Faulbach (Großalmerode)

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Disambiguation notice Faulbach ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Faulbach.
. Großalmerode. . Geschichte. .. Niedergut.. .. Querenberg.. .. Pfaffenberg.. .. Giesenhagen.. .. Steinberg.. . Kaufunger Wald. . Hoher Meißner.
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Hierarchie
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Das „Häuschen in der Faulbach" bei Großalmerode

Einleitung

Hof Faulbach bei Großalmerode

Hof Faulbach ist ein Ortsteil der Stadt Großalmerode im Werra-Meißner-Kreis. Ursprünglich war Hof Faulbach eine Chamottefabrik der von Waitz'schen Erben. Später wurde hier eine Porzellanfabrik betrieben. Die Faulbach liegt südlich der Kernstadt Großalmerode auf halbem Wege nach Epterode.
Recht idyllisch sah das „Häuschen in der Faulbach" aus, das direkt an der Landstraße stand. Es wurde wegen der Ausdehnung des Tonabbaus abgebrochen.

Allgemeine Informationen

Im Bereich Faulbach gibt es bedeutende Tonlagerstätten. Der zur Herstellung von Dachziegeln geeignete Oberton wurde bis zur Einstellung der Ziegelproduktion in der Faulbacher Mulde, am Hirschberg und am Steinberg gefördert. Nach 1884 erhielten die Betriebe in der Faulbach Gleisanschluss zum Bahnhof Epterode. 1984 wurde der Güterverkehr zum Bahnhof Großalmerode-West eingestellt.

Geschichte

Tongewinnung mit Axt und Hacke im Raum Großalmerode

Tongruben

Die Gewinnung des für die Dachziegelherstellung verwendeten Obertones erfolgte im Bereich Großalmerode zum Teil in den Tagesgruben, die für die Glasschmelzhafen- und Schmelztiegelproduktion genutzt wurden. Das dürfte in den bekannten Lagerstätten in der Faulbach (Grewiese), in Richtung Epterode (Repsch), am Heiligenhof, im Bereich von Hasenrain und Brodwiese und im Töpferschacht gewesen sein.
Der sogen. Töpferschacht befand sich zu jener Zeit im Gemeinschaftseigentum der Grpßalmeroder Ziegler und Töpfer. Jedem Anteilseigner stand das Recht zu, den zu seinem Gewerbe erforderlichenn Ton in beliebiger Menge zu graben. Förderung und Wasserhaltung geschahen ohne jegliche maschinelle Hilfe. Der gewonnene Ton wurde über Leitern in Körben zutage getragen oder von Pritsche zu Pritsche mit Gabeln nach oben befördert. Über Tage wurde der Ton mit Karren oder in Rutschen abtransportiert oder in nahestehenden Tonschuppen zwischengelagert.

Aufbereitung

Vereinigte Großalmeroder Thonwerke

Zum Aufbereiten mussten die Töpfer und Ziegler den Ton über Winter in offenen Gruben einsumpfen. Die Witterungseinflüsse zersetzten seine organischen Bestandteile und machten ihn bildsamer. Danach wurde er mit Wasser geschlämmt und nach Entfernung der Verunreinigungen eingedickt. Durch Kneten mit bloßen Füßen in großen Behältern wurde der Ton plastisch. Je nach den technischen Erfordernissen wurde Sand zum Magern der Masse beigegeben.

Vereinigte Großalmeroder Tonwerke

Mit Gründung der Aktiengesellschaft Vereinigte Großalmeroder Thonwerke am 1. August 1908 war der Zusammenschluss der örtlichen Tongrubenbetriebe angestrebt, um die weltweiten Vertriebsaktivitäten im Hafentongeschäft insbesondere nach Amerika zu intensivieren und zu koordinieren. Auf diese Weise sind die Abbaurechte im Raum Großalmerode zum größten Teil auf diese Gesellschaft übergegangen. Weitere Arrondierungen erfolgten in den Jahren 1960/70 durch den Erwerb der Anlagen Gewerkschaft Steinberg und Bohlsgraben und des Goebel-Werkes (Ballenpeter).

VGT - vom Tonbergbau zur Fenstertechnik

1999 trennte sich VGT von den letzten Tonaktivitäten. Das Unternehmen produziert seitdem Kunststoffprodukte (z.B. Fenstersysteme) ist in den Bereichen Spritzguss und Oberflächentechnik(Lackieren, Emaillieren) aktiv und in der Extrusionstechnik.

Porzellanfabrik Großalmerode

Porzellan aus Großalmerode

Früher stand auf „Hof Faulbach" eine der ältesten Chamottefabriken von Großalmerode. Sie wurde im Jahre 1921 zu einer Porzellanfabrik umgebaut. Beschäftigt wurden rund 30 Männer und 60 Frauen. Die beiden Hauptgesellschafter kamen aus Karlsbad. Hergestellt wurden komplettes Haushaltsgeschirr, Vasen und Zierporzellan. Als Porzellanzeichen wurde eine Weizenähre mit dem Namenszug „Großalmerode" verwendet.
Das Rohmaterial bestand aus sächsischer oder böhmischer Kaolinerde. Als Zusatz wurde Feldspat und Quarz von Bayern und Schweden bezogen.

Der Vertrieb erfolgte im wesentlichen über zwei Hamburger Grossisten. Alljährlich wurden auf der Leipziger Messe die neuesten Modelle ausgestellt. Am 1. Juli 1925 ging die Porzellanfabrik in das Eigentum von Dr. Friedrich Waitz von Eschen über. Bis zum Ende des Jahres 1925 war der Absatz noch gut. Dann wurde das Unternehmen von der allgemeinen Wirtschaftskrise aus Inflation und Rezession erfasst, die die Liquidation des Betriebes zur Folge hatte.

Goebel-Werk und Zeche Faulbach

Goebel-Werk, hinten links die Porzellanfabrik mit Hof Faulbach
Bis 1930 Zeche „Faulbach", danach Zeche „Hirschberg am Bahnhof Epterode
  • Das Foto vom Goebel-Werk wurde im Jahr 1928 aufgenommen.
    Das Goebel-Werk, einer der ältesten Feuerfestbetriebe Deutschlands, wurde 1836 gegrundet. Der Betrieb ist geschlossen.

Icon Literatur.jpg Literatur

  • Karl Krück, „Großalmerode, Bergstadt zwischen Meißner, Hirschberg und Kaufunger Wald", Geiger-Verlag, Horb 1988, ISBN 3-89264-220-6
  • Karl Krück, „Nordhessisches Fachwerk und Großalmeroder Dachziegel", Geiger-Verlag, Horb 1996, ISBN 3-89570-246-3
  • Hermann Nobel, „Chronik Epterode", Von Euerharderot zu Epterode, hrsg. Magistrat Großalmerode, August 2007, ISBN 978-3-00-022051-7
  • Waldemar Küther, Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Kreis Witzenhausen, ELWERTsche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1973, ISBN 3 770804961

Verschiedenes

Weblinks

Offizielle Webseiten

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen, Einzelnachweise