Topographie Holstein 1841/I-Z/149

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Topographie Holstein 1841
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Neuenfeldsdeich: District im Gute Seestermühe; Ksp. Seester; enthält 36 Kathen, unter denen eine ein Wirthshaus ist. - Schuldistrict Seestermühe. - Zahl der Einwohner: 189, worunter einige Handwerker.

Neuengamm

Landschaft zwischen der Dove- und Gose-Elbe, im Amte Bergedorf, den Städten Hamburg und Lübek gemeinschaftlich zuständig. - Diese Landschaft, welche um das Jahr 1212 als eine neu entstandene Insel genannt wird, wird jetzt in 5 Bauerschaften eingetheilt und gleicht einem Blumen- und Obstgarten, der mit schönen Feldern abwechselt; sie enthält 7 Hufen von 50-60 Morgen; 15 Hufen von 40-50 Morgen; 11 Hufen von 30-40 Morgen; 2 Hufen von 20-30 Morgen; 4 Hufen von 10-20 Morgen; 3 Kathen von 5-10 Morgen und 5 Kathen von 1-5 Morgen, (47 Höfe, 190 Kathen, (214 H.). - Zahl der Einwohner: 1601, worunter mehrere Gewerbetreibende und Handwerker. - Der Fischfang ist einer der hauptsächlichsten Nahrungszweige der Bewohner, auch werden die Blumenzucht und der Obstbau stark getrieben und es giebt Gärten mit mehr als 1000 Stück Obstbäumen, und Höfe die jährlich 20-30,000 Kirschen nach Hamburg senden. - Die Kirche wird schon im Jahre 1316 genannt, deren Prediger die beiden Städte wechselsweise ernennen. - Hier ist eine Schule. - Ein Jahrmarkt wird am Montage nach Johannis gehalten. - Areal: 1367 Morgen, 176 Q. R. bedeichtes, und 429 Morgen, 247 Q. R. unbedeichtes Marschland. - In der Neuengamme hatte das Reinfelder Kloster ehemals einige Hufen, deren Zehnten von der Wittwe des Herzogs Albrecht von Lüneburg an das Kloster verkauft waren. Vor dem Jahre 1564 waren diese Hufen an den Licentiaten Vogler erst verpfändet und dann verkauft; dieser trat die Hufen damals an den Besitzer von Wandsbek ab, sie wurden aber im Jahre 1717 an einen Hamburger verkauft, der sie dem Amte Bergedorf übertrug. - Im Jahre 1620 wurde diese Landschaft von den Baunschweig-Lüneburgischen Truppen geplündert und der Gammerdeich durchgraben; 1741, am 30. Januar, geschah ein Durchbruch des Hinterdeichs an der Gose-Elbe, welcher vielen Schaden verursachte, und im Jahre 1771, am 6. Juli, brach der Außendeich durch, wodurch diese Landschaft unter Wasser gesetzt ward.

Neuengörs

s. Görs.

Neuenjäger

s. Wankendorf.

Neuenkirchen

Kirchdorf in der Crempermarsch, am Stördeich, 1 M. südwestlich von Itzehoe, im Gute Bahrenfleth. - Dieses Dorf, welches von den Einwohnern Nägnkarken (9 Kirchen) genannt wird, enthält außer den beiden Predigerwohnungen, dem Schulhause und dem Armenhause 37 Häuser. - Die alte, vor dem Jahre 1100 erbauete, Kirche war ursprünglich ein Filial von Heiligenstedten; sie ist nach und nach 1-1 ¹/₂ Fuß in die Erde gesunken, aber im Innern freundlich, hat eine Orgel und ein schönes Altarblatt. Am westlichen Ende steht abgesondert ein, 120 Fuß hoher, hölzerner Thurm. - In der Kirche wird eine Meßruthe von 16 ¹/₂ Fuß aufbewahrt, die noch bei Messungen gebraucht wird. - An der Kirche stehen 2 Prediger; der Besitzer von Bahrenfleth präsentirt und die Gemeinde wählt. - Schule (165 K.). - Das Armenhaus ward im Jahre 1791 von dem Gerichtsvogt Thomas Ohrt gegründet; es enthält 6 Wohnungen und ist für 12 Personen eingerichtet. - Das Gebäude wird von der Neuenkirchener Marschcommüne unterhalten. - Auch ist hier eine kleine Bielenbergsche Stiftung für arme Schulkinder, welche ein Capital von 201 8 β hat. - Von den Einwohnern