Topographie Holstein 1841/I-Z/267
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- Voßfelde, Weddern, Waizenkoppel, Groß-Wesenberg. - Die Schule, jetzt als Fleckensschule organisirt, hat 3 Lehrer (238 K.) Auch ist in der Herzoglichen Stiftung seit 1839 eine Warteschule. Diese Stiftung ward 1674 von dem Herzoge Hans Adolph von Holstein-Plön fundirt, und von dem Herzoge Friedrich Carl, 1754, erweitert. Die ganze Einnahme beträgt jährlich etwa 327 , wofür 12 alte Personen, außer Wohnung und Feuerung, jede 11 jährlich genießen. - Das 1832 abgebrannte Haus ist seitdem gut wieder aufgebauet. Ein, im Jahre 1759 von der Herzogin Dorothea Christina gestiftetes Legat ist jetzt 4783 16 β groß, gewährt jährlich 6 Hausarmen jedem 6 2 β, 3 Schullehrern des Kirchspiels jedem 10 und 2 Studirenden, jedesmal auf 3 Jahre, jedem etwa 65 jährlich. Außerdem sind in Reinfeld Stiftungen für Prediger- und Organisten-Wittwen. - In Reinfeld wohnt der Amtsverwalter und der Oberförster der Plöner Forstinspection; der Hausvogt und Branddirector der Aemter Traventhal und Reinfeld wohnt zur Zeit in Segeberg. Es ist hier eine Apotheke, 1 ansehnliches, im Jahre 1737 mit einem Exclusivprivilegium versehenes Wirthshaus und 2 Brennereien und Brauereien. - Handwerker und Gewerbetreibende sind hier: 9 Krämer, 4 Grobschmiede, 4 Kleinschmiede, 14 Schneider, 13 Schuster, 11 Tischler, 6 Zimmerleute, 4 Maurer, 4 Bäcker, 2 Gläser, 1 Färber, 1 Töpfer, 2 Maler, 4 Sattler, 3 Barbiere, 2 Reifer, 4 Schlachter, 1 Lichtzieher, 2 Lohgärber, 2 Böttcher, 3 Drechsler, 3 Rademacher, 1 Kupferschmied und Klempner, 1 Uhrmacher und 1 Gold- und Silberarbeiter. - Zahl der Einwohner: 780. - Die Zahl der Häuser beträgt 92. - Zum Flecken gehören noch 4 Stellen ohne Land, Dröhnhorst und Messingmühle, (vormals 2 Messingmühlen, welche 1804 niedergelegt sind), die 1796 niedergelegte ehemalige Kupfermühle Düvelsbrook ist gegenwärtig eine Holzvogtswohnung, und die Behnkenkathe, ehemals die Hirtenkathe des Vorwerks Steinhof. - Die Königl. Wassermühle, wozu das ganze Amt, mit Ausnahme von Bahrenhof, Bühnsdorf, Eilsdorf und Stubben zwangspflichtig ist, ist zugleich mit der Fischerei in 10 Teichen vom 1. Mai 1836 bis 1848 für 3010 jährlich verpachtet. - Der Flecken hält 2 Jahrmärkte, am Mittewochen nach Pfingsten und am Mittewochen nach dem 14. Trinitatis. - Ländereien hat der Flecken nur in so weit, als Fleckenseingesessene Parcelenland angekauft haben; der große und der kleine Eichberg, der alte und neue Garten sind jetzt nur mit Garten versehene Fleckenshäuser. Der Fuhlbrücksberg ist im Jahre 1829 von der Landesherrschaft dem Flecken gegen einen Canon zum Eigenthum überlassen, jedes der ältern Fleckenshäuser hat ein unzertrennlich mit demselben verbundenes Stück. - In Justizsachen steht der Flecken unter dem Amthause zu Traventhal; die Commüne-Angelegenheiten werden durch 3 Fleckensvorsteher geleitet; jedoch steht der Flecken noch im Communalverbande mit dem Amte, wozu er für jedes Haus nach 1/24 zu Armenlasten und im Ganzen für 3 7/24 Pfl. zu Amtslasten contribuirt. - Am 29. Aug. 1418 kam hier der Friede zwischen dem Herzoge Erich V. von Lauenburg und dem Herzoge Heinrich von Schleswig zu Stande. - Im Jahre 1823 brannte der Flecken bis auf einige Häuser ab. - Eine kleine Aue bei Reinfeld, welche n die Trave fällt, und gegenwärtig die Mühlenaue bildet, war im 14. Jahrhunderte schiffbar, und es wurden mehrere Bedürfnisse bis ans Kloster gebracht. - Der bei dem Flecken belegene Herrenteich (der eigentliche Mühlendamm) hat ein Areal von 108 Tonnen, die Tonne zu 320 Q. R. - Beim Gehege Nienhau, auf einer mit Bäumen bewachsenen Anhöhe, ist ein Grabhügel.