Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/088
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versehene perlengestickte „Kappe“ der Frauen und Mädchen. Ferner finden wir ein „Kenster“ oder einen kleineren Schrank, aus dessen oberem Teile die aus echt englischem Zinn gefertigten „Sechser-, Fünfer-, Vierer- u. s. w. Blättel“ herausblinkten. Denn die Familien aßen damals zusammen aus einer Schüssel, wie zu Christi Zeiten, und Teller waren noch nicht vorhanden. Von den Fenstern herab leuchteten „zinnene Maß- und Halb-Maßkändel“. Außerdem standen in der Wohnstube noch zwei „unbeschlüssige Tröge“ oder unverschließbare Kisten, an welchen nur ein Schlemmel oder Anhängeisen angebracht war und welche zugleich als Sitzplätze dienten; ferner ein Tisch, und einige Bänke.
In der Kammer aber, welche ihr Licht nur durch ein kleines Fensterlein erhält, stand außer dem breiten Bette für die Kinder noch ein großer „beschlüssiger Trog“. Darinnen lag das „hänfine, würkhine und fläxine Getüch,“ teils in großen Stücken, teils verarbeitet zu Leinlachen, gebilden Hand-Zwehlen und Tischtüchern. Dabei lagen prebentische Zieche (brabantische Überzüge; das brabantische Bettzeug war vor dem köllnischen nach Deutschland eingeführt worden). Ferner weiße leinene Fürtücher für die Frauen und rote wollene Brusttücher für die Männer (an Stelle der Westen), sowie je ein Paar leinene Strümpfe, welche indessen nur an Feiertagen angelegt wurden.
Auf der anderen Seite der Hausflur war die Stallung. Ackerleute, welche ein größeres Gut „inzublümen“ hatten (das Saatfeld wurde das „Geblüm“ genannt), besaßen außer Kühen und Kälbern mehrere Pferde, einen Münich oder zwei (verschnittenes Pferd), einen Struth (Stute) und einen Huttel (Füllen). Nur in der Winterszeit wurden diese Tiere im Stalle gefüttert mit Haw, Stroh und „Besserung“. Der liebe Leser wolle darüber nachdenken, was diese „Besserung“ für eine Futterart gewesen sein mag! Im Sommer dagegen trieben besondere Hirten die Pferde anf den heute sogenannten Roßverecker, die Kälber auf den Kälberwört, die Kühe samt dem