Von der Evidenz in der Genealogie (Gatterer)/05

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Von der Evidenz in der Genealogie (Gatterer)
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      Die dritte Gattung können die sogenannten Geschlechtshistorien ausmachen: eine unvermischte Art von Werken, die aus Genealogie und Historie zusammengesetzt sind, denn man beschäftiget sich darin nicht blos allein mit der Abstammung der Personen, die zu einem Geschlechte gehören, sondern zugleich auch mit ihren Begebenheiten. In den besten Werken von dieser Gattung ist der genealogische Theil ungefähr nach der Methode des Du Chesne bisher bearbeitet worden, das ist, man hat die Stammtafeln zwar zu beweisen gesucht, aber die Wahrheit der Sätze ist selten bis zur Evidenz erhoben worden. Was den historischen Theil anbelangt, so gehört die Untersuchung über die Evidenz der darin erzählten Merkwürdigkeiten nicht hieher, sondern zur Materie von der Evidenz der eigentlichen Historie. Als Beispiele sind bekannt Herrgotts Genealogia Domus Habsburgicae, die Origines Guelficae, Schöpflins Historia Zaringo-Badensis, Köhlers Wolffsteinische Historie, die pragmatische Historie des Hauses Geroldseck, Treuers historisches Geschlechtsregister der Herren von Münchhausen, und, wenn man will, kann man auch meine Historiam Genealogicam Holzschuherorum ab Aspach hieher rechnen.

      Man hat endlich auch Untersuchungen über einzelne genealogische Gegenstände. Ich mach aus ihnen, unter dem Namen genealogischer Erörterungen, die vierte Gattung genealogischer Werke. Lenzens historisch-genealogische Untersuchungen und Erläuterungen der erstern 34. Hübnerischen Tabellen, und Gebhardi genealogische Abhandlungen können als Beyspiele von