Amalienau (Königsberg)

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Wappen der Stadt Königsberg

A m a l i e n a u

Stadtteil von Königsberg
O s t p r e u ß e n
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Panorama von Königsberg nach einem alten Stich, Ostpreußen
< Königsberg


Hierarchie


Krausschule in Amalienau


Einleitung

Villa in der Lawsker Allee im Königsberger Stadtteil Amalienau

Amalienau ist der Name eines ehemaligen Stadtteiles von Königsberg und wurde westlich von Neuroßgarten, südlich von Ratshof und südwestlich von Mittelhufen begrenzt. Das Villenviertel im Westen war für seine idyllische Schönheit berühmt.

Allgemeine Informationen

In Amalienau befanden sich verschiedene Freizeiteinrichtungen. So waren hier das Hammerbad und die Zwillingsteiche mit dem Café „Alte Hammerschmiede“ zu finden. Außerdem war Amalienau Heimat der Königsberger Kunstakademie. Auch der Sportplatz von Prussia-Samland Königsberg lag hier an der Steffeckstraße. Zudem gab es eine Taubstummenanstalt, die Pädagogische Akademie und den I. Luisenfriedhof mit Katholischem Friedhof. Westlich der Fürstenschlucht lag der Neue Israel Begräbnishof.

Politische Einteilung, Zugehöriggkeit

Im Jahre 1898 gründeten die Architekten und Baubeamten Friedrich Heitmann und Joseph Kretschmann die Königsberger Bau- und Immobiliengesellschaft. Durch Baumaßnahmen der Terrainaktiengesellschaft entstand 1901 der Villenvorort Amalienau, der 1905 nach Königsberg eingemeindet wurde. Mit Maraunenhof löste Amalienau den Tragheim als bevorzugtes Wohnviertel Königsbergs ab.

Kirchliche Einteilung, Zugehörigkeit

Königin-Luise-Gedächtniskirche

Evangelische Kirchen

Jüdischer Friedhof in Amalienau [1]

Königin-Luise-Gedächtniskirche
Die Kirche wurde zu Ehren der preußischen Königin Luise errichtet. Sie war damit das erste Gotteshaus außerhalb des Königsberger Wallrings und die erste Kirche von mehreren, die aus Anlass des 200-jährigen Bestehens des Königreichs Preußen errichtet wurde. Die Gemeinde kam aus den Villenvororten Hufen und Amalienau. Stifter waren Kommerzienrat Louis Großkopf, seine Frau Helene, geb. Winkler und weitere Spender. Die Planung der neoromanischen Kirche lag in den Händen des Architekten Friedrich Heitmann. Gebaut wurde das Gotteshaus von 1899 bis 1901. Am 9. September 1901 wurde die Kirche in Gegenwart des Kaiserpaares feierlich eingeweiht.

Das Luisen-Gemeindehaus war für die gerade im Entstehen begriffenen Villenvororte Hufen und Amalienau zuständig.
Die Gemeinde der Luisenkirche wurde von wohlhabenden Bürgern reichlich mit Spenden bedacht.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche beschädigt. Die Ruine stand lange Zeit ohne Beachtung. In den 1960er Jahren wurde ihr Abriss vorgesehen, doch der Architekt Juri Waganow konnte diesen verhindern, indem er ein Projekt entwickelte, das den Umbau der Kirche zu einem Puppentheater vorsah. Im Innern zog man 1968 bis 1970 an Stelle der Emporen eine Zwischendecke ein, um einen Theaterraum mit Bühne für Puppenspiele zu schaffen. Der Umbau wurde 1976 fertiggestellt.

Adalbertkirche
Die Adalbertkapelle im Königsberger Stadtteil Amalienau wurde 1904 nach Plänen des Architekten Friedrich Heitmann errichtet. 1932 wurde sie durch einen Erweiterungsbau zur Kirche St. Adalbert ausgebaut. Das Patrozinium erinnert an den hl. Adalbert von Prag, Glaubensbote bei den Prußen und Märtyrer am Frischen Haff.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Kirche leichtere Kriegsschäden. Danach wurde der Erweiterungsbau abgerissen und in dem verbliebenen Altbau der Kapelle eine Fabrikationsanlage eingerichtet. Seit 1975 ist das Innere in drei Geschosse aufgeteilt. Im Chor und im schlanken Turm befindet sich eine Ionosphäre-Forschungsanstalt.

Neue evangelische Kirche

Für die evangelischen Christen der Stadt Kaliningrad wurde die neue luth. Kirche „Christi Auferstehung“ gebaut.
Sie steht am Mira-Prospekt Nr.101 am Westufer der Zwillingsteiche. Weiter nördlich liegt der idyllische Hamerteich.

Kirchhöfe/Friedhöfe

  • I. Luisenfriedhof
  • Katholischer Friedhof
  • Neuer Israel Begräbnishof (westlich der Fürstenschlucht)

Geschichte

Schloss Amalienau in Königsberg

Schloss Amalienau gehörte zum Gut „Klein Amalienau“, das die Königsberger Bau- und Immobiliengesellschaft 1898 zum Bau der Villenkolonie Amalienau erworben hatte. Noch 1802 gab es hier lediglich Wiesen, die erst nach und nach städtebaulich erschlossen wurden.

Anton Douglas (1817 - 1883), Gutsbesitzer von Amalienau, Erbpächter von Neue Bleiche und Eigentümer von Waldgarten bei Metgethen, war Nachkomme einer schottischen Familie, die im 17. Jahrhundert nach Ostpreußen eingewandert war.

Der Kaufmann und Königsberger Stadtverordnete Carl Douglas (1774 - 1845) erwarb 1811 zusammen mit vier anderen Pächtern die Hoheitsrechte an der Küste von Danzig bis Nimmersatt, der Nordsitze des Memellandes, zur Gewinnung von Bernstein, das Douglas bis zur Freigabe des Strandes 1837 allein nutzte.

Amalienau wurde 1905 nach Königsberg eingemeindet und durch Baumaßnahmen der Terrainaktiengesellschaft entstand hier ein Villenvorort, der zusammen mit Maraunenhof den Tragheim als bevorzugtes Wohnviertel ablöste.

In Amalienau befanden sich verschiedene öffentliche Eiteinrichtungen:

  • das Hammerbad
  • der Zwillingssee
  • die Königsberger Kunstakademie
  • der Sportplatz von Prussia-Samland (Steffeckstraße)
  • eine Taubstummenanstalt
  • die Pädagogische Akademie

Ansichten

Neue evangelische Kirche in Amalienau
Hammerteich in Amalienau
Kulturhaus der Fischer in Amalienau

Quellen, Einzelnachweise

  1. Der neue Israelische Begräbnishof in Amalienau befand sich westlich der Fürstenschlucht.
    Die jüdische Gemeinde in Königsberg war nach der Berliner und der Breslauer die drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland.
    Durch die Auswanderung in der Zeit des Nationalsozialismus sank die jüdische Bevölkerung auf 3.200 im Jahre 1933 und auf 2.100 im Jahre 1938.
    Nach dem 9. November 1938 konnten noch 500 Gemeindemitglieder die Stadt Königsberg verlassen.


Karten

Königsberg 1809
Amalienau auf dem MTB 1288 Königsberg West (Stand 1937)


Wappen-Königsberg Stadtteile von Königsberg in Preußen (Regierungsbezirk Königsberg)

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Bibliografie

Weblinks

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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