Herforder Chronik (1910)/549

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Herforder Chronik (1910)
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1688, 20. Juni bis 1728, 1. Dez. Charlotte Sophie, Herzogin von Livland, Kurland und Semgallen. Ihr Bildnis im Museum.
Infolge der Streitigkeiten mit den Stiftsdamen, besonders mit der Dechantin, Gräfin von Hörn, verlegte sie ihre Residenz nach Verden, wo sie auch Stiftsoberin war; sie starb dort 1738.

Äbtissinnen des 18. Jahrhunderts.

1729, 10. Okt. bis 1750, 31. März. Johanna Charlotte, geb. Fürstin von Anhalt-Dessau, Witwe des Markgrafen Philipp Wilhelm von Brandenburg-Schwedt. Sie war die Schwester des alten Dessauers und der oben genannten Äbtissin Elise Albertine und Großmutter der letzten Äbtissin des Stifts Herford. Ihr Bildnis im Museum.
1729 „Die Hochwürdigste Fr. Äbtissin Königl. Hoheit ließen sofort die abteylichen Gebäude mit großen Kosten theils erneuern und theils verbessern“ (Storch). Diese abteiliche Residenz, seit 1810 Fabrikanlage von Schrewe, dann von Schönfeld, hat in ihrer letzten Gestalt bis zum Brande vom 5. Mai 1876 bestanden. Die heut noch vorhandenen Reste werden zu Rathauszwecken verwendet.
1729 „Es stifteten Dieselben auch einen gewissen Orden, welches Ordenszeichen die Fürstl. Chanoinessen wie auch die Stifts-Fräulein auf dem Berge, an ihrer Brust tragen. Auf einer Seite dieses Ordens-Stückes stehet die Jungfrau Maria mit dem Kindlein Jesu abgebildet, wobey sich folgende Worte finden: Meminisse et imitari. Und auf der andern Seite ist der Nähme der Durchlauchtigsten Stifterin nebst der Jahreszahl MDCCXXIX (d. i. 1729) befindlich usw.“ (Storch).
Die Abbildung dieses Ordens ist auf Bildnissen von Äbtissinnen und Stiftsdamen im (Museum) sichtbar, ebenfalls auf einem von jener Äbtissin herrührenden Glaspokal, der gleichfalls im Museum aufbewahrt wird.
1742 Unter dieser Äbtissin wurde die Tochter des alten Dessauers, Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau, als Stiftsdame aufgenommen. (1764 bezog sie als Dechantin das heutige Westfeldsche Haus in der Arndtstraße. Sie kaufte von dem Herrn v. Westphalen den verlassenen Hof Libbere, den jetzigen Bürgerschulplatz.)
1750, 31. März bis 1764, 13. Okt. Hedwig Sophie Auguste, Erbin zu Norwegen, Herzogin von Schleswig-Holstein, Pröpstin zu Quedlinburg.
1764, 13. Okt. bis 1808, 23. Jan. Friederike Charlotte Leopoldine Luise, Prinzessin von Preußen und Markgräfin von Brandenburg. Ihr Bildnis im Museum.
1802 erlebte sie die Säkularisation der Abtei.