Thale

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Disambiguation notice Thale ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Thale (Begriffsklärung).

Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Sachsen-Anhalt > Landkreis Harz > Thale

Einleitung

Thale am sagenhaften Bodetal[1] ist eine Stadt im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.

Wappen

Wappen Thale

Allgemeine Information

Einwohner: 18.131 (31. Dez. 2012)

Kriegerdenkmal 1914-18 am Hexentanzplatz

Politische Einteilung

Ortsteile :

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Am 1.4.1933 wurde die evangelische Kirchengemeinde Thale die Kirchengemeinden St. Andreas und St. Petri in Thale aufgeteilt.
    „Urkunde, über die Bildung einer Kirchengemeinde St. Andreas und einer Kirchengemeinde St. Petri in Thale, Kreis und Kirchenkreis Quedlinburg“:
    Nach Anhörung der Beteiligten wird folgendes festgesetzt:
    § 1.
    Die Kirchengemeinde Thale (Kreis und Kirchenkreis Quedlinburg) wird in der Weise geteilt, daß aus den Evangelischen der Unterstadt eine Kirchengemeinde St. Andreas und aus den Evangelischen der Oberstadt eine Kirchengemeinde St. Petri gebildet wird. Die Grenze zwischen den beiden Kirchengemeinden verläuft der Bode entlang zwischen Sägemüller- und Wolfsburger Straße bis zur oberen Bodebrücke, nördlich der Bruchstraße bis zur Hüttenchaussee (Hauptstraße). Das Grundstück des Sägewerks Martius wird der Petrigemeinde zugeteilt. Weiterhin bilden von da ab die Gleise des Güterbahnhofs und anschließend die Schienen der Reichsbahn die Grenze.
    § 2.
    Die Bestimmungen des § 1 treten am 1. April 1933 in Kraft.
    Magdeburg, den 20. Juli 1933.
    Der Provinzialkirchenrat der Provinz Sachsen.
    [2]

Katholische Kirchen

Andere Glaubensgemeinschaften

Geschichte

  • Die Siedlung Thale entstand wahrscheinlich zu Beginn des 10. Jahrhunderts. Erstmals wurde sie 936 im Zusammenhang mit dem benachbarten Kloster Wendhusen[3] erwähnt, das vor 840 als Kanonissenstift[4] als eines der ersten Klöster auf sächsischem Boden gegründet worden war.
  • Das Kloster geriet in der Folgezeit unter die Schutzherrschaft des Stiftes in Quedlinburg.[5] Das Dorf wurde ab 1231 als Dat Dorp to dem Dale bezeichnet.
  • Seit 1445 lässt sich in Thale eine Eisenhütte[6] nachweisen. - Das Kloster Wendhusen wurde 1525 während des Bauernkriegs[7] zerstört.
  • 1686 entstand eine kleine Hammerschmiede,[8] aus der sich später eine neue Eisenhütte entwickelte, die besonders durch die Nähe zu den reichen Erzvorkommen im Harz begünstigt war.
  • 1831 wurde hier die erste schmiedeeiserne Wagenachse, die in Deutschland bis dato gebaut worden war, hergestellt. 1835 wurde das älteste Blechemaillierwerk Europas in Thale gegründet. Nach dem Anschluss der Stadt an die Eisenbahn 1862 in Richtung Berlin wuchs der Ort und die Zahl der Arbeiter: Während das Eisenhüttenwerk Thale AG im Jahre 1872 nur 350 Personen beschäftigte, waren es 1905 schon 4400. Vor allem die Emailleproduktion trug zum internationalen Ruf Thales bei, immerhin kam aus dem größten europäischen Emaillewerk zu Spitzenzeiten 10 % der weltweiten Produktion. 1910 sprachen Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Clara Zetkin zu Thalenser Arbeitern.
  • Im Ersten Weltkrieg wurden ab 1916 im Eisenhüttenwerk die deutschen Stahlhelme produziert, deren Prototyp dort 1915 entwickelt worden war. Ab 1934 besaß das Werk das Monopol für die Stahlhelmfertigung.
  • Seit dem 19. Jahrhundert blühte der Fremdenverkehr in Verbindung mit dem später als radonhaltig eingestuftem Wasser der Hubertusquelle auf, die 1836 erschlossen worden war. So besuchten verschiedene Literaten wie Heinrich Heine (Die Harzreise)[9] und Theodor Fontane den Ort und besonders das Bodetal. Außerdem genossen vor allem Berliner Touristen die Thalenser Sommerfrische. Dies ermöglichte der Anschluss von Thale 1862 an die Eisenbahn aus Wegeleben. 1909 folgte eine Nebenbahn aus Blankenburg (Harz).
  • 1922 erhielt der Ort das Stadtrecht.
  • Am 30.09.1928 Vereinigung Gutsbezirk Rittergut Thale in Teilen mit der Stadtgemeinde Thale (Hauptteil) und den Landgemeinden Warnstedt und Neinstedt und zwar: Vereinigung des Hauptgutes mit der Stadt Thale und von 39,46,05 ha mit der Landgemeinde Warnstedt und 43,84,30 ha mit der Landgemeinde Neinstedt.[10]
  • Am 01.01.1929 Vereinigung Gutsbezirk Thale, Forst in Teilen mit der Stadt Thale, Gemeinde Friedrichsbrunn, Gemeinde Bad Suderode und Gemeinde Stecklenberg.[11]
  • Thale wurde nach Räumung durch restliche deutsche Truppenteile am 20. April 1945 weitgehend kampflos von US-amerikanischen Truppen besetzt.
  • Ab Anfang Juli 1945 wurde Thale Teil der SBZ[12] und ab 1949 der DDR.
  • Vom 12. bis zum 14. Juni 2009 war Thale unter dem Motto Thale sagenhaft Veranstaltungsort des Sachsen-Anhalt-Tages,[13] zu dem etwa 200.000 Besucher kamen.

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Historische Gesellschaften

Tel. 0049/3943-55 30 40
Fax 0049/3943-55 30 55
museumsleitung@schloss-wernigerode.de

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Adressbücher

Historische Quellen

Bildquellen

Bibliografie

Historische Bibliografie

  • Berent Schwineköper (Hrsg.): Provinz Sachsen Anhalt. In: Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands. Band 11. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9, S. 462–464.
  • Cilda Schrader: Thale vor 80 Jahren: ein Beitrag zum 80-jährigen Jubiläum der Stadtgründung Thales. In: Quedlinburger Annalen, heimatkundliches Jahrbuch für Stadt und Region Quedlinburg. 5 (2002), ISSN 1436-7432, S. 84–89.

Weitere Bibliografie

  • Manfred Mittelstaedt: Thale am Harz. (Die Reihe Archivbilder). Erfurt 2004, ISBN 3-89702-683-X.
  • Ute Fuhrmann, Rainer Vogt: Die Steine am Hexentanzplatz: Thale und Umgebung – eine Harzlandschaft neu entdecken. (Reihe Stadtgeschichten 1). 2. Auflage. Dössel (Saalkreis) 2007, ISBN 978-3-89923-116-8.

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Thale

Karten

Regionale Verlage und Buchhändler

Berufsgenealogen

Transkription

Heimat- und Volkskunde

Anmerkungen

  1. Artikel Bodetal. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  2. Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg, 1933, S. 175, Nr. 545
  3. Artikel Kloster Wendhusen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  4. Artikel Kanonissenstift. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  5. Artikel Stift Quedlinburg. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  6. Artikel Eisenhütte. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  7. Artikel Deutscher Bauernkrieg. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  8. Artikel Hammerschmiede. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  9. Artikel Die Harzreise. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  10. Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg, 1928, S. 215
  11. Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg, 1929, S. 6
  12. Artikel Sowjetisch besetzte Zone. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  13. Artikel Sachsen-Anhalt-Tag. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Weblinks

Offizielle Webseiten

http://www.thale.de

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

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