Rheine

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Rheine: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Steinfurt > Rheine

Das alte Rathaus um 1910
Lokalisierung der Stadt Rheine innerhalb des Kreises Steinfurt

Einsicht

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Panorama von Rheine Innenstadt am Timmermanufer
Panorama von Rheine Innenstadt am Timmermanufer

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen-Rheine.jpg Beschreibung:

Wappen 1954: In Gold ein mit 3 goldenen Sternen belegter roter Balken.

Wappen - alt: Die Farben ursprünglich Gold-Rot-Silber, dann (17. Jhdt.) Silber-Rot-Gold, 1954 Gold-Rot-Gold. Im 17. Jhdt. Helmkleinod : Goldener Stern zwischen offenem, von Gold und Rot übereck geteiltem Flug.

Siegel: Ältestes Stadtsiegel 1370: St. Paulus, der münsterische Stiftspatron, rechts und links begleitet von dem münsterischen Stiftsschild und dem Schild der Stadt Rheine, enthaltend einen Balken mit 3 Sternen. Alle späteren Siegel und Sekrete enthalten diesen Schild allein, ebenso die Münzen (seit 1602) und die neueren Siegelstempel.

Allgemeine Information


Wappen_Rheine Rheine im Kreis Steinfurt    (Regierungsbezirk Münster)

Rheine|     Altenrheine |    Bentlage |    Catenhorn |    Dorenkamp |    Dutum |    Elte |    Eschendorf (Kiebitzheide) |    Gellendorf
Hauenhorst |    Innenstadt |    Kanalhafen |     Mesum |    Rodde |    Schleupe |    Schotthock |    Wadelheim |    Wietesch


Früherwähnung

Name

„Hreni" 853; „Reini" 995; „Hreini" 1002; „Reni" 1025; „Regne" 1292; Rheina (1803).

Siedlung

Familienname

  • 1184 „Helmwicus de Rene";

Grundherrschaft

Zehnte in Rheine

Pfarrei

Landschaftslage

Rheine liegt 11 km westlich der letzten Ausläufer des Tecklenburger Osnings an der Grenze des nördlichen Münsterlands gegen die Nordhorn-Bentheimer und Plantlünner Sandniederungen in 25-60 m Höhe an flach ansteigenden Hängen beiderseits der Ems (Altstadt auf dem linken Ufer), die hier auf ihrem Wege aus der Ostmünsterländischen Sandebene in die weite Dümmer Geestniederung den Südwest—Nordost verlaufenden Ochtrup-Rheiner Höhenzug, eine von eiszeitlichen Sanden und Lehmsanden dünn überlagerte, schildförmig flache Kalksandsteinaufragung der unteren Kreidezeitformation (bis 96 m Höhe), mit einem schmalsohligen Tal durchbricht.

Ortsursprung

Curia Rheine ursprünglich kaiserlich, seit 838 abteilicher herfordischer Fronhof (seit 1427 „Falkenhof"), auf dem sich der „pagus" Dorf) Rheine (1126) entwickelte. Dem Fronhof erteilte die Herforder Äbtissin eine Art Weichbildrecht (1273); die Vogtei über ihn mußte 1304 Bischof Otto von Münster an Tecklenburg (bis 1400) abgeben. 1310-23 war der Ort mit Ausnahme des Fronhofes von Münster aus befestigt.

Stadtgründung

Stadtrecht

1327 Stadtrechte für die „burgenses“ des Dorfes (oppidum) Rheine, das durch den Verleiher, Bischof Ludwig II. von Münster, neu gegründet und befestigt war. Münstersches Recht. Rechte 1627 erheblich geschmälert, 1632 wieder etwas erweitert, bis Anfang 19. Jhdts.

Gerichtsstätten

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Stand 1954: Gewachsene Siedlung mit unregelmäßig geformtem Markt, der den mittelsten Baublock füllt. Älteste Siedlung um den Fronhof auf dem Thie nördlich der Kirche war herfordisch; um 1280 bischöfliche Siedlung südlich der Kirche. Diese im 14. Jhdt. mit Mauer und Stadtgraben befestigt, rechteckig, mit gitterförmigen, planmäßig angelegten Straßen. Sie wurde durch die Münster-(Haupt-) Straße in die beiden Hälften Ems- und Münsterpfand geteilt. Das dritte „Pfand", mit Fronhof (zwischen 1463 und 1490), in die verstärkten Festungswerke einbezogen. Münster-, Ems- und Thietor. Festungsanlagen 1659 und im 7jährigen Krieg erneuert. Endgültig entfestigt Ende 18. Jhdt., später Abbruch von Münster- und Emstor, des Thietors (Gefängnis) 1861. 1. Emsbrücke 1362 genannt, oft zerstört; 2. Ludgerusbrücke 1928/29, nach Sprengung wiederaufgebaut 1949. Entfernung vom Thie- zum Münstertor etwa 600 m, vom Emstor zur Westmauer etwa 520 m; Umfang rund 2.400 m bei etwa 31 ha Grundfläche. Planmäßige Stadterweiterungen im 19. und 20. Jh. hauptsächlich auf dem rechten (östl.) Emsufer im Zusammenhang mit der Industrialisierung zählen 1954 rund 55% der Erweiterung. Daneben Erweiterungen des 20. Jhdts. im Westen. Auf dem Flugplatz Bentlage-Wadelheim nach 1945 Siedlung für Ostflüchtlinge.

Gebäude

Stand 1954: Dionysiuskirche wohl um 785 gegründet, durch Kaiser Ludwig dem Stift Herford geschenkt 838 (Präsentationsrecht bis 1803), 1954 dreischiffige gotische Hallenkirche 1484 vollendet, Grundsteinlegung des quadratischen Westturms 1494. Kloster Bentlage in der Bauerschaft Bentlage unmittelbar nördlich von Rheine: 1437 Niederlassung des Kreuzherrenordens, vorher Kapelle in Bentlage, im 18. Jhdt. der Klosterbesitz in Rheine teilweise verkauft, 1803 säkularisiert, die Domäne fiel dem Herzog von Looz zu. Altes Hospital zum Hl. Geist mit Nikolaikirche 1448, zerstört 1647, Neubau als Michaeliskapelle. Neues Hospital zum Hl. Geist mit Bönekerskirche 1484 erbaut. Franziskanerkloster mit Kirche 1650-62 erbaut, aufgehoben 1812, Kirche abgebrochen 1820, Bauten im 19. Jhhdt. benutzt als Schule, Gymnasium und Amtsgericht, 1954 Rathaus. Ev. Kirche an der Münsterstraße erbaut 1869-73, neugotische Antoniusbasilika erbaut 1900-05, neuromanisch, 1954 mit dem höchsten Turm Westfalens (115 m). Kirche an der Ibbenbürener Straße 1908. Petri-Gymnasialkirche 1910. Elisabethkirche 1931. Herz-Jesu-Kirche 1935. St. Ludger und St. Marien 1952, St. Joseph 1953. Altes Rathaus am Markt 1690, Umbau 1829, abgebrochen 1898. Gemeines Hospital 1617. Am Marktplatz Bürgerhäuser, Renaissance. 5 Burgmannshöfe, abgebrochen außer dem Falkenhof (heute Schule) und dem Staelschen Hof. Zollamt, im Krieg zerstört. Amtsgericht 1910, nach Zerstörung Neubau. Gymnasium 1909. Schloß Bentlage nördlich der Stadt erbaut 1437, fast ganz zerstört 1647, dann wiedererbaut.

Brände

1647 bei Beschießung durch die Schweden 365 Häuser abgebrannt. 1759 72 Häuser abgebrannt, Aufbau nach altem Stadtplan. 1946 große Überschwemmung und teilweise Zerstörung der Emsufer und Bahnanlagen.

Zerstörungen 2.Weltkrieg

  • 1943.23. Dez.. Luftangriff auf Rheine (Westfälischer Heimatkalender 1963).
  • 1944.20. Dez.. Luftangriff aus Rheine.
  • 1944.22. Dez.. Luftangriff auf Rheine.
  • 1944.23. Dez. Luftangriff auf Rheine.


Zerstört oder sehr stark beschädigt wurden 3.100 Gebäude, darunter 9 Schulen, 25 Industriebetriebe, 2.758 Wohnhäuser, 2 Kirchen. Von den 1939 vorhandenen Gebäuden wurden 18% zerstört und über 50% beschädigt. Ein großer Teil der Schäden ist bereits 1954 behoben.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1785: 526 Wohnungen.

Seuchen

Pest 1624.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Bürgerbuch 1637-1825.
  • Adreßbuch 1925, 1930, 1937/38.

Zivilstandsregister

Status Animarum

Kirchenbuchverzeichnisse

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Rheine, 1959 Kreis Steinfurt (1327 fürstbischöfl. Münstersches Privileg; vorher Herforder Stifts-Stadt) „Dero Statt Rhene Burgerbuch" 1637-1825, 306 Bll, 2-5 Pergament (Stadtarchiv Rheine, I 361). Inhalt: Abschrift des Freiheitsprivilegs von 1327, Bürgereidformel, Ergebnisse der jährlichen Kurherren-, Bürgermeister- und Ratsherrenwahl sowie die Matrikel der aufgenommenen und vereidigten Neubürger aus den Jahren 1637-93, 1695-1811, 1816-25 (ab 1791 mit Angabe des gezahlten Bürgergeldes). Bürgeraufnahmen 1622; 1660-1800 (Stadtarchiv Rheine, Akte I 382).
    • Ergänzende Quellen: Ratsprotokolle 1625-1699, 1700-1809, Lohnherrenrechnungen 1449-52, 1569-79, 1589/90, 1593/94, 1623, 1650/51, 1652-53, 1700-1807 (Stadtarchiv Rheine).
      • Literatur: August Schröder, Das Bürgerbuch der Stadt Rheine 1637-1825. In: Münsterländische Volkszeitung Ausg. v. 19./20. Sept. 1959 (Sonderblatt „300 Jahre Gymnasium Dionysianum Rheine). — Das älteste Verzeichnis der in zwölf Rotten gegliederten Bürgerschaft der Stadt Rheine, mit Angabe, „auf was Wehr und Waffen ein jeder Burger von Burgermeister und Rat gesetzt worden", liegt im Rheiner Stadtbuch 1608-1623 (Staatsarchiv Münster, Stadt Rheine, Teil II, fol. 1-12) vor.
        • Veröffentlichung: August Schröder, Wachtordnung und Wehrausrüstung der Bürger der Stadt Rheine zu Beginn des 17. Jahrhunderts. In: Festschrift der Feuerwehr der Stadt Rheine. Rheine 1957, S. 35-50.

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1813-1829, 1865-1874 (rk.) Geburten
  • 1813-1821, 1855-1874 (rk.) Heiraten
  • 1808-1821, 1865-1874 (rk.) Tote
  • 1847-1874 (Gerichtsbezirk, Juden) Geburten, Heiraten, Tote

Berühmte Personen

  • Franz Anton Egells, Hauptbegründer der dt. Dampfmaschinenindustrie und der Borsigwerke in Berlin, * 1788 Rheine, + 1854 auf der Egelshütte zu Reinerz in Schlesien.

Jüngere Einwohnerzahlen

Um 1800: etwa 2.000 Einwohner (E.), (darunter 4 adlige Burgmannsfamilien), 1818: 2.421 E., 1828: 2.521 E., 1834: 2.499 E., 1843: 2.356 E. und 367 Häuser, 1858: 2.833 E., 1871: 3.879 E., 1885: 5.684 E., 1895: 8.650 E., 1905: 12.801E., 1910: 14.415 E., 1925: 17.840 E., 1933: 31.673 E., 1939: 34.368 E., 1946:32.823 E., 1950: 40.363 E.

Sprache

Die niederdeutschen Mundart von Rheine gliedert sich ins Münsterländische ein. Kennzeichen: sin `(ich) bin', bauen 'bauen', juh 'euch' (nicht ink), maiet `(sie) mähen'. Sprachspott der Rheinerer über die von Bevergern: „Biäwergäänske Geetlinge" (Rheine sagt: Geitling 'Drossel'). Schriftsprache seit etwa 1600 hochdeutsch.

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Stand 1954: Schon seit dem 11. Jhdt. wurde in der Nähe von Rheine Salz gewonnen. die Solequelle wurde 1577 ausgebaut, Saline „Gottesgabe" angelegt 1603, vergrößert 1741-43 und Sozietät gegründet; die Quelle blieb bedeutend bis ins 20. Jhdt, 1954 städtisch, mit Solbad. Im Mittelalter ausgebildetes Gildenwesen, 1366: 4 alte Gilden, außerdem seit 1450: 3 Märkte, deren Zahl sich bis 1712 auf 7 erhöhte, um 1800: noch 7 Gilden und Ämter vorhanden. Anfänge der Kalk-, Kalkstein- und Ziegelherstellung im 15. Jhdt, 1954 Bauunternehmungen (1882 usw.), Kalksandsteinwerk (1898), 3 Bau- und Düngekalkwerke. Wichtigste Industrie Rheines war schon im 17. Jhdt. die Textilindustrie (Tuchfabrik des Franziskanerklosters für die Ordensprovinz, 1926: 6.500 Arbeiter). Daraus entwickelten sich Baumwollspinnerei (1912: 1.500 Arbeiter), Baumwollweberei (1912: 1.300 Arbeiter) und Leineweberei. Erste Baumwollspinnerei Westfalens in Rheine 1835 (C. Kümpers - Timmermann), weitere 1846, 1879, 1882, 1886, 1890, 1895, 1896, 1912, 1925. Um 1939 waren in Rheine 600.000 Spindeln und 11.000 Webstühle (30% der Stühle im Bezirk der Handelskammer Münster) mit jährlich etwa 14 Mill. Reichsmark Bruttolöhnen. Tabakverarbeitung seit 1825 (Pfeifentabakfabrik). Um 1845 waren außerdem vorhanden: Zeugdruckerei, Zichorienfabrik, 2 Lederfabriken, mehrere Mühlen (Emsmühle, Hemelte Mühle). 1954 3 Likörfabriken (u. a. 1864, 1879). Aus der Textilindustrie entwickelte sich in der 2. Hälfte des 19. Jhdts. die Maschinenindustrie. Seit 1939 Erweiterung der bisherigen Industriezweige durch Neugründungen: Straßenbau (1940), Betonwerk (1946) ; Maschinenbau (1945); Nähgarn (1946), Wollspinnerei und -weberei (1947), Berufskleidung (1947), Trikotagen; Lederwaren (1945). Die Ausfuhr der wichtigsten Textilfirmen erstreckte sich 1954 nach West-und Nordeuropa, Griechenland und der Türkei.

Rheinesches Maß

  • 1840 Geltungsgebiet: Stadt Rheine, Gemeinden Rheine rechts der Ems, Rheine links der Ems, Neuenkirchen, Mesum und Elte.
    • Benennung: Stadt Rheinesches Malt gleich 12 Scheffel, 1 Scheffel gleich 4 Spind, 1 Spind gleich 3 Becher.
      • Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an drei wohlbehaltenen Scheffelexemplaren.
        • Die Untersuchung hat für die Größe des Ortsmaßes ergeben in preußischen Kubikzoll 1.255,889 oder abgerundet 1.256 Kubikzoll. Ein Kubikzoll zu 17,89 ml gerechnet entspricht der Scheffel heute 22,63 Liter.
    • Siehe auch: Fürstbistum Münster/Maße und Einheiten

Verkehr

Stand 1954: Uralter Emsübergang auf Steinbarre (Furt) im Flusse. Im Mittelalter ging die wichtige Handelsstraße Münster-Lingen-Emden (bzw. Holland) durch Rheine, wo eine Straße nach Osnabrück abzweigte. Entsprechend kreuzten sich 1954 in Rheine die Bundesstraßen Wesel-Rheine-Lingen-Emden (Emslandstraße) und (Amsterdam-)Bentheim-Rheine-Osnabrück, eine weitere Straße nach Münster. Ebenso wichtiger Eisenbahnknotenpunkt: Hauptstrecken Hamm-Münster -Rheine -Emden (1856), Amsterdam-Bentheim-Rheine (1865) -Osnabrück (1856); ferner: Nebenstrecken Rheine-Coesfeld-Dorsten (1879), Rheine-Quakenbrück (1879), Rheine -Ochtrup-Gronau (1905), Privatbahn Rheine -Recke -Osnabrück (Tecklenburger Nordbahn; 1905). Für die Emsschiffahrt bestanden in Rheine bereits im 16. Jhdt. erhebliche Anlagen. Neuer Auftrieb durch den Dortmund-Ems-Kanal mit Hafenanlagen für Rheine (1899; 4 km nordöstl. Stadtmitte), weitere Möglichkeiten nach 1900 durch den Mittellandkanal, der 11 km östl. Rheine bei Bevergern vom Dortmund-Ems-Kanal abzweigt. Die Anlagen des 1937 erbauten Flugplatzes wurden nach 1945 demontiert; 1954 Siedlungsland.

Umgebungsbedeutung

Stand 1954: Rheine ist 1954 der wichtigste wirtschaftliche Mittelpunkt des nördlichen Münsterlandes; sein Einfluß greift auch auf das nördlich anschließende niedersächsische, aber an größeren Städten arme Emsland über. Infolge der Grenzlage gegen Niedersachsen gewann Rheine jedoch keine Bedeutung in der Verwaltung.

Verwaltung

Rat

Im Wigbold Rheine wählten 6 scabini (Schöffen) 2 consules (Bürgermeister), dazu trat die universitas. Dieser Brauch erhielt sich auch in der Stadt (1336 und mehrfach bis 1458 erwähnt). 1463 „gemeynheit der stad", später immer Gemeinheiten Stadt und Thie. Durch die Eingemeindung des Thie wurde auch die Zahl der Schöffen erhöht. Jährliche Ratswahl am Montag nach Invokavit (1609-23). Wichtig die 13 Verordneten von Gilden und Gemeinheiten neben dem Rat; ihren im 15. und 16. Jh. geübten Einfluß verloren die Gilden 1623 durch Widerstand gegen den Landesherrn, der seitdem das Aufsichtsrecht bei der Ratswahl ausübte. Ratswahl seit 1623 indirekt durch 9, später 7 Wahlmänner; 2 Bürgermeister. Aus dem Rat wurden der Lohnherr, die Provisoren der Hospitäler und die Kirchenräte gewählt. 1806 französische Munizipalitätsverfassung.

Gericht

Gerichtshoheit bis 1282 durch die Abtei Herford, seit Anfang 14. Jhdt. im Besitz des Bischofs von Münster; auch das Gogericht durch die Besitzerfamilie von Rene an den Bischof von Münster verkauft (1345-51). Mit der Verleihung der Stadtrechte wurde der Stadt die Hälfte des Gerichts zuteil, zum bischöflichen Richter stellte sie den Beisitzer (1346-1806). Städtische Polizeigerichtsbarkeit durch den Rat ausgeübt. Erst seit 1627 nahm der bischöfliche Richter wieder Anteil an den Stadtgeschäften; er unterstand dem bischöflichen Amtsdrosten.

Lagerbuch Amt Rheine 1769

Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen in der Stadt Rheine

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung
Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effectiv
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Stadt
Rheine
Stadt
Rheine
fürstlich
. 13 5 28 . 45 111 202 44 9/16 10 194 100 . .
Stadt
Rheine
Darinnen ist
1 Kloster
Mönche
Franciscaner
1 . . . . . . } } . . } } }
Stadt
Rheine
adel. Hof
von Morrien
1 . . . . . . } } . . } } }
Stadt
Rheine
adel. Hof
von Stahl
1 . . . . . . } } . . } } }
Stadt
Rheine
adel. Hof
von Derenthal
1 . . . . . . } } . . } } }
Stadt
Rheine
der Amtshof
Drost
von Twickel
1 . . . . . . } } . . } } }
Stadt
Rheine
adel. Hof
Hohe Luft
von Twickel
1 . . . . . . } } . . } } }
Stadt
Rheine
freyer Hof
Lange Hof
Stadt Rheine
1 . . . . . . }7 }7 . }36 . . .
Summa Stadt
Rheine
7 13 5 28 . 45 111 209 51 9/16 10 230 100 . .

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Verwaltungseinbindung 1895

  • Rheine, Stadt, Stadtgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Steinfurt an der Ems, die hier schiffbar wird.
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Rheine, Standesamt Rheine, ev. Kspl Rheine, kath. Kspl Rheine, Postbezirk, Telegrammstation, Gefängnis, Krankenhaus, Gymnasium.
    • Gesamtfläche: 661,3 ha, (1895) 3 Wohnplätze, 1.169 Gebäude
    • Einwohner: 8.650 (1426 Ev., 7127 Kath., 10 andr. Christ., 87 Jud.)
    • Verkehr: Eisenbahnstation Linie Emden <> Münster, Löhne <> Rheine u. Oberhausen <> Quakenbrück.
    • Wirtschaft: Weberei (Baumwolle), Spinnerei (Baumwolle, Jute), Giesserei (Eisen), Fabr. (Maschinen, Tabak), Brennereien (Kalk); unweit das Salzwerk Gottesgabe.
  • Rheine, links der Ems, Landgemeinde, Standesamt Rheine (Landbezirk), Amt Rheine
    • ev. Kspl Rheine, kath. Kspl Rheine,
    • 4.296,0 ha, (1895) 5 Wohnplätze, 247 Gebäude
    • 1522 Einwohner (11 Ev., 1511 Kath.)
    • Wirtschaft: Hütte
    • dabei Schloss Bentlage, Residenz des Fürsten von Rheine-Wolbeck.
  • Rheine, rechts der Ems, Landgemeinde, Standesamt Rheine (Landbezirk), Amt Rheine
    • ev. Kspl Rheine, kath. Kspl Rheine
    • 5449,0 ha, (1895) 5 Wohnplätze, 396 Gebäude
    • 1.522 Ew. (11 Ev., 1511 Kath.).
    • 4 Backhäuser, 14 Baracken, 2 Schuppen
    • Altenrheine, Bauerschaft in der Gemeinde Rheine, rechts der Ems
      • 503 Einwohner, Postbezirk Rheine.
      • Quelle: Hic Leones

Landesherrschaft

Landesherren

Rheine lag immer im (Ober-) Stift Münster, das Amt Rheine-Bevergern wurde gebildet nach Besiegung des Grafen von Tecklenburg (1400). Amtssitz war Rheine (seit 1400), besonders seit der Zerstörung des Schlosses in Bevergern (1681). Vorher Herforder Fronhof in Rheine, dessen Vogtei 1150 die Tecklenburger Grafen, vor 1281 die Bischöfe von Münster erwarben, die sie nochmals vorübergehend (um 1300-1400) an die Tecklenburger abgaben. Rheine war landtagsfähige Stadt seit mindestens 1450, Hansestadt von 1470 bis 1630. Seit Auflehnung der Stadt gegen ligistische Einlagerung wurde ihre Selbständigkeit durch den Bischof gebrochen (1623), 1632 nur teilweise Milderung.

Kriegerische Ereignisse

Rheine wurde 1598 von Spaniern besetzt und gebrandschatzt. 1623 eroberte die Liga die Stadt für den Fürsten zurück. 1633/35 im Besitz der Hessen. 1647 durch Schweden und Hessen beschossen. 1761 durch französische Freikorps eingenommen (Straßenkampf).

Reichstage

1533 beschloß der Landtag in Rheine den Kampf gegen die Wiedertäufer. 1803-06 Regierungssitz des Fürstentums Rheina-Wolbeck, dann Sitz eines französischen Friedensgerichts. 1815 Stadt- und Landgericht. 1879 Amtsgericht.

Kriegswesen

Wehrhoheit

Rheine unterstand als bischöfliche Stadt der Wehrhoheit des Landesherrn. Die Bürgerschaft teilte sich in 3 Fähnlein, wozu noch 1 (2) Fähnlein Freigesellen kamen. Gliederung nach den 3 Stadtteilen. Die Fähnlein wählten ihre Offiziere. Häufig Verstärkung durch eigene oder fürstliche Söldner. Dann lag die Befehlsgewalt beim fürstlichen Kommandanten, sonst hatte der Rat die Stadtschlüssel. Alle Bürger waren wehrpflichtig. Wachtordnung von 1608.

Schützengilden

Die Bürgerwehr war gleichzeitig Schützengilde. Schützenbrüderschaften je von Stadt und Thie schon im 16. Jhdt.; gemeinsames Schützenfest.

Garnison

Seit Ende 17. Jhdt. überwogen die einquartierten fürstbischöflichen Truppen gegenüber der Bürgerwehr. Im 7jährigen Krieg Garnison. Garnison wieder ab 1935: Inf.-Batl. III/39; 1936: 111/79. Vergrößerung der Garnison durch Barackenlager, ebenfalls für Inf.-Batl. Flugplatz Bentlage-Wadelheim und Flakkasernen am Waldhügel 1939 angelegt.

Finanzwesen

Münzwesen

  • Die Stadt prägte 1602 mit Erlaubnis des Bischofs von Münster Kupfergeld zu 1 Heller, 1, 2, 3, 4, 6, 8, 12 Pfg., mit Stadtwappen auf der Vs. und Wertzahl auf der Rs. Der Stempel wurde später weitergebraucht; 1745 wurden die vorhandenen Münzen nachgestempelt (selten).
  • Notgeld 1918: 25 Pfg. Eisen. Folgende Ausgaben in Papier, 1923: 8 Werte von 500 Ts. bis 500 Mill. 1947: 5, 10. 50 Pfg.

Steuern

Nach dem Stadtrecht halber Ertrag der Strafgelder. 1627 verlor die Stadt die Einkünfte aus Gerichtsbarkeit, Akzise von Wein, Branntwein, Bier, Koit, wie auch von Korn und Waren, Einkünfte der Waage, Wagengeld, Wegegeld. 1632 erhielt sie die Hälfte aus diesen Steuererträgen zurück.

Stadtgebiet

  • Eingemeindung 1927: Teile der Bauerschaften Eschendorf und Gellendorf (aus der Gemeinde Rheine rechts der Ems; 822 ha, 8856 E.) und der Bauerschaften Bentlage, Wadelheim und Dutum (aus der Gemeinde links der Ems; 394 ha, 1708 E.).
  • Stadtgebiet 1858 und 1895: 661 ha, 1936: 1888 ha (davon 315 ha bebaut), 1946 und 1951: 1904 ha.
  • 1975 kommunale Neugliederung: Stadt Rheine, erweitert 1975 um das Amt Rheine mit den Amtsgemeinden Rheine links der Ems, Rheine rechts der Ems, Elte und Mesum.
    • Die Stadt Rheine ist Rechtsnachfolgerin des 1850 eingerichteten Amtes Rheine.

Lagerbuch Amt Rheine 1769

Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen im Kirchspiel Rheine

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung
Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effectiv
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Kirchspiel
Rheine
Bauerschaft
Bentlage
nebst 2
freye Höfe
fürstlich
. 2 7 1 . . 1 11 9 9/16 8 108 } } }
Kirchspiel
Rheine
Bauerschaft
Duthum
fürstlich
. . 4 1 . . . 5 4 ½ 4 56 }18 }. }.
Kirchspiel
Rheine
Bauerschaft
Alten Rheine
fürstlich
. . 10 . . 10 11 31 11 15/16 18 120 22 21 8
Kirchspiel
Rheine
Bauerschaft
Cattenborn
fürstlich
. . . 10 . 15 3 28 7 1/16 10 80 17 14 4
Kirchspiel
Rheine
Bauerschaft
Elte
fürstlich
. 2 18 . . 4 21 45 21 11/16 18 232 26 20 10
Kirchspiel
Rheine
Bauerschaft
Gellendorfe
fürstlich
. . 6 . . 1 . 7 6 1/8 6 72 } } }
Kirchspiel
Rheine
Bauerschaft
Eschendorf
fürstlich
. . 5 . . 13 1 19 6 11/16 12 60 }26 }18 }9
Kirchspiel
Rheine
Bauerschaft
Hauenhorst
fürstlich
. . . 4 . 15 6 25 4 ¼ 16 32 15 8 .
Kirchspiel
Rheine
Bauerschaft
Rotte
fürstlich
. . 12 . . 3 . 15 12 2/8 18 144 24 . .
Kirchspiel
Rheine
Bauerschaft
Wahdelheim
fürstlich
. . 6 3 . . 6 15 7 7/8 7 96 17 14 5
Kirchspiel
Rheine
Probstey
Bentlage
Mönche
Creuzorden
1 . 1 1 . 3 . 6 2 7/8 10 32 . . .
Kirchspiel
Rheine
adel. Haus
Devensburg
v. Twickel
1 . . . . . 5 6 1 5/16 4 12 . . .
Kirchspiel
Rheine
Posthaus
Clemenshaven
am Ende des
Clemens
Kanals

fürstlich
. 1 . . . . . 1 1 . 8 . . .
Kirchspiel
Rheine
Salzsiederey
Salzsode
fürstlich
. 1 . . . . . 1 1 . 8 . . .
Summa Kirchspiel
Rheine
2 6 69 20 . 64 54 215 98 1/8 135 1.060 168 14 .

Haun ist ein sogenanntes Feld bey Rheine
Hasselt ist unbekannt.
Heiligenbrock ein sogenannter Sandhügel bey Elte.
Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Ortsgliederung heute

Rheine besteht aus Rheine-Stadt und den Ortsteilen

Kirchwesen

Bistümer seit Mittelalter

Bistum Münster, Archidiakonat Rheine des Propstes von St. Ludgeri, Münster (seit Ende 12. Jh.), 1954 Dekanat Rheine. Pfarrei wohl um 785 gegründet. Pfarreien 1954: St. Dionys, St Antonius (1911), St. Elisabeth (1933), Herz-Jesu (1939), St. Marien und St. Ludger (1952), St. Joseph (1954).

Katholische Kirchen

Bistum Münster, Kreisdekanat Steinfurt, Dekanat Rheine

  • Kath. Kirchengemeinde Heilig Kreuz
  • Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu / St.Konrad
  • Kath. Kirchengemeinde St.Dionysius
  • Kath. Kirchengemeinde St.Elisabeth und Michael
  • Kath. Kirchengemeinde St.Johannes Baptist (Mesum)
  • Kath. Kirchengemeinde St.Josef
  • Kath. Kirchengemeinde St.Joseph (Rodde)
  • Kath. Kirchengemeinde St.Ludgerus (Elte)
  • Kath. Kirchengemeinde St. Marien
  • Kath. Kirchengemeinde St.Mariä Heimsuchung (Hauenhorst)
  • Kath. Kirchengemeinde St.Michael und St.Elisabeth
  • Kath. Kirchengemeinde St.Peter

Reformation

In 2. Hälfte des 16. Jh. starker Einfluß des Protestantismus, gegen den auch das bischöfliche Eingreifen 1603-05 keinen Erfolg hatte. Erst das Religionsedikt Bischof Ferdinands nach der Auflehnung der Stadt gegen die Spanier usw. ließ den Katholizismus wieder zur Macht kommen (1623): Gewaltsame Austreibung der Protestanten. Bevölkerung seitdem vorwiegend kath. Ev. Gemeinde seit 1838, 1954 2 Pfarreien mit 2 Pfarrkirchen. Kreisgemeinde Tecklenburg.

Evangelische Kirchen

  • Ev. Kirchengemeinde Jakobi
  • Ev. Kirchengemeinde Johannes zu Rheine
  • Ev. Landeskirchliche Gemeinschaft
  • Ev. Freikirchliche Gemeinde

Bekenntnisse

1871: 392 Ev., 1895: 1.426 Ev., 1905: 80% Kath., 1925: 4.324 Ev., 1946: 5.023 Ev., 84% Kath. Wiedertäufer 1530-37.

Juden

Erste Erwähnung von Juden 1553. 1678: 2, 1679 und 1689: 3 Familien, Handel, Geldverleih, auch Schlachter. 1755: 6, 1759: 7 Familien, Begräbnisplatz, 1768 Synagoge, die 1802 vergrößert wurde. 1810 erhalten 11 Juden das Bürgerrecht. 1822: 58, 1895: 87 Juden. Judenschulmeister 1765ff. Jüd. Privatschule 1850, öffentlich 1875. Neubau der Synagoge 1887. Berufe : Handel, Geldverleih, Metzgerei; wirtschaftlich nicht bedeutend.

Andere Glaubensgemeinschaften

  • Freie Christengemeinde

Wohlfahrtspflege

Stand 1954: Hospitäler, geistliche Stiftungen und Armenhäuser seit Ende 12. Jh. bekannt. Altes Hospital zum Hl. Geist 1448-1647, Neues Hospital zum Hl. Geist 1484, mit je 12 Pröven. Gemeines Hospital 1617. Pesthäuser: kleine Elende wohl vor 1623, große Elende 1623. Waisenhaus gestiftet 1787, Betreuung durch Ordensschwestern seit 1860, Neubau 1915. Kath. Krankenhaus (Matthiasspital) im alten Stedinghof seit 1851, Neubau 1930, dazu Isolierhaus. Der Rest des alten Baus mit dem Neuen Hospital (Marienstift) zu einem Altersheim verbunden. Altersheim für Ostvertriebene in der ehem. Flakkaserne (Haus Eichendorff). Ev. Altersheim Münsterstraße. Ev. Krankenhaus 1948. Solbad Gottesgabe mit städt. Kurhaus, Gertrudenstift, Bad und Erholungsheim der Klemensschwestern. Kinderheim bei der Saline. Städt. Badeanstalt (Emstorbad). Städt. Gaswerk erbaut 1873. Elektrizitätswerk gegr. 1912. Wasserwerk südwestlich der Stadt seit 1894/98, Pumpstationen 1898 und 1927/28. Kanalisation.

Bildungswesen

Schulen

Stand 1954: Schule im 14. Jhdt, 1437, 1459, 1466 erwähnt. 1569 ff. Schulmeister, Rektor; 1585, 1688 und im 18. Jhdt. Mädchenschule, mit der Organistenstelle verbunden. Bis 1886 je 1 kath. Knaben- und Mädchenschule, 3. 1886, 4. Volksschule 1896. 1. ev. Schule 1846, 2. ev. Schule 1894. 1927: 5 kath. und 1 ev. Volksschule eingemeindet. 1954 9 kath. und 3 ev. Volksschulen. Hilfsschule 1937. Lateinschule erweitert 1658 durch die Franziskaner zum Gymnasium, als Franziskanergymnasium bis 1812, nach Weiterführung erweitert zum Progymnasium 1821, zum Gymnasium 1860, mit Realgymnasium seit 1919. Privates Lyzeum 1853, städt. 1921, 1954 Doppelanstalt (Emslandschule). Gewerbliche und kaufmännische Fortbildungsschule 1883, erweitert 1910-11. Berufsschulen, darunter Textilmeisterschulen für Spinnerei und Weberei. Handelsschule 1929. Realschule 1953.

Zeitungen

  • Münsterländische Volksztg., Kopfbl. der Westfälischen Nachr., Münster (CDU).
  • Früher Rheiner Ztg.; heute Münstersche Ztg. (Z.)
  • Westfälische Rundschau (SPD).

Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Rheine/Stadtarchiv

Archiv

  • Rheine/Stadtarchiv
  • Pfarrarch. von St. Dionys zu Rheine
  • Fürstlich Rheina-Wolbecksches Archiv
  • Archiv des Kreuzherrenklosters Bentlage 1437-1803 (z. T. Depositum im Staatsarch. Münster).

Bibliografie

  • Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Steinfurt (1904).
  • Büld Heinrich, Volk und Sprache im nördl. Westfalen (1939).
  • Darpe, F. Zur Gesch. der Stadt Rheine, in: Westfälische Z. 37 (1879).
  • Darpe, F.: Das Gildewesen der Stadt R., in: Westfälische Z. 44 (1886).
  • Darpe, F.: Herford und Rheine, in: Westfälische Z. 48 (1890).
  • Darpe, F.: Gesch. des Fürstentums Rheina-Wolbeck, in: Westfälische Z. 33.
  • Darpe, F.: Humanismus und die kirchlichen Neuerungen des 16. Jh. sowie deren Bekämpfung in It., in: Westfälische Z. 46 (1888).
  • Dersch, W.: Das Stadtarchiv in Rheine, in: Westfalen 4 (1912).
  • Führer, A.: Geschichte der Stadt Rheine, Rheine, 1927).
  • Führer, A.: Beitr. zur Gesch. des Franziskanerklosters in Rheine. (1911).
  • Führer, A.: Gesch. des Gymnasiums Dionysianum in Rheine (1909).
  • Grosfeld, A.: Beitrag zur Gesch. der Pfarrei und Stadt Rheine. (1875).
  • Kolck, F.: Bürger-Schützengesellschaft R. 1616-1925, Festschrift (1925).
  • Korn, 0.: Siegel und Wappen der Rheiner Richter und Gografen, in: Westfalen 31 (1953).
  • Murdfield, M.: Geschichte der Saline Gottesgabe, in: Westfälische Z. 83 (1925).
  • Peus, B.: Münzwesen der Stadt R., in: Frankfurter Münzztg. (1931), S. 313, sowie in: Auf Roter Erde 5 (1931).
  • Röcker, I.: Die Armenanstalten der Stadt Rheine bis zum Anfang des 19. Jh. (1935).
  • Rosenstengel, H.: Kriegschronik des Gymnasiums Dionysianum Rheine 1939-47 (1948).
  • Schmitz-Kallenberg, E.: Inventare der nichtstaatlichen Arch. des Kr. Steinfurt (1907).
  • Schröder, A.: Rheine erhielt die Farben Gold-Rot-Silber, in: Münsterländer Volksztg. 1953, Nr. 146.
  • Schüttemeyer, Hubert: Bürgerbuch der Stadt Rheine - eine Sammlung der wichtigsten Gesetze, Ortsstatuten, Polizeiverordnungen und sonstigen die Gemeindeanstalten der Stadt Rheine betreffenden Bestimmungen, Rheine, Altmeppen, (1907), Digitalisat der ULB Münster
  • Toensmeyer, J.: 100 Jahre Emslandschule Rheine. (1953).
  • Vollmer, H.: Stadt und Amt Rheine. (1903).
  • 50 Jahre F. A. Kümpers (1936).

Bibliografie-Suche

Periodika

  • Volks-Zeitung für Rheine und Umgegend : Organ für Politik, Handel, Gewerbe, Industrie- und Landwirthschaft, 1878, Digitalisat
  • Volks-Blatt für Rheine und Umgegend : zugleich "Rheine'sche Zeitung" : Haupt-Anzeigeblatt und ältestes Preßorgan für Rheine und Umgegend, 1879-1900, Digitalisate
  • Münsterländische Volkszeitung / die Zeitung für Rheine, Neuenkirchen und Wettringen / Rheiner Volksblatt, 1906-1953, lückenhaft, Digitalisate
  • Münsterländische Volkszeitung / Rheiner Volksblatt / Westfälische Nachrichten / allgemeiner Anzeiger für Rheine und Neuenkirchen, 1949, Digitalisat
  • Münstersche Zeitung : Rheiner, Steinfurter, Borghorster Zeitung : neue Emsdettener und Grevener Zeitung, 1939 - 1942, Digitalisat

Genealogische und historische Quellen

Historische Quellen

Historisches Adreßbuch

In der Adressbuchdatenbank ( http://adressbuecher.genealogy.net ) ist das Adressbuch für einen Teil der heutigen Stadt Steinfurt, des alten Kreises Steinfurt (Amt) von 1925, abfragbar.

Höfe des Münsterlandes

Die Höfe des Münsterlandes und ihre grundherrlichen Verhältnisse
Band 52 der westfälischen Beiträge zur Familienforschung.
Ein Online-Angebot der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung. Auch als Buch erhältlich.

Steuerlisten

Steuerlisten im Fürstbistum Münster
Band 15 der westfälischen Beiträge zur Familienforschung.
Ein Online-Angebot der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung. Als Buch nicht mehr erhältlich.

Auswanderer

  • Auswanderer siehe unter: Wilfried Brümmer: Auswandererliste Rheinenser, Rheine 2000, im Internet.

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Weitere Webseiten

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Wappen_NRW_Kreis_Steinfurt.png Städte und Gemeinden im Kreis Steinfurt (Regierungsbezirk Münster)

Altenberge | Emsdetten | Greven | Hopsten | Hörstel | Horstmar | Ibbenbüren | Ladbergen | Laer | Lengerich | Lienen | Lotte | Metelen | Mettingen | Neuenkirchen | Nordwalde | Ochtrup | Recke | Rheine | Saerbeck | Steinfurt | Tecklenburg | Westerkappeln | Wettringen


Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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