Staake
Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. (Ackerbürger) im Deutschen Städtebuch ...
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Name
- Staake (ndd.) = unbestimmtes loses, längliches Holzstück
Verwendung
- Holzstange oder dünner Pfosten, Bohnen- oder Hopfenstange, Teil der Holzkonstruktionen eines Zaunes (Wrechte) aus Stangenholz, Teil der Befestigung von Flechtwerken bei Fachwerkbauten (für Lehmbewurf)
- Wiederaufbau der Stadtbefestigung 1544 in Wildeshausen mit „Pforten, ziemlichem Wall und Stacket darauf".
Brandstaake oder Brandholz
- Bedeutung: trockenes Feuerholz oder Brennholz für offene Feuerstätten oder Kaminfeuer, Küchenfeuer
Zaunstaake oder Zaunholz
- Zaumstaaken waren zeitlich und lokal Mangelware: So klagt im Fürtentum Lippe Henrich Sothen in Salzuflen (im 18. Jahrhundert ?) gegen Johan Westermann, wegen Entwendung einiger Zaunstaken und Beleidigung, wozu auch noch ein Gutachten der Universität Marburg erstellt wird.
- Quelle: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Bestellsignatur: L 86 Nr. 276
Zaunstaakenbearbeitung
- 1707 "das Beil, womit er die Zaunstaken zugespitzet"
- Quelle: Stolpe/Bauernbuch
Zaunstaake als Waffe
- Gerichtsbuch Haus Ostendorf: 1611 Actor Herman Wißing beklagt – daß Tonnies Paßman (...) immer auf seinen Dassell (Kopf) gehauen habe – ohne eine gegebene Ursache – auch mit einem Zaunstaken aufs Haupt geschlagen und ihn dermaßen gröblich verwundet habe – daß er 5 Wochen bettenlägerich gewesen und ein großes Verzehr hatte (...)
- Quelle: Vereinigten Westfälischen Adelsarchive e. V, Ostendorf (Lem.O), Findbuch,
Lokale Vorkommen
15.-19. Jhdt. Westfalen, Münsterland, Vest Recklinghausen
Frühe Beschreibung
01.02.1550 Der Bürger der Warburger Neustadt (niggenstadt Wartberg) Jakob Bannenberges und seine Frau Anna bezeugen, daß sie von den Warburger Dominikanern, vertreten durch Prior, Subprior und Lesemeister, einen Hof oder Garten, gelegen vor der Warburger Neustadt, vor dem Busdorfer Tor (Büstorper dore) zwischen den Höfen des Tepel Hentze und des Joest Temme, gekauft haben (….) Die Aussteller verpflichten sich, den Hof eingezäunt „mit plancken, staken und tünen“ (Planken, Stangen und Zäunen) und in gutem Zustand zu halten (…)
- Quelle: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, Bestellsignatur: Dominikanerkloster Warburg - Urkunden, Nr. 110
Zeitliche Preise
- 1758 Siebenjähriger Krieg im Vest (1756-1763) 3 fuder "Brandtstaeken" ad 3 Rt
- 1758 Siebenjähriger Krieg im Vest (1756-1763) 5 Fuder "Brandholtz" ad 5 Rt
- 1758 Siebenjähriger Krieg im Vest (1756-1763) 2 Fuder "Zaunholtz" 45 Stüber
Quelle
- gebräuchliche Mundart