Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/007
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in die Tiefe, während eine, die kleinste, noch gerettet werden konnte. Zu Anfang dieses Jahrhunderts machte der Thalweg des Rheines bei Freistett einen weiten Bogen gegen Gambsheim hin, während an der Stelle der heutigen Schiffbrücke eine schöne Insel, der Hüttengrund genannt, gelegen war.
Bekanntlich lag auf einer Insel zwischen Leutesheim und Diersheim das von schottischen Mönchen im Jahre 722 gegründete Kloster Hohenau. Um das Kloster hatten sich auch Ackerleute und Handwerker angesiedelt. Mit der Zeit war es immer reicher und in ein Chorherren-Stift umgewandelt worden. Da, nach fast 600 Jahren seines Bestehens, hub der Rhein an, auf die Insel einzudringen. Alle Gegenmaßregeln waren umsonst. Ein Stück nach dem andern ward hinweggerissen. Als den Stifts-Gebäuden der Einsturz drohte, zogen die Mönche nach Straßburg hinüber, während die Bauern sich da ansiedelten, wo das heutige Honau liegt. In ähnlicher Weise ist es später dem südöstlich von Kehl gelegenen Dorfe Hundsfelden ergangen.
Die fortwährenden Krümmungen des Rheines, in welchen die Hochwasser und Eisgänge sich stauten, führten Ueberschwemmungen herbei, welche in dem vorigen Jahrhundert alle paar Jahre wiederkehrten und manchmal zu wahren Sündfluten anwuchsen. Viele Menschenleben fielen dem Rheine zum Opfer. Nach den Aufzeichnungen unserer Bücher unterliegt es keinem Zweifel, daß einst gegen heute unverhältnismäßig viele in dem Wasser ihren Tod gefunden. „Anno 1734 den 9. Juli sind im Rhein, der außerordentlich groß gewesen, ertrunken: Konrad Ernst und dessen Fraw Anna Maria geb. Siehlin, welche das Vieh auf dem Grund gehütet, und vor dem anschwellenden Wasser haben fliehen wollen.“ So heißt es beinahe alle Jahre. Durch die Versumpfung des Landes entstanden außerdem epidemische Krankheiten, Fieber, Ruhr, Typhus, und verbreiteten den Tod. Vor allem andern aber war es da den Rheinbewohnern nicht möglich zu einem sicheren Wohlstande zu gelangen. Im Jahre 1771