Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/008
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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und Eggard konnte nicht zum Besitz der bischöflichen Güter gelangen. Er ging nach Rom zurück, kam nicht wieder, sondern starb 1498, 6. November. Nun schritt das Capitel zur Wahl und erkor Detlev Pogwisch; der Papst aber ernannte einen Sicilianischen Edelmann Johann de Castro, der Cardinal und Bischof von Agrigent war. Die Sache kam indessen zu dem Ende, daß Detlev Pogwisch gegen ein Jahrgehalt von 300 Ducaten sich mit dem Sicilianer abfand, welcher abtrat, und der Einheimische empfing nun die päpstliche Bestätigung. Nach ihm gelangte der Dompropst Gottschalk von Ahlefeldt durch Wahl des Capitels 1507 zum Bisthum; worüber die umständliche Urkunde, bisher ungedruckt, in unsern Beilagen mitgetheilt ist. Er war der letzte katholische Bischof zu Schleswig, und sah die neue Ordnung der Dinge eintreten, welche die Reformation herbeiführte.
Unsere Bisthümer waren von der Bedeutsamkeit und von so reichen Einkünften nicht, daß wie anderswo so oft der Fall war, fürstliche Personen häufiger darnach trachteten, dazu befördert zu werden. Die Capitel hielten sich bei der Wahl gern an ihre Mitglieder, wählten manchmal einen der Prälaten, der mit den Verhältnissen bekannt war. Wenn wir in den späteren Zeiten vielfältig Männer aus den bedeutendsten Adelsgeschlechtern des Landes die bischöflichen Sitze besteigen sehen, so lag dies darin, daß diese immer mehr in die Capitel kamen, welche den nachgeborenen Söhnen des Adels eine standesgemäße Versorgung gewährten. Doch gelangten auch Männer von bürgerlicher Abkunft zu den höchsten geistlichen Würden. So war der Schleswigsche Bischof Nicolaus Wulff, welcher 48 Jahre lang, von 1429 bis 1477, dem Bisthum vorgestanden hat, der Sohn eines Bürgers Henneke Wulff zu Rendsburg. Enewald Sövenbroder, den man zu einem Herrn von Ahlefeldt hat machen wollen[1], ist auch bürgerlicher Abkunft gewesen, wahrscheinlich aus Kiel.
- ↑ Vgl. Moller, Vom Geschlecht derer von Ahlefeldt. S. 21, 22, wo die Nachrichten über ihn zusammengestellt sind. Moller meint, er wäre etwa ein Sohn Benedicti v. Ahlefeldt gewesen, der mit seiner Gemahlin Catharina v. Dosenrade sieben Söhne hatte, und wäre als der jüngste derselben Sövenbroder genannt worden. Auf seinem Leichenstein in Kiel heißt er aber blos Dominus et Magister Enwaldus Soevenbroder, so auch in seinem Testament: Schwarze's Nachrichten von Kiel S. 100-103. Hier wäre Gelegenheit gewesen seinen eigentlichen Namen anzubringen.