Genehmigung auch zu Theil, z. E. 1215 von einem Ritter Dechard von Aspe. Ferner hatten die Landesherren erzbischöfliche Zehnten zu Lehn. Graf Adolph überließ 1238 an das Neumünstersche Chorherrenstift die Neubruchszehnten (decimas novales) von 23 Dörfern der dortigen Parochie und der neugestifteten Kirchspiele Brügge und Flintbek. Es waren diese Dörfer in den Waldgegenden angelegt, die erst gegen diese Zeit hin unter Cultur genommen waren. Die Grafen Johann und Gerhard verkauften 1248 dem mehrgedachten Stift die Zehnten aus sechs Dörfern der dortigen Parochie, Aspe, Bostedt, Enendorp, Wersebek, Einfeld und Eiderstedt, die ihr Großvater Adolph dem Propsten Sido für 40 Mark


  1. Staphorst, I, 459.
  2. Wenn bei Bergstedt am Rande bemerkt ist, ein Chor. sei 7 Sch., so beruht dies auf einer irrigen Berechnung.