Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist (Pfarrei)
Dieser Artikel hat noch wenig Substanz und ist eventuell nur mit einer Struktur oder mit minimalen Informationen angelegt worden, um die weitere Bearbeitung zu erleichtern. Falls jemand gesicherte Informationen ergänzen kann – nur zu!
Hierarchie
Katholische Kirche > Katholische Kirche in Deutschland > Bistum Osnabrück > Dekanat Osnabrück-Nord > Pfarreiengemeinschaft Wallenhorst > Pfarrei Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist
Geschichte
Mittelalter
Erste Erwähnung findet der Ort Rulle um 1200, die Erwähnung einer Kirche ist urkundlich erstmals für 1233 belegt, so dass ihre Gründung etwa im 12. Jahrhundert anzusetzen sein dürfte, vermutlich als Eigenkirche des Grafen von Tecklenburg.[1] Albers geht davon aus, dass die Pfarrkirche, die heutige Gnadenkapelle bereits 1180 errichtet wurde, in der Zeit als Graf Simon von Tecklenburg in der benachbarten Stadt regierte.[2] Als Käufer der zu einer curia gehörenden Kirche tritt das 1230 gegründete Zisterzienserinnenkloster in Haste auf, welches im Jahre 1247 nach Rulle verlegt wurde.[1] In diesem Zuge wurde die Pfarrei Rulle im Jahre 1247 dem Kloster inkorporiert.´
Als eigene Pfarrei wird Rulle urkundlich zuerst im Jahre 1240 erwähnt,[1] als nämlich Bischof Engelbert einen Vergleich wegen des Hofes Klein-Peddenpol beurkundet: minori Peddenpole situm in parrochia Rulle.[3] Dieser urkundliche Nachweis setzt eine bereits bestehende Kirche voraus, allerdings fehlen Nachrichten über die Gründung der Kirche.
Es ist also nicht klar, ob die Gemeinde in Rulle zur Domgemeinde oder zu St. Alexander Wallenhorst gehört haben mag. Allerdings gibt es die Sage, dass die Henne, die den Kirchturm von Alt St. Alexander in Wallenhorst zierte, die übrigen Kirchen in der näheren Umgebung ausgebrütet habe. Der Ruller Pfarrer P. Bernhard Estinghausen schrieb 1739: Über die Gründung dieser Kirche ist nichts zu finden; man sagt jedoch, sie sei eine Filialkirche von Wallenhorst; geweiht ist sie dem hl. Ulrich.[2]
Nachdem sich im Jahre 1347 der Legende nach das Wunder des Heiligen Blutes von Rulle ereignet hatte, entwickelte sich Rulle zum vielbesuchten, regionalen Wallfahrtszentrum.
Frühe Neuzeit
Bis 1650 verblieben das Kloster und die Pfarrei den Katholiken. Im Rahmen der ersten Dekanatseinteilung des Bistums Osnabrück am 5. März 1630 errichtete Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg während des Dreißigjährigen Krieges das Dekanat Osnabrück-Stadt. Neben den Stadtpfarreien wurde aus dem Umland unter anderem auch die Pfarrei in Rulle dem Dekanat zugewiesen.
Pfarreien im Dekanat Osnabrück-Stadt (Bistum Osnabrück) 1656-1896 | |
Domgemeinde St. Petrus | St. Johann | Belm | Bissendorf | Rulle | Schledehausen | Wallenhorst |
Moderne
Das Kloster, dessen Bedeutung schon seit dem späten Mittelalter immer weiter angemommen hate, wurde am 1. Dezember 1802 säkularisiert.
20. Jahrhundert
Am 1. Mai 1931 wurde das Dekanat Osnabrück-Stadt auf das Gebiet des Osnabrücker Stadtkreises fokussiert, weswegen die Ruller Pfarrei in das Dekanat Vörden wechselte.
21. Jahrhundert
Am 12. November 2011 wurde die Pfarrei Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist mit St. Alexander und mit St. Josef Hollage fusioniert und dem Dekanat Osnabrück-Nord zugeordnet.
Katholische Kirchen und Kapellen
- Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist (Kirche)
- St. Marienkapelle im Haus Maria Frieden
- Friedhofskapelle auf dem Friedhof St. Johannes, Apostel und Evangelist
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
1630 - 1931
Pfarreien im Dekanat Osnabrück-Stadt (Bistum Osnabrück) 1656-1896 | |
Domgemeinde St. Petrus | St. Johann | Belm | Bissendorf | Rulle | Schledehausen | Wallenhorst |
1931 - 2011
- 1. Mai 1931: Katholische Kirche > Katholische Kirche in Deutschland > Bistum Osnabrück > Dekanat Vörden > Pfarrei Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist
seit 2011
- 12. November 2011: Katholische Kirche > Katholische Kirche in Deutschland > Bistum Osnabrück > Dekanat Osnabrück-Nord > Pfarreiengemeinschaft Wallenhorst
Leitende Geistliche
Datum/ Zeitraum | Name | Kommentar |
---|---|---|
1233 | Eberhard[4] | |
1247 | Johannes[5] | Die Nachfolger des Pfarrers Johannes waren bis in das 15. Jhd. hinein zugleich Pröpste des Klosters Rulle. |
1556-60 | Hinrich Wersen[6][7] | |
um 1592-1602 | Bernhard Sprickmann[7] | |
1624[7], 1628[2] | Bernhard Zurbrüggen | |
Gerhard Döcking[7] | ||
1648 | Bernarding[7] | |
1650-5 | Johannes Plöscher[2] (Plisker[7]) | |
1656-8 | Johannes Hanlo[7] | |
1659 | Christian Brandis | |
Bernhard Busch | ||
1684 | Theodor Edeler[7] | |
1694 | Bernhard Geller[7] | |
1699-1702 | Victor Becker[7] | |
1702-6 | Eberhard Gallenkamp[7] | |
1706-10 | Jodokus Baer[7] | |
1710-8 | Heinrich Poll[7] | |
1718-21 | Theodor Isfort[7] | |
1721-3 | Bernhard Deighoff[7] | |
1723-30 | Theodor Holstein[7] | |
1730-3 | Ferdinand Linden[7] | |
1733-40 | Bernhard Estinghausen[7] | |
1740-9 | Christoph Klocke[7] | |
1749-51 | Gerhard Hanloh[7] | |
1751-4 | Balthasar Berhorst[7] | |
1754-74 | Engelbert Levermann[7] | |
1774-81 | Edmund Feldwisch[7] | |
1781-95 | Joseph Korte[7] | |
1795-1809 | Hermann Marx[7] | |
1809-20 | Conrad Sepe[7] | |
1820-39 | Ferdinand Heinrich Broermann[7] | |
1839-58 | Heinrich Franksmann[7] | |
1858-65 | Bernhard Kruse[7] | (Pfarradmin.) 1859-64 auch Dechant vom Dekanat Osnabrück-Stadt |
1865-87 | Carl Wessels[7] | |
1887 | Theodor Burlage[7] | |
1887-1903 | Bernhard Dickebohm[7] | (Pfarradmin.) |
1903 | Bernhard Stehmann[7] | (Pfarradmin.) |
1903-19 | Heinrich Dreyer[7] | |
1920-52 | Wilhelm Gertken[7] | |
1952-5 | Johannes Thomes[7] | |
1956-64 | Bernhard Botterschulte[7] | |
1964-90 | Gerhard Wilken[7] | |
1990 | Heinz-Jürgen Schäfer[7] |
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische Gesellschaften
Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. (OSFA) | |
Anschrift: Iburger Straße 240, 49082 Osnabrück · E-Mail: · Homepage: http://www.osfa.de · Regionale Arbeitsgruppe: Familienforschung im Kreis Herford: Homepage: http://www.hf-gen.de siehe auch: DAGV/Mitglied Nr. 64 (Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V.) |
Historische Gesellschaften
Verein für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück (Historischer Verein) | |
Anschrift: Schloßstraße 29, 49074 Osnabrück · E-Mail: · Telefon: +49 (0) 541 33162-14 Homepage: https://www.historischer-verein-osnabrueck.de/ · Osnabrücker Geschichtsblog: https://hvos.hypotheses.org/ |
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
Die Kirchenbücher von Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist sind bei Matricula Online als Digitalisat verfügbar.
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verschiedenen Register und deren Lücken.
Art des Registers | Zeitraum | Lücken |
---|---|---|
Taufen | ab 1651. Zugreifbar bis 1900. |
|
Heiraten | ab 1651. Zugreifbar bis 1920. |
|
Beerdigungen | ab 1651. Zugreifbar bis 1920. |
|
Firmungen | ab 1831 (nicht digital verfügbar) |
Friedhof und Denkmale
- siehe Friedhof St. Johannes, Apostel und Evangelist
- Gedenktafel für die Gefallenen der Weltkriege in Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist (Kirche)
Historische Quellen
- Philippi, Friedrich: Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2: Die Urkunden der Jahre 1201-1250, Osnabrück, 1896, Urkunde Nr. 304.
- Philippi, Friedrich: Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2: Die Urkunden der Jahre 1201-1250, Osnabrück, 1896, Urkunde Nr. 513.
- Pfarrarchiv Rulle St. Johannes: (Bestandsverzeichnis ist vor Ort verfügbar)
- Pfarrchronik ab 1943
- Katalog der Gründer und Wohltäter des Klosters von 1714
- Weitere Schriftstücke insbesondere aus dem 19. Jahrhundert
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Stieglitz, Hermann: Handbuch des Bistums Osnabrück, Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück (Hrsg.), Verlag Dombücherstube Osnabrück, Osnabrück, 1991, 2. völlig neubearbeitete Auflage, ISBN 3925164103.
- Albers, Andreas: Katholische Kirchengemeinde St. Johannes Ev. et Ap., in: 1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik., Druck- und Verlagshaus FROMM GmbH & Co. KG, Osnabrück ,1. Auflage, 2001, S. 441-80.
Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Stieglitz, Hermann: Handbuch des Bistums Osnabrück, Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück (Hrsg.), Verlag Dombücherstube Osnabrück, Osnabrück, 1991, 2. völlig neubearbeitete Auflage, ISBN 3925164103.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Albers, Andreas: Katholische Kirchengemeinde St. Johannes Ev. et Ap., in: 1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik., Druck- und Verlagshaus Fromm GmbH & Co. KG, Osnabrück, 1. Auflage, 2001, S. 442.
- ↑ Philippi, Friedrich: Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2: Die Urkunden der Jahre 1201-1250, Osnabrück, 1896, Urkunde Nr. 390, als Digitalisat im Internet Archive
- ↑ Philippi, Friedrich: Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2: Die Urkunden der Jahre 1201-1250, Osnabrück, 1896, Urkunde Nr. 304, als Digitalisat im Internet Archive
- ↑ Philippi, Friedrich: Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2: Die Urkunden der Jahre 1201-1250, Osnabrück, 1896, Urkunde Nr. 513, als Digitalisat im Internet Archive
- ↑ Acta Osnabrugensia, 2. Teil, Osnabrück 1782, S. 29.
- ↑ 7,00 7,01 7,02 7,03 7,04 7,05 7,06 7,07 7,08 7,09 7,10 7,11 7,12 7,13 7,14 7,15 7,16 7,17 7,18 7,19 7,20 7,21 7,22 7,23 7,24 7,25 7,26 7,27 7,28 7,29 7,30 7,31 7,32 7,33 7,34 7,35 7,36 7,37 7,38 Stieglitz, Hermann: Handbuch des Bistums Osnabrück, Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück (Hrsg.), Verlag Dombücherstube Osnabrück, Osnabrück, 1991, 2. völlig neubearbeitete Auflage, ISBN 3925164103, S. 411.
Weblinks
- Artikel Pfarrei Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
Request failed!
Navigationsleiste Gemeinde Wallenhorst, Landkreis Osnabrück | |
Ortsteile: Wallenhorst | Hollage | Lechtingen | Rulle Kath. Gemeinden und Klöster: St. Alexander Wallenhorst | St. Josef Hollage | St. Johannes Apostel und Evangelist Rulle | Kloster Rulle Ev. Gemeinden: Andreasgemeinde Wallenhorst Höfe: Wallenhorst | Hollage | Lechtingen | Rulle Sonstiges: Friedhöfe | Mühlen | Kriegerdenkmäler |