Andreasgemeinde Wallenhorst
Hierarchie
Evangelische Kirche in Deutschland > Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers > Sprengel Osnabrück > Kirchenkreis Osnabrück > Andreasgemeinde Wallenhorst
Einleitung
Das Gemeindezentrum liegt im Ortsteil Hollage in der Uhlandstr. 61. Die Kirchengemeinde wurde formell am 1. Januar 1975 gegründet. Nach fast einjähriger Bauzeit konnte am 26. Oktober 1975 das neu erbaute Gemeindezentrum seiner Bestimmung übergeben werden.
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Andreaskirche Wallenhorst in Hollage
- → Hauptartikel: Andreaskirche Wallenhorst
Geschichte
Frühe Neuzeit
In der Zeit der Reformation und der Glaubensspaltung gab es in Wallenhorst einige reformatorische Tendenzen, jedoch ist der Konfessionswechsel in Wallenhorst eng mit der Reformation in der Grafschaft Tecklenburg verbunden. Dort wurde die Reformation im Jahre 1527 eingeführt. Nachdem dort in den 1530er Jahren unter Graf Arnold II. der Calvinismus Einzug gehalten hatte, gab orientierten sich einige Bauern aus der Barlage, ein Wohnplatz der kirchlich seit dem Mittelalter zur Pfarrei St. Alexander in Wallenhorst gehörte, in Richtung der deutlich näher gelegenen Kirche in Wersen, die auch geringere Pfarrpfründe verlangte. Beispielsweise haben einige Kinder des Vollerben Jürgens-Barlag im Jahr 1652 nicht an der Osterkommunion teilgenommen, und dürfen daher als evangelisch gelten. Neben dem Sohn Johan und der Tochter Greta ist insbesondere die spätere Frau des Vollerben Mosting zu Lechtingen auch bei ihrem Tod am 21. Dezember 1706 noch als lutherana verzeichnet.
Im Jahre 1560 war Friedrich Rotger zum leitenden Geistlichen der Pfarrei St. Alexander bestellt worden. Er lebte im Jahre 1601 in Lechtingen mit seiner Frau Swaneke, dem Sohn Frederich (Scholastimus), der Tochter Swaneke und dem Knecht Johan. Sein Sohn übernahm die Pfarrei im Jahre 1608. Aus dem Visitationsprotokoll des Generalvikars Albert Lucenius (der mit seinem Besuch der Kirchen im Stift die Gegenreformation vorbereiten sollte) vom 10. Dezember 1624 ist bekannt, dass der damalige Pfarrer Friedrich Rutger verheiratet war, sich formell aber nicht von der katholischen Kirche losgesagt hatte. Er wird von Lucenius als ein homo sordidus et agrestis (schmutziger und ungeschliffener Mann) bezeichnet, der sich zwar noch als katholisch bekenne, es aber nach seiner Lebensführung nach nicht mehr sei.[1] Hardinghaus führt die Aussagen Lucenius weiter aus: In der Kirche sei alles schmutzig, in Unordnung und voller Gerümpel. Die Messe werde noch lateinisch ohne Beimischung deutscher Lieder gesungen. Der Küster sei ein einfältiger Landmann und reichlich dumm (homo rusticulus et parum sciens).[1]
Nach der Capitualatio Perpetua Osnabrugensis blieb die Bevölkerung des Kirchspiels Wallenhorst aber bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts fast vollständig katholisch. Auch die bis dahin zuziehenden wurde katholisch getauft, denn Andersgläubigkeit wurde nicht akzeptiert und häufig als schlimmes Übel angesehen.
20. Jahrhundert
Erst mit dem Zuzug Geflüchteter nach Ende des Zweiten Weltkriegs stieg der Anteil der evangelischen Bevölkerung.
So lebten 1946 in
- Wallenhorst 150 Lutheraner (9,1 Prozent der Bevölkerung), in
- Hollage 313 (12,8 Prozent), in
- Rulle 176 (8,6 Prozent) und in
- Lechtingen 206 (13,2 Prozent) Lutheraner.[2]
Kirchlich gehörten die evangelischen Einwohner aus Hollage und Wallenhorst daher zur evanglischen Krichengemeinde in Engter (Bramsche). So kam der Engter Pfarrer alle zwei Wochen nach Hollage und feierte in der katholischen Kirche St. Josef Hollage (Kirche) einen evangelischen Gottesdienst. Nur an Weihnachten, Ostern und Pfingsten kam er jeweils am zweiten Feiertag auch in die katholische St. Alexander Wallenhorst (Kirche) in Wallenhorst. Später wich die Gemeinde auf Schulräume aus, da die Kirchen für die kleine Gemeinde zu groß waren.
Im Jahre 1954 änderten sich die kirchlichen Zuständigkeiten und so wurden die Wallenhorster der neugegründeten Kirchengemeinde Paul Gerhardt in Osnabrück zugeteilt, während die Lutheraner und Lutheranerinnen aus Hollage fortan zur St. Michaelisgemeinde in Osnabrück-Eversburg gingen.
Schon Anfang der 1960er Jahre verfolgte die Michaelisgemeinde den Plan, in Hollage eine Kapelle zu errichten. Im Kontext der Gebietsreform 1972 gewannen die Pläne dann endlich Gestalt, denn 1973 erhielt die Michaelisgemeinde eine zweite Pfarrstelle mit Sitz in Hollage, auf die das Landeskirchenamt ein Jahr später Walter Hüttmann berief. Hüttmann übernahm auch die Betreuung der evangelischen Einwohner des Ortsteils Wallenhorst. Ein 1973 angemietetes Gebäude diente zunächst als Gemeindehaus. Zum 1. Januar 1975 errichtete das Landeskirchenamt schließlich für die Wallenhorster Ortsteile Hollage und Wallenhorst die Ev.-luth. Andreas-Kirchengemeinde Wallenhorst, so dass die 1973 eingerichtete Pfarrstelle auf die neue Gemeinde übergehen konnte.
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische Gesellschaften
Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. (OSFA) | |
Anschrift: Iburger Straße 240, 49082 Osnabrück · E-Mail: · Homepage: http://www.osfa.de · Regionale Arbeitsgruppe: Familienforschung im Kreis Herford: Homepage: http://www.hf-gen.de siehe auch: DAGV/Mitglied Nr. 64 (Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V.) |
Historische Gesellschaften
Verein für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück (Historischer Verein) | |
Anschrift: Schloßstraße 29, 49074 Osnabrück · E-Mail: · Telefon: +49 (0) 541 33162-14 Homepage: https://www.historischer-verein-osnabrueck.de/ · Osnabrücker Geschichtsblog: https://hvos.hypotheses.org/ |
Genealogische und historische Quellen
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Kirchenbücher
Bibliografie
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Verschiedenes
nach dem Ort: Andreasgemeinde Wallenhorst
Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 Hardinghaus, Bernhard: Aus der Geschichte der Kirche und Pfarre Wallenhorst, in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg.): Elfhundert Jahre Wallenhorst, WALLENHORST 851 - 1951: Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951, 1. Auflage, 1951, Wallenhorst, Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft, S. 28-46.
- ↑ Reinhard Niemann: Kirchliche Veränderungen in Wallenhorst - Wallenhorster Kirchengeschichte, in: Gemeinde Wallenhorst (Hrsg), 1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik, Gemeinde Wallenhorst, 2001, S. 529-37
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
- Artikel Andreasgemeinde Wallenhorst. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
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