Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/118
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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die Festungswerke wieder hatte herstellen lassen, wurde 1694 auch der Anfang gemacht mit dem Bau einer Garnisonskirche, welche 1699 von dem Generalsuperintendenten Muhlius eingeweiht ward und zwei Prediger erhielt, einen Pastor und einen Compastor. Die Kirche wurde die Sophien-Kirche genannt. Sie litt aber im Jahre 1700 während des Bombardements sehr. Dasselbe war der Fall mit der Stadtkirche, deren Thurm bis auf das Mauerwerk niedergeschossen ward; Kanzel, Altar, Boden und Stühle wurden zerschmettert. Erst 1703 war die Kirche so weit hergestellt, daß am 31. October eine Wiedereinweihung statthaben konnte. Nachdem die Festung, in welche Steenbock 1713 sich hineinwarf, am 7. Februar 1714 sich ergeben hatte und darauf die Festungswerke abgetragen wurden, war die Garnisonskirche, die auch nach 1714 keine Prediger mehr hatte, überflüssig und ward in der Folge abgetragen. In Garding warf der Sturm am 16. November 1660 den Thurm über die Kirche, welche dadurch großen Schaden litt. Es dauerte bis 1752, ehe wieder eine Thurmspitze errichtet ward. Zu Tating wurde 1694 die Thurmspitze ebenfalls durch einen Sturm niedergeworfen und 1699 wieder aufgerichtet.
7. Von Fehmern ist in diesem Zeitraume nichts Besonderes zu berichten.
Was die Herzoglichen Kirchen in Holstein anbelangt, so bestand hier unverändert
8. die Propstei Norder-Dithmarschen, und zwar in zunehmender Unabhängigkeit von den Generalsuperintendenten. Es war hier der Propst nicht allein Special-, sondern auch General-Visitator, so daß bloß zuweilen auf besonderen Befehl der Landesherrschaft von einem Generalsuperintendenten Kirchenvisitation gehalten ward.[1] Bei vacanter Propstei präsentirte die Landschaft dem Landesherrn aus ihrem Ministerio drei Glieder, von welchen nach eingezogenem Berichte des geistlichen Ministeriums daselbst einer ernannt ward. Die dortigen Pröpste waren in dieser Periode folgende: Peter Ludenius, Pastor zu Weddingstedt, Propst seit 1630, gest. am 17. Juni 1677; M. Hinrich Fischer, zu Lunden, seit dem 7. August 1667, gest. den 26. December 1679; M. Johann Krüger, zu Heide, seit dem 3. März 1680, gest. 1681; Samuel Schulz, zu Heide, wurde
- ↑ Bolten, Dithmars. Gesch. IV, 397.