Schlesisches Namenbuch/052
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I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische | |
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- Glatz.; Volkil 1333 Liegnitz, auch in Alt-Breslau als FN. (Rcht. S. 52); Felkel Klingeler 1373 Glatz; Velkil vurman 1367 Breslau (Rcht. 13); Nickel Folkel 1437/38 Görlitz; Caspar Folkel 1502/03 Görlitz.
Volkmann (Liegnitz [8] Glatz [4] Schweidnitz [3] Görlitz [1]!), selten Vollmann.
- KF. zum altdt. TN. Volkmar; vgl. auch Völkel; der ON. Volkmannsdorf bei Neiße hieß 1371 Wolkmarstorf, 1379 Fulkmari villa. FN. Volman neben Vol(c)mer in Breslau (Rcht. 52). Hans Fulckman 1547 Liegnitz.
Volkmer (Glatz [28] Landeck [22] Neurode [8] Schweidnitz [9] Neisse, Liegnitz [8] Hirschberg [3]).
- Beliebter altdt. TN.; Volkmar, oft auch in den KF. Völkel und Volkmann, siehe diese. Verbreitet in der Grafschaft Glatz, deren Geschichtsquellen auch von einem Volkmer herausgegeben sind. Der unten genannte Vogt von Liegnitz namens Volkmar war wahrscheinlich der Lokator der Stadt (vgl. H. v. Lösch in „Liegnitz 700 Jahre eine Stadt deutschen Rechts“ (1943) S. 18). – Belege: Volkmarus advocatus de Legnicz (vor 1241), Totenbuch Kloster Leubus. Nicol. Volckmar 1588 Görlitz; FN. Vol(c)mer auch in Breslau. (Rcht. 52).
Walter (Görlitz [139] Liegnitz [118] Sagan [26] Neusalz 1 Sp., Grünberg 1 1/2 Sp., Glatz [6] Neurode [8] Öls [13] Trebnitz [7] Ratibor [7] Beuthen [30) selten Walther;
- Einer der beliebtesten altdt. Taufnamen (= Walt-hari), bekannt auch aus der Heldensage (Walther u. Hildegunde) und als Name des Minnesängers Walther von der Vogelweide. In Schlesien nicht allzu häufig. – Belege: Walter Sulreman 1389 Görlitz; Walther ber 1353/65 = Weltir ber 1370 Breslau (Rcht. 16); Waltherus de Koschwicz 1348 Liegnitz; Hensil Walther 1372 Liegnitz; Hentschil W. 1383 Liegnitz; Peter Walther 1388/89 Görlitz, und ö. ebd.
Warmuth (Liegnitz [21] Sagan [9] Glatz [3]), zsgz. Warmt, Warmbt, Warmdt, Wärmpt.
- Obwohl Förstemanns Altdt. Namenbuch Warmut und Warmund belegt, hat sich in Schlesien die -mut-Form erst aus der nicht geläufigen mund-Form entwickelt. Bedeutung etwa: „wehrhafter Schützer“. Auch die Umlautformen begegnen heute: Wermund (Beuthen [2] Breslau), -muth (Breslau). Als Lokatorname auch in schles. ON.: Warmunthau Kr. Cosel, Warmuntowitz Kr. Grünberg-Strehlitz. Vgl. Warmund im „Oswald“, Spielmannsgedicht! – Belege: Warmund 1228 (Mitt. Liegnitz. 11, 221); Pasco Warmundi 1288/89 (Cod. l, 18.19.). Als FN.: Burgold Warmut 1398 Breslau (Rcht. 48); Niclas W. 1437 Liegnitz; Eberhart und Nicolaus Warmuth 1467 (Urk. Öls).
Weigel, Weigelt (Liegnitz [23] Bunzlau [8] Görlitz [8] Sagan [12] Glogau [10] Glatz [7] Schweidnitz [18] Öls [6] Beuthen [7]).
- Beliebte schles.-ostmd. KF. von Wi(g)nand („kampfeskühn“), das mit der Partizipbildung Wigand („Kämpfer“) zusammenfiel. Die andere Entwicklungslinie über Winand = Winold = Weinhold, siehe unter Weinhold! Die Gleichung Wigel = Wigand belegt Stark, Die Kosenamen der Germanen, S. 56 aus d. J. 1046 und 1388. – Belege: Wyglo textor 1342 Liegnitz; Wigil de Petirsdorf 1397 Breslau; Wygil (Weigil) Zachinkirch(e) 1398 (1416) Schweidnitz. Als FN.: Hannus Wygil 1369/72 Liegnitz; Heincze Weygel 1476/77 Görlitz; Georg Weigelt 1576 Görlitz. Vgl. unter Weigt!
Hierher gehören auch die Sproßformen:
Weigang (Glatz [9] Habelschwerdt [6] Breslau) aus Weigand (Wigand) entstellt, erstmalig 1520/25 Görlitz:
Hans Weygang Knappe von Grünberg.
Weigmann (Liegnitz [8] Görlitz [3] Sagan [3] Brieg [3] Schweidnitz [2] Neisse) aus Wigman.
- – Belege: Wikman (aus Wigman) 1287–1315 (auch W. von Swidenicz) Breslau (Rcht. 42); Anne Wygmanynne 1372 Liegnitz; Hans Weigman 1542 Görlitz; Augustinus Weigmann 1434 Liegnitz (UB. S. 380).