Herforder Chronik (1910)/391
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1757
in Minden. Er bittet, es möge doch „ein erkleckliches Teil“ der für Herford bestimmten Summe auf Bielefeld abgewälzt werden, welches nur zu einer gleichen Summe wie Herford angesetzt sei, „die es doch zwölfmal aufwiegen könne“. Die Kammer antwortet am 27. August, es könne der Stadt Herford nichts nachgelassen werden. „Nach dem Frieden werde sich finden, wie die arme Stadt zu unterstützen sei. Einstweilen möge der Magistrat sich ruhig verhalten, das ihm zugeschriebene Quantum stillschweigend bezahlen und abwarten, was weiter geschehen werde.“
Von Interesse ist in dem weiteren, hier abgekürzt wiedergegebenen Schriftwechsel die Auskunft, welche der Bürgermeister Haevermann über die Adelshöfe in Herford gibt. Er schreibt:
1. Der Cornbergsche Hof kann kein anderer sein, als derjenige, welchen die Prinzessin Chanoinesse Henriette Amalie von Anhalt-Dessau allhier auf hochfürstl. abteil. Freiheit acquiriert und ausgebaut hat, als welcher vorher der Familie derer v. Cornberg zur Hüffe (alter Rittersitz bei Lübbecke) zugehört hat.
(Der Hof gehört heute den Gebrüdern Westfeld in der Arndtftraße. Im ersten Zimmer unten links steht ein prächtiger Majolikaofen von blau weißen Kacheln mit der Jahreszahl 1742. In diesem Jahre wurde die genannte Prinzessin Chanoinesse, 1764 Dekanissin.)
2. Der andere Cornbergsche Hof muß derjenige sein, welcher dem sel. Herrn Oberhauptmann v. Cornberg, demnächst aber dem Grafen v. Arco gehört hat, und zwar in der Stadt am Hollande belegen ist, jedoch an abteil. Kanzlei sub concurso creditorum steht, aber weil das Haus baufällig und sonst nichts als der daran schließende Garten dabei ist, keinen Käufer gefunden hat.
(Das jetzige Huchzermeiersche Haus, die früher erwähnte Residenz der Koadjutorin Elisabeth von der Pfalz.)
3. Der Kettlersche, dem Herrn Landdrosten v. Münch zustehende Hof liegt ebenfalls in der Stadt auf der Radewig, ist nur mit einer elenden Scheune besetzt, und gehören zu demselben die dabeiliegende einige Scheffelsaat Ackerland.
(Dieser Hof lag gegenüber dem Gut Odenhausen (Frl. Tiemann), also in der Gegend des Krankenhauses, und seine geringen Ländereien zogen sich hinauf bis zur Aabrücke. Das Hofgut soll, nach Hagedorn, schon 1748 nicht mehr vorhanden gewesen sein.)
4. Der Quernheimsche Hof auf der Radewig, bestehend in 1 Hause nebst Scheune und Garten.
(Haus von Zahnarzt Weihe.)
5. Des Stifts zu Quernheim modo (früher) Advocati Wippermann Hof in der Hamelingerstraße, bestehend aus einem Hause nebst Scheune und Hinterhof.
(Alte Nr. 302, jetzt Hotel Kaiserhof, vorher Meyersfeld.)