Leben am Gillbach/015

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Leben am Gillbach
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und zwei Lanzenspitzen. Diese Funde beweisen eindeutig, daß hier
Franken gesiedelt haben und bestätigen damit die oben erwähnten
Ergebnisse der Ortsnamenforschung: Butzheim und Nettesheim
sind im 6./7. Jahrhundert von einwandernden Frankenstämmen
gegründet worden.
Diese ersten geschlossenen Siedlungen am Gillbach, zu denen auch
die benachbarten Orte Frixheim, Eckum, Vanikum und Gor-
cheim, eine verschwundene Siedlung beim Hermeshof, gehörten,
haben sich im Volksmund als eigenständiges Gebiet erhalten.
Nimmt man Rommerskirchen (etwa zur gleichen Zeit entstanden)
und Anstel (vermutlich noch älter) hinzu, so entspricht das Gebiet
dieser ersten fränkisch-dörflichen Siedlungen dem Raum, den der
Volksmund heute noch „die Gillbach" nennt; selbst Gillbachan-
wohner, die einige Kilometer weiter bachabwärts leben, fahren
dorthin „op de Gillbach". In der sprachlichen Überlieferung ist
also der erste geschlossene Siedlungsbereich am Gillbach als Land-
schaftsbezeichnung erhalten.


1.4 Stifts- und Klosterbesitzungen

Nach fränkischem Recht fiel das nach dem Abzug der Römer her-
renlose Land an den fränkischen König, der es verlieh, verschenkte
oder verkaufte. Diese Praxis änderte sich auch nicht, als nach der
Teilung des Frankenreiches unter den Enkeln Karls des Großen
die heutigen Staaten Frankreich und Deutschland nach 900
Gestalt annahmen.
Durch die im Mittelalter recht enge Verbindung von Staat und
Kirche, besonders seit der Zeit Kaiser Otto des Großen (936—973),
gelangten Bischöfe vielfach in den Besitz von Ländereien. Einige
von ihnen wurden unter Kaiser Otto auch zu weltlichen Herr-
schern, zu Landesfürsten ernannt und vergaben Güter als Lehen
an ihre Vasallen bzw. schenkten oder verkauften sie an Klöster
und Stifte in ihrem Bistum. Diese Verhältnisse trafen auch in unse-
rem Raume zu, da der Erzbischof zugleich Kurfürst von Köln und
damit weltlicher Herrscher war.
Die politischen Veränderungen im 10. Jahrhundert zugunsten der