Herforder Chronik (1910)/533

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Herforder Chronik (1910)
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1819

und Ausdauer dem Eroberer entgegen zu treten, und den Preußischen Namen vor jedem Unglimpf zu hüten und zu bewahren.

Sie steht vor dem Lübberthore in der Mitte des großen Bruchs, zur Zeit der Neustädter Gemeinde zugehörig, einige Schritte vom Chausseegraben, und ist von uns geschützt durch ein mit der Preuß. Nationalfarbe, schwarz und weiß, angestrichenes Stacket[1]. Sie soll heilig gehalten werden, diese Eiche, nicht verletzt werden können, nicht von uns Lebenden, noch von unsern Nachkommen. Das ist unser Wille und Wunsch, den wir hierdurch offenbaren, sie soll nie als ein Eigenthum irgend einer Corporation oder eines Privaten betrachtet werden können, und dennoch der ganzen Herforder Bürgerschaft und jedem einzelnen Bürgerangehören, sie soll nie verkauft, nie angewiesen werden können, weder als Baum, noch als zum Grundstück gehörig, worauf sie gepflanzt ist, es mag damit werden, wie es will, und das Grundstück in Hände fallen, wes Namen sie auch haben..

Damit dies geschehe, unser Wille erfüllt und geehrt werde von unseren Enkeln und Urenkeln, und diese Eiche bis in die späteste Zeit als eine bleibende Erinnerung an die Eingangs erwähnte große Begebenheit erhalten werde, so haben wir uns hier versammelt, die bei Pflanzung derselben von uns begangene Feierlichkeit aufzunehmen und in die Chronik der Stadt niederzulegen.

Die Versammlung zur Begehung dieser Feierlichkeit geschah um 11 Uhr Vormittags nach beendigtem Gottesdienste, und nachdem wir dem Gott der Heerscharen und der Völker für das Glück unserer Waffen und für den Ruhm, den sie am 31sten März 1814 erstritten, den Ihm gebührenden Dank gezollt hatten.

Dazu waren eingeladen:

1. die Geistlichkeit, insofern solche wegen des Sonntages daran würde Theil nehmen können; hierbey die Lehrer des Friedrichs-Gymnasiums (die Geistlichkeit erschien nicht);

2. das hier anwesende Militair, bestehend

a) aus der II. Abteilung der I4ten Invaliden-Kompagnie unter dem Befehl des Herrn Obristen von Karnap;

b) dem hier stehenden Landwehr-Cadre, unter dem Befehl des Herrn Obrist-Lieutenant von Winterfeld;

c) der hier anwesenden Compagnie der reitenden Batterie Nr. 18 unter dem Befehl des Herrn Hauptmann Papendiek;

d) der hier stehenden Gensdarmerie;

  1. Das längst zerfallene Stacket ist durch ein eisernes mit einer Gedenktafel geschmücktes Gitter ersetzt worden.