Topographie Holstein 1841/I-Z/212

GenWiki - Digitale Bibliothek
Topographie Holstein 1841
Teil 1: A B C D E F G H
Teil 2: J K L M N O P Q R S T U V W Y Z
<<<Vorherige Seite [211]	Nächste Seite>>> [213]
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

enthält nur ¹/₃₀ bis ¹/₄₀ Theile Salzgehalt. Nach Professor Pfaff enthalten 16 Unzen Wasser aus der Ostsee bei einer specifischen Schwere von 10,113 Gran:

Muriat. Natrum	56 Gran.
Schwefels. Kalk	..6 Gran
Muriat.	24 Gran
Kohlenstoff	..1 Gran
Muriat. Talkerde.	..6 Gran
	________
	93 Gran.

- Der Spiegel der Ostsee liegt nicht, wie man früher annahm, höher als die Oberfläche der Nordsee, wenn gleich ein theilweise höherer Wasserstand auf kurze Zeit durch verschiedene Ursachen hervorgebracht werden kann. - Die Ostsee hat eine so geringe Tiefe, daß man, wenn ihr Wasserstand sich um 300' verminderte, trocknen Fußes von Pommern nach Schweden oder Finnland gehen könnte. Die gewöhnliche Tiefe in der Mitte der Ostsee beträgt 30 bis 40 Faden. - Eine eigenthümliche Erscheinung ist im Spätsommer und Herbst das Leuchten der Oberfläche des Wassers, und daß, jedoch sehr selten, an warmen Sommertagen aufsteigende Nebel eine Fata Morgana bilden. - Anhaltende Regengüsse und Stürme aus Nordwest, welche das Ausströmen des Wassers durch den Sund und die Belte verhindern, veranlassen Ueberströmungen der Ostsee, welche in den Jahren 1319, 1519, am 10. Februar 1625, 1649, am 12. December 1747, am 28. December 1784, 1801, am 1. Dec. 1834 am 19. Dec. 1835 und am 26. Dec. 1836 Statt fanden. - Zu gewissen Zeiten, vorzüglich aber bei regnigtem Herbste, bemerkt man bei allen Winden ein unregelmäßiges, theilweises Steigen und Fallen der Ostsee, wo sich die Wasserfläche innerhalb 24 Stunden 3 bis 4 Fuß über ihre gewöhnliche Höhe erhebt und dann nach einigen Tagen wieder fällt. Zufolge angestellter Beobachtungen hat man eine Verminderung der Wassermasse der Ostsee bemerkt; vielleicht können die Ufer der Ostsee sich aber auch hier, wie in Schweden und andern Ländern, erhöht, und dadurch unrichtige Schlüsse über die Verminderung des Wassers veranlaßt haben. - Das Wasser der Ostsee soll, bei gleichen Thermometerständen auf der Oberfläche der Erde, eine niedrigere Temperatur als das anderer Meere besitzen, und im Sommer findet man es immer einige Grade kälter als die Temperatur der Luft. - In den Jahren 1333, 13²³/₂₄, 1339, 1399, 1421, 14²³/₂₄, 1429, 14⁵⁹/₆₀, 1510, 1545, 1583, 1670, 1708 und auch in geringerem Grade 18²⁹/₃₀ und 18³⁸/₃₉, war die Ostsee mit Eis bedeckt, so daß man von einer Küste zur andern auf dem Eise reisen konnte.

Ost-Steinbek

s. Steinbek.

Ostrohe

(vorm. Ostrow); Dorf an einer vormals sehr fischreichen Aue, in Norderdithmarschen, Geest; Kspv. und Ksp. Weddingstedt; enthält 13 Höfe, 4 Stellen mit, und 5 Stellen ohne Land, (41 H.). Eine Stelle heißt Spangrund (s. Spangrund). - Schule (40 K.). - Zahl der Einwohner: 138, worunter 2 Krüger und 1 Schuster. - Areal: 462 Steuert. - Der hier gewonnene Torf ist der beste in Norderdithmarschen und wird sehr gesucht.

Ostrow

s. Ostrohe.

Ottenbüttel

(vorm. Ottenbotele); Dorf ³/₄ M. nördlich von Itzehoe; Ksp. Hohenaspe. - Dieses Dorf, von dem die ehemalige Familie v. Ottenbüttel ihren Namen hatte, gehört theils zum Kloster Itzehoe, theils zum Gute Drage. Zum Kloster gehören 6 Vollh., 1 Halbh., 4 Kathen mit, und 8