Topographie Holstein 1841/I-Z/037
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- erbauet, ist späterhin erweitert, und von der Kaiserin Katharina II. durch den berühmten Baumeister Sonnin im vorigen Jahrhunderte verschönert. Dieses Schloß ward, 1465, an Hans Rantzau verpfändet, der dem Könige Christian I. Capitalien geliehen hatte, und 5 Jahre später ward es ebenfalls mit der Stadt Kiel an Lübek verpfändet. Es hat 2 Flügel, wovon der älteste nach der Seeseite liegende (das ursprüngliche Schloß), welcher auch die Schloßkirche enthielt, am 16. März 1838 bis auf die Mauern abbrannte, aber in demselben Jahre wieder aufgebauet ward. An dem Schlosse liegt ein Schloßgarten, frei und offen, welcher im Jahre 1840 gänzlich verändert und verschönert und durch Ankauf einer Privatanlage bedeutend erweitert ward.
- Es verdient noch bemerkt zu werden: daß die Stadt Kiel im Jahre 1422 von dem Kaiser Sigesmund in die Acht erklärt ward, weil sie zwischen ihr und einer Privatperson entstandene Rechtssache nicht vor das Kaiserliche Hofgericht gebracht hatte.
- Im Jahre 1657 hatte Kiel eine starke schwedische Einquartierung und die Stadtschulden erreichten damals eine bedeutende Höhe. Vom 13. Decbr. 1813 bis zum 23. Januar 1814 war hier das Hauptquartier des damaligen Kronprinzen von Schweden, und da in der Stadt 6000 bis 7000 Mann einquartiert wurden, so war der Druck für die Einwohner groß, bis denn am 14. Januar 1814 hier der Friede geschlossen ward.
- Sehr reizend ist die Umgegend Kiels, welche oft von Fremden besucht wird. Die vorzüglichsten Lustorte sind: Düsternbrook, ein Gehölz, nahe östlich von der Stadt; Wilhelminenhöhe, Kiel gerade gegenüber; das Dorf Gaarden, südlich von Kiel; Holtenau; Knoop am Canal mit den schönen Anlagen; Krusenrott; Viehburg, ein Gehölz mit Spatziergängen; Rasdorf mit der Rasdorfer Papiermühle, welche in einem der schönsten Thäler an der Schwentine liegt; Neumühlen, u. s. w.
- Die Stadt hatte im Jahre 1839 folgende Einnahmen und Ausgaben: