Kloster Rulle

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Info

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Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osnabrück > Wallenhorst > Rulle > Kloster Rulle


Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Geschichte

Mittelalter

Hochmittelalter

Stiftung des Klosters in Haste 1230

Das Kloster Rulle wurde zum Fest Mariae Geburt, am 8. September 1230 als Kloster Harst in Haste, einem heutigen Stadtteil von Osnabrück, gestiftet. Der Stifter war ein Ritter des niederen Adels namens Giselbert von Harst (Haste), ein wenig begüteter Dienstmann des Bischofs von Osnabrück, der ein Zisterzienserkloster mit dem Meyerhof zu Haste, den dazugehörigen Äckern und Wiesen, etwas Gehölz, Fischteiche, der Haster Mühle und der Niedermühle ausstattete. Die Vorfahren Giselberts hatten als Meyer zu Haste den Netteübergang am Heerweg Osnabrück - Bramsche gesichert. Der Hof des Meyers zu Haste lag in der Gemarkung der Stadt und auch war auch weniger weit als üblich von anderen Klostern entfernt. Da das Stiftungsgut wohl nicht ausreichte, beteiligten sich auch der Osnabrücker Patrizier Heinrich Svethering und der Osnabrücker Ritter Gerhard Saxo mit ihrem Hab und Gut an der Klostergründung.

Bestätigung und Gründung 1232

Es dauerte fast zwei Jahre bis das Gebäude des Meyerhofes umgebaut und die Stiftung von geistlicher und weltlicher Macht anerkannt wurde. König Heinrich VII. stellte 1232 als Statthalter Friedrichs II. einen Schutzbrief für das Kloster in Haste aus.[1] Zudem genehmigten 1232 auch Dompropst Wilhelm, Domdechant Wicbold und das Domkapitel Osnabrück die Stiftung im Namen des Bischofs.[2] Mit dem Bestätigungsbrief regelt das Domkapitel gleichzeitig seine Rechte in der Haster Mark: das Kloster erhielt dieselben Rechte wie die Markgenossen, aber sonst keine weiteren Vergünstigungen. So erhielt das Kloster zunächst den Namen St. Maria zu Haste und zum Ende des Jahres 1232 konnten die ersten Klosterfrauen einziehen.

Die erste Vorsteherin des Klosters Haste war Mechhtildis. Sie nahm die Frau des Mitbegründers Heinrich Svetherings namens Kunigunde, sowie seine drei Töchter in den Konvent auf. Heinrich Svethering und auch Giselbert von Harst waren als Konversen der Klosterfamilie zugeordnet und wurden im Kloster begraben.

Erwerb des Meierhofes zu Rulle 1233

Im Jahre 1233 erwarb das Kloster Haste den Meierhof zu Rulle, welcher als wirtschaftlicher Schwerpunkt die Voraussetzung für die Übersiedlung nach Rulle bildete. Graf Otto von Tecklenburg war zu dieser Zeit fast alleiniger Grundherr in Rulle und befand sich mit dem Bischof von Osnabrück, Konrad I. von Velber, in einem Konflikt, der für die Grafschaft Tecklenburg absehbar verlorenzugehen schien. Daher wandte sich Konrad von Lingen dem Bischof zu. Dieser hatte die curia in villa Rulle als Lehen, und unterstellte ihn mit allem Grundbesitz dem Kloster Haste und damit der Schutzmacht des Bischofs.[3] Graf Otto blieb nichts anderes übrig, als den Hof dem Kloster zu übereignen.[4]

Zum Meyerhof zu Rulle gehörte auch eine Kirche (curia major prope ecclesiam[3]). Ihre Gründung dürfte etwa im 12. Jahrhundert anzusetzen sein, vermutlich als Eigenkirche des Grafen von Tecklenburg.[5] Albers geht davon aus, dass die Pfarrkirche, die heutige Gnadenkapelle, bereits 1180 errichtet wurde, in der Zeit als Graf Simon von Tecklenburg in der benachbarten Stadt regierte.[6]

Schenkung eines Hofes in Achmer 1243

Im Jahre 1243 wurde dem Kloster ein Hof in Achmer (Bramsche) geschenkt, die durch Bischof Engelbert von Osnabrück bestätigt wurde.[7]

Verlegung des Klosters 1246/7

Der genaue Zeitpunkt der Übersiedelung des Konvents von Haste nach Rulle ist nicht überliefert. Nach Lorenz-Flake dürfte er aufgrund der Urkundenlage zwischen dem 28. Mai 1246 und dem 29. November 1247 liegen.[8] Die Erweiterung der Ländereien zur Existenzsicherung des Klosters war in Rulle einfacher, wenn auch nicht unbedingt viel willkommener bei der dort lebenden Bevölkerung. Jedoch war es Mitte des 13. Jahrhunderts schon deutlich schwieriger nennenswerte Schenkungen zu erhalten, so dass das Kloster hauptsächlich durch den Ankauf von Land erweitert werden konnte.

Mitgift der Gisela von Welingen 1249

1249 trat Gisela von Welingen, eine Tochter des tecklenburgischen Ministerialen Apollonius von Welingen (heute der Wohnplatz Wellingen in Belm), in den Konvent ein und brachte das Erbe Rielage als Mitgift in die Besitzungen des Klosters ein, nachdem ihre Eltern und der Graf von Tecklenburg darauf verzichtet hatten.[7]

Spätmittelalter

Erwerb des Meierhofes zu Garthausen 1253/4

Besitzungen

Klostergut

Vorwerk

Mühlen

Die beiden Garthäuser Mühlen (heute Knollmeyers Mühle und Mühle Pohlkötter) gehörten 1253 durch Lehnsverzicht des Gerhard von Mettingen als Lehnsgut der Grafen zu Tecklenburg zum Kloster Rulle.[9] Im Jahre 1253 trug die Mühle noch den Namen Walpurgis-Mühle.[9]

Eigenbehörige Höfe

Dem Kloster Rulle als Grundherrn waren zahlreiche Höfe in den Bauerschaften Rulle, Lechtingen und Wallenhorst eigenbehörig. Die folgende Liste ist im Entstehen begriffen und darf aktuell als noch nicht vollständig gelten (bitte gern ergänzen!).

Grundherr Bauerschaft Art des Erbes Name der Hofstelle Zeitraum
Kloster Rulle Rulle Vollerbe Meyer zu Farwig
Kloster Rulle Rulle Vollerbe Wahmhoff
Kloster Rulle Lechtingen Vollerbe Bramme
Kloster Rulle Lechtingen Vollerbe Mosting ab 1282
Kloster Rulle Lechtingen Vollerbe Rölker
Kloster Rulle Lechtingen Vollerbe Werries
Kloster Rulle Lechtingen Vollerbe Wilwisch
Kloster Rulle Lechtingen Halberbe Wellmann
Kloster Rulle Wallenhorst Vollerbe Meyer zu Wallenhorst
Kloster Rulle Wallenhorst Halberbe Brüggemann
Kloster Rulle Wallenhorst Halberbe Heidemann
Kloster Rulle Wallenhorst Halberbe Wulff
Kloster Rulle Wallenhorst Halberbe Duncker
Kloster Rulle Wallenhorst Erbkotten Bockholt
Kloster Rulle Wallenhorst Markkotten im Knüven
Kloster Rulle Pye Vollerbe Offers

Klosterleben

Klostervorsteherinnen

Die folgende Liste zeigt die Vorsteherinnen vor der Klosterreform mit dem Zeitraum ihrer Erwähnung.[10]

Name Zeitraum
Mechthildis urkundlich 1240-61
Wendelburg urkundlich 1269-77
Hildewardis urkundlich 1299
Adelheid urkundlich 1303-19
Mechthildis urkundlich 1331
Adelheid, Edle von Diepholz urkundlich 1336-60
Elseken urkundlich 1379
Hildegundis von Ekeren urkundlich 1391-1415
Sophia Sockers urkundlich 1441-78

Die folgende Liste zeigt die Vorsteherinnen nach der Klosterreform bis zur Säkularisation mit dem Zeitraum ihrer urkundlichen Erwähnung bzw. ihrer Vorsteherinnentätigkeit.[10]

Name Zeitraum
Judith von Grothaus etwa 1480-1508/10
Ludgardis von Baer urkundlich 1510-1546
Elisabeth von dem Brincke urkundlich 1546-68
Gisela von Vincke etwa 1568-73
Friederike von Schade etwa 1573-1588
Adelheid von Sutholte etwa 1588-1598
Margarethe Nellinck 1598-1602
Sophia von Schagen 1603-1661
Gertrud Maria von Droste-Vischering 1661-1683
Anna Magdalena von Clevorn 1683-1700
Anna Barbara von Scharbe 1700-1704
Hedwig Sidonie von Schwencke 1704-1726
Isabella Maria Anna von Hövell 1726-1763
Eleonora von Honstdet ex Rheten 1763-1766
Maria Antonia von Grüter-Welpe 1766-76
Anna Luzia von Reusch ex Rastede 1776-1786
Hedwig Luise von Walthausen 1786-1802/1803

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Historische Quellen

Karten

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Kloster Rulle

Anmerkungen

  1. Philippi, Friedrich: Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2: Die Urkunden der Jahre 1201-1250, Urkunde 295, Osnabrück, 1896, als Digitalisat im Internet Archive.
  2. Philippi, Friedrich: Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2: Die Urkunden der Jahre 1201-1250, Urkunde 287, Osnabrück, 1896, als Digitalisat im Internet Archive.
  3. 3,0 3,1 Philippi, Friedrich: Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2: Die Urkunden der Jahre 1201-1250, Urkunde 304, Osnabrück, 1896, als Digitalisat im Internet Archive.
  4. Philippi, Friedrich: Osnabrücker Urkundenbuch, Band 2: Die Urkunden der Jahre 1201-1250, Urkunde 322, Osnabrück, 1896, als Digitalisat im Internet Archive.
  5. Stieglitz, Hermann: Handbuch des Bistums Osnabrück, Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück (Hrsg.), Verlag Dombücherstube Osnabrück, Osnabrück, 1991, 2. völlig neubearbeitete Auflage, ISBN 3925164103.
  6. Albers, Andreas: Katholische Kirchengemeinde St. Johannes Ev. et Ap., in: 1150 Jahre Wallenhorst: Menschen, Natur und Geschichte. Eine Chronik., Druck- und Verlagshaus Fromm GmbH & Co. KG, Osnabrück ,1. Auflage, 2001, S. 442.
  7. 7,0 7,1 Lorenz-Flake, Wilma: Kloster Rulle und seine Äbtissinnen, in: Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde, Heft 4, Selbstverlag, 1980, S. 30
  8. Lorenz-Flake, Wilma: Kloster Rulle und seine Äbtissinnen, in: Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde, Heft 4, Selbstverlag, 1980, S. 27
  9. 9,0 9,1 Wormuth, Rüdiger: Mühlen in Niedersachsen: Mühlen im Osnabrücker Land, Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 47, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg), Michael Imhof Verlag, Petersburg, 2017, ISBN 9783731904984, S. 400.
  10. 10,0 10,1 Lorenz-Flake, Wilma: Kloster Rulle und seine Äbtissinnen, in: Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde, Heft 4, Selbstverlag, 1980, S. 189

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

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