Oldenburg (Oldenburg)/Bevölkerung

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Oldenburg (Oldenburg)

Bevölkerung

Herkunft

Herkunft der Bevölkerung im Mittelalter meist aus den benachbarten Bauerschaften der Grafschaft Oldenburg (Ammerland und Delmenhorster Geest), daneben aus dem weiteren Raum des nördlichen Westfalen und Engem. In Kriegszeiten des 17. und 18. Jh. viel Emder Schiffer, um die neutrale oldenburger Flagge führen zu können. Seit 1573 Beamte aus Mitteldeutschland, im 18. Jh. aus Holstein und Dänemark zugewandert, im 19. Jh. aus den Fürstentümem Birkenfeld und Eutin (Lübeck). Diese und andere Hofbeamte und Diener, z. T. Adlige, waren als herrschaftliche Bediente von bürgerlichen Pflichten befreit und erwarben kein Bürgerrecht. Auch höhere städtische Würdenträger als „Freie" bezeichnet (1622 etwa 4%). Erst die neue Stadtordnung von 1833 zog alle zu den bürgerlichen Lasten unter Erteilung der bürgerlichen Rechte heran.

Gebürtigkeit der Bevölkerung 1890: aus der Stadt 8.529, aus dem gleichen Landesteil 5.379, aus dem übrigen Herzogtum 3.832, aus den oldenburgischen Landesteilen Birkenfeld und Lübeck 199, aus dem übrigen Deutschland 4.974, aus dem Ausland 205, zusammen 23.118 Einwohner. Einwohnerzahlen erst ab 1.500 mit ziemlicher Sicherheit anzugeben. 1502: 2.300 Einwohner (E.), 1513: 2.750 E., 1667: 4.300 E., 1769: 3.367 E., 1.793: 4189 Einwohner

Neubürgerzahl in der Zeit von 1345-1550 nur aus 18 Einzeljahren überliefert, zus. 272 Einwohner. Geschlechterverjiältnis 1895: m. 50,3%, w. 49,7%, 1933: m. 32.074, w. 34.877, 1936: m. 38.893, w. 36.538 E.

Altersklassen 1895: bis 15: 6.662, bis 30: 9.268, bis 45: 4.493, bis 60: 3.019, über 60: 2.040 Einwohner. Desgleichen 1933: bis 16: 24,37%, bis 30: 24,93%, bis 45: 22,69%, bis 60: 16,37%, über 60: 11.64%.[1]

Seuchen

  • Pest um 1450 (700 Einwohner.), 1505, 1522, 1568, 1575, 1577-78, 1626-27, 1667-68 (etwa 1000 Einwohner, 500 Soldaten).

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Neubürgeraufnahmen im ältesten Stadtbuch vom Ende 14. Jh. an, in den Kämmereirechnungen 1607 und später, in den Protokollbüchern des Magistrats 1620-1786.
  • Bürgergeldbücher (betr. Ausbürgerungen) 1607-46.
  • Bürgereidbuch 1740-1853. Bürgerbuch 1828-61.
  • Gräfliche Wurtzinsregister 1275, Lagerbuch des Drosten v. d. Specken 1428 bzw. 1448. Wurtzinsregister 1502 und 1513 Verzeichnis sämtl. Einwohner. Schoßbücher 1577, 1587, 1604, 1605, 1607.
  • Gräfliche Mannzahlregister aus dem 30jähr. Krieg.
  • Quartierbücher 1625-1811.
  • Gräfliche Kontributionslisten und Vermögensbeschreibungen von 1626 an.
  • Kollekte zum Rathausbau 1635-36.
  • Aestimation der Häuser und Gebäude 1679-80.
  • Serviskassenbücher 1706-1866.
  • Landesbrandkassenregister ab 1764.
  • Adreßbücher 1844-79 als Anhang zum „Volksboten" (Kalender), seit 1880 selbständig. Daneben einzelne Adreßbücher 1854, 1868, 1869.
  • Kirchenbücher St. Lamberti: Taufreg. ab 1640, Traureg. ab 1642, Sterbereg. ab 1778.
  • Kirchengemeinde Osternburg : Taufreg. ab 1683, Traureg. ab 1693, Sterbereg. ab 1699.
  • Kath. Kirchengemeinde Oldenburg: Taufreg. ab 1788, Traureg. ab 1790, Sterbereg. ab 1787.
  • Landesrabbinatsregister (Staatsarch. Oldenburg) ab 1851.

Einwohnerzahlen

1807: 4.692 Einwohner (E.), 1816: 6.278 E., 1828: 6.800 E., 1837: 9.280 E., 1846: 10.208 E., 1855: 11.370 E., 1864: 13.402 E., 1871: 14.928 E., 1875: 17.402 E., 1885: 21.438 E., 1895: 25.472 E., 1905: 28.565 E., 1910: 30.241 E., 1919: 32.541 E., 1925: 53.591 E., 1933: 66.951 E., 1939: 78.967 E., 1946: 107.689 E., 1950: 122.677 E.

Literatur

  • P. Kollmann, Stat. Beschreib. der Gem. des Hzt. Oldenburg. (1897).
  • Ortschaftsverzeichnisse des Freistaats Oldenburg. (1920 ff.).
  • Statistik Amt der Stadt Oldenburg, in: Oldenbirg, die Stadt im Raum Weser-Eins (1938).
  • G. Rüthning, Die Pest in Oldenburg, in; Jb. für die Gesch. des Hzt. 0.13 (1905).
  • H. Oncken: Die ältesten Lehnsregister d. Grafen von Oldenburg. (1893).
  • H. Oncken: Abdruck der Wurtzinsregister von 1502 und 1513, in: Jb. für die Gesch. des Hat. Oldenburg. 3 (1894).
  • Das Lagerbuch des Drosten v. d. Specken, Abdruck in Ehrentrauts Fries. Arch. 1 (1849).
  • Mittelalterl. Neubürger in Oldenb. UB 1 (1914).

Fußnoten

  1. Quellen: Niedersächsisches Städtebuch. (Hrsg.) Erich Kaiser (1952)