Herforder Chronik (1910)/531

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Herforder Chronik (1910)
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1819

ein Symbol der Kraft und des Muthes, daran erinnern soll, diese in der Brust jedes Deutschen, besonders Preußen, zu erhalten und zu bewahren.

Unserer Stadt fehlt noch ein solches unsere Nachkommen ansprechendes Denkmahl, und deshalb konnte der Vorschlag des Herrn Rittmeisters von Münstermann

an dem zur Erinnerung der Waffenthaten des preußischen Heeres feststehenden Tage in diesem Jahre den 4ten April einen Gedächtnisbaum zu pflanzen

nur den ungetheiltesten Beifall erhalten.

In einer über diesen Gegenstand gehaltenen engeren Berathung sind nun folgende Feierlichkeiten bei Pflanzung der dazu bestimmten Eiche beliebt:

1. Dieselbe soll auf dem großen Bruche vor dem Lübberthore, in der Mitte desselben, jedoch hart am Chausseegraben zu stehen kommen, und am 4ten April, den bevorstehenden Sonntag, nach beendigten Vormittags Gottesdienste um halb 12 Uhr, vom Rathause ab in Prozession dahin getragen, und

a) von der Geistlichkeit, insofern dieselbe daran Antheil nehmen kann,

b) von den hier stehenden Landwehrstämmen und der hier garnisonirenden reitenden Compagnie der 4ten Artillerie-Brigade,

c) der 1ten Abtheilung der 14. Invaliden-Compagnie

d) den sämtlichen Königlichen und städtischen Authoritäten,

e) den Mitgliedern des Stadtraths

f) den Mitgliedern der städtischen Armen-, sowie der Servis-Commission und Einquartirungs-Commission, imgleichen

g) von den in selbige nicht mitbegriffenen Klubb-Mitgliedern und endlich

h) von den sämmtlichen Mitgliedern der Bürgerschaft, in so weit selbige an der Feierlichkeit Theil zu nehmen geneigt sind, begleitet werden.

2. Bei Pflanzung der Eiche werden einige der Feierlichkeit dieses Tages und der Handlung selbst angemessene Worte gesprochen;

3. darauf das bekannte Volkslied „Heil dir im Siegerkranz“ usw. von dem hiesigen Singechor des Gymnasiums angestimmt und gesungen,

4. alsdann unserem allverehrenden Könige ein dreimaliges Lebehoch unter Abfeuerung der Batterie-Stücke, worauf sich die Prozession zurück auf das Rathhaus begiebt, gebracht werden, um

5. die geschehene Handlung in die Chronik der Stadt einzutragen.

Indem ich dieses hierdurch auf dem kürzesten Wege zur Kenntniß des Publikums bringe, lade ich zugleich zur allgemeinen recht zahlreichen Theilnahme an der hier ausgesprochenen Feierlichkeit höflichst ein, und bitte die benannten Herren, sich an dem besagten Tage 4ten k. M.[1] Vormittags um 11 Uhr auf dem Rathhause einzufinden.

  1. künftigen Monats.