Topographie Holstein 1841/I-Z/351

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Topographie Holstein 1841
Teil 1: A B C D E F G H
Teil 2: J K L M N O P Q R S T U V W Y Z
<<<Vorherige Seite
[350]
Nächste Seite>>>
[352]
Topographie Holstein 1841 IZ.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

mit dem Gebäude sind die Dienstwohnungen für den Rathsdiener und Polizeidiener, welcher zugleich Gefangenwärter ist, verbunden.
Eigenthümlich besitzt die Stadt: das sogenannte Commünehaus, welches im Jahre 1807 gekauft ward, um als Krankenhaus benutzt zu werden; es wird jetzt noch für Rechnung der Stadt vermiethet.
Eine Brandverordnung für die Stadt ist vom 3. Juni 1828, und bestimmt in 76 §§ alle Verhältnisse, die dahin gehören.
Segeberg wird in 6 Quartiere eingetheilt, und die Häuserreihen führen ihrer Lage nach als Straßen folgende Namen: Hamburgerstraße, Lübekerstraße, Kirchstraße, Kielerstraße, Kleine-Seestraße, der Auberg, Kalkberg, Ober-Bergstraße und Winklersgang.
Schon bei der Gründung des Klosters ward hier wahrscheinlich eine Kirche erbauet; die Erbauung der jetzigen Klosterkirche, welche zugleich Pfarrkirche ist, ist unbekannt. Sie ist ein altes gothisches Gebäude, hat 3 Gewölbe, eine gute Orgel und ein kunstreich in Holz geschnitztes Altarblatt, welches ohne Zweifel von dem berühmten Brüggemann verfertigt ist, weil auf der Seite an den Thüren ein Wappen, in welchem ein Mann auf einer Brücke sich zeigt, auf seinen Namen hindeutet. Das Taufbecken von Erz, mit erhabener Arbeit, ist ebenfalls sehr schön. Die Kirche hat einen hohen schlanken Thurm, und in derselben ist das Grabmal der Rantzauischen Familie und eine Begräbnißcapelle der ausgestorbenen Mardefeld-Greifenwaldschen Familie, welche aber jetzt zugemauert ist.
Die beiden Prediger werden von dem Könige ernannt. Aus den Zinsen der Grießeschen Legate erhalten die beiden Prediger jährlich zusammen 135 Mark 3.svg.
Eingepfarrt sind: die Stadt Segeberg mit Scheidekrug (z. Thl.); vom Amte Reinfeld: Bahrenhof, Bühnsdorf, Fohlenkoppel, Fuhlenpött, Hohenlucht, Mönchteich, bei Mönchteich, Schwarzensöhlen, Söhren, Stubben; vom Amte Segeberg: Bark, Bebensee, Blunk, Bockhorn, Buchholz, Fahrenkrug, Fredesdorf, Glashütte, Haidekathen, Hamdorf, Högersdorf, Jerusalem, Klint, Kükels, Mözen, Negernbötel, Groß-Rönnau, Rothenhahn, Schafhaus, Schackendorf, Schwissel, Todesfelde, im Vieh, Voßhölen, Wahlstedt, Wierensiek, Wittenborn; vom Amte Traventhal: am Baum, Branden (z. Thl.), Bürgerei, Christiansfelde, Christianshof, Dreggers, Groß-Gladebrügge, Klein-Gladebrügge, Alten-Görs, Neuen-Görs, Herrenmühle, Kaffeekathe, Mielsdorf, Mielsdorferfeld, Niendorf, Qualerteich, Klein-Rönnau (z. Thl.), Scheidekrug (z. Thl.), Söhren, Steinbek, Stipsdorf, Tegelbek, Traventhal, Triangel, bei der Vogelstande, Weede; vom Gute Rohlsdorf: Brandsmühle, Petluise; von der Herrschaft Breitenburg: Mönchmühle; das dem Amte Segeberg incorporirte Kanzeleigut Hartenholm; das Kanzeleigut Kuhlen; Elisenkathe, Moorkathe; vom Gute Hasselburg: Klein-Rönnau (z. Thl.); vom Gute Nütschau: Klein-Rönnau (z. Thl.).
Die Segeberger Stadtschule, der ein Rector vorsteht, ist eine Bürgerschule mit 3 Hauptabtheilungen unter 5 Lehrern und einem Hülfslehrer. Die Elementarschule besteht aus 2 Abtheilungen. Eine Schulordnung ist unterm 9. Mai 1825 erlassen.
Ein Seminar für Schullehrer ward hier im Jahre 1839 errichtet und zum Gebäude für selbiges das alte Gasthaus (Stiftung des Statthalters Heinrich Rantzau) abgebrochen, und am 2. Septbr. 1840 bei der Anwesenheit des Königs