Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/163
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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des Landes. Es scheint, als ob unter den Friesen ein regerer Sinn gewesen sei, auch auf diese Weise für den Unterricht der Jugend zu sorgen. Nur in einigen größeren und weitläuftigeren Gemeinden des übrigen Schleswigischen kommen frühzeitig Diaconate vor. So in Medelbye 1577 und noch 1621. Zu Eggebek ward auf Veranlassung einiger Adligen, die Höfe in diesem Kirchspiel besaßen (Bollingstedt, Langstedt), ein Diaconat errichtet. In der großen adligen Gemeinde Gettorf im Dänischen Wohld blieb eine Capellanei gleich bei der Reformation; es wird aber berichtet, man habe 1548 und 1549 keinen Capellan bekommen können. In Angeln wurden bloß zu Grundtoft und Sörup Diaconate eingerichtet. Wenigstens der Diaconus zu Grundtoft hatte anfangs auch die Kirchspielsschule zu besorgen. Zu Hoist bei Tondern kommt ein Diaconus vor Namens Nicolaus Jensen, der schon in katholischer Zeit 1506, als Hoist noch Annex von Hostrup, angestellt war und erst 1564 mit Tode abgegangen ist. Er blieb Capellan, auch als Hoist einen eigenen Pastor erhielt, um den Gottesdienst in der Kirche zu besorgen, da der Pastor häufig auf dem Hofe Sollwig predigen mußte. Als dieser Hof sich aber nach Hostrup zur Kirche wandte, ward der Diaconus entbehrlich. — Zu Hoyer weiß man die Namen von drei Diaconen, aber nicht die Zeit, wann sie im Amte gestanden; doch wird dies muthmaßlich im sechzehnten Jahrhundert gewesen sein. Weiter nördlich kommen um diese Zeit noch keine Diaconate vor, nur später einige. — Was die Diaconate auf Sundewith anbelangt, so läßt nur von dem einzigen zn Broacker sich ein höheres Alter als 1580 nachweisen, indem berichtet wird, daß der Diaconus Eggardus Calixti 1556 gestorben sei. — Auf Alsen waren im sechszehnten Jahrhundert und bis in das siebenzehnte hinein ziemlich viele Diaconate. Zu Eeken bereits um 1543. Die zu Tandflet, Svendstrup, Ketting lassen sich schon aus den Jahren 1567, 1568, 1569 nachweisen; von denen zu Hörup, Lysappel, Ulkebüll weiß man freilich erst ums Jahr 1608 mit Bestimmtheit; doch mögen dieselben älter sein, wie denn auch zu Nordburg schon im Anfange des siebenzehnten Jahrhunderts bestimmt ein Diaconat war, gleichfalls älter sein wird. Obgleich erst 1608 zu Aerroeskjöbing ein Diaconus genannt wird, mag auch dort das Diaconat älter sein. Noch ist schließlich hier der Insel Fehmern zu erwähnen. Wie in der Stadt Burg schon im sechszehnten Jahrhundert zwei