Topographie Holstein 1841/I-Z/271
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- wurden die Festungswerke ausgebessert, die Garnison verstärkt und der Oberst Walter zum Commandanten ernannt. Im Jahre 1645 rückte abermals ein Corps unter Commando Helm v. Wrangels gegen Rendsburg, aber durch die Entschlossenheit des Commandanten und die muthige Vertheidigung der Garnison und der Bürger, woran selbst Frauen Theil nahmen, ward die Festung, obgleich gestürmt wurde, gerettet; 1656 wurden die Festungswerke reparirt. Vom 11. August bis den 12. Septbr. 1658 ward Rendsburg von dem Pfalzgrafen von Sulzbach blokirt. Der König Friedrich III. ließ in den Jahren 1669 bis 1671 die Altstadt neu befestigen; das Holstenthor ward damals nach der Stelle des jetzigen alten Holsteinischen Thores verlegt, und unter das Thor ein Stein gelegt mit der Inschrift: Eidora romani terminus imperii, welcher Stein aber 1806 weggenommen ward. Unter dem Könige Christian V. wurde in den Jahren 1684 und 1685 der Platz südlich von der Altstadt geebnet und das Neuwerk angelegt, welches 1692 mehrere Privilegien erhielt; auch wurde in den Jahren 1690 und 1695 das Kronwerk vor dem Schleswiger Thore angelegt, nachdem deshalb der schleswigsche Flecken Vindeszier mit der Campener Kirche abgebrochen ward. Im Jahre 1712 wüthete die Pest in der Stadt und raffte wöchentlich 50-80 Personen weg. Im Anfange des folgenden Jahres war der russische Czar mit den beiden Fürsten Menzikov und Dolgorucki in Rendsburg. Von dem baufälligen Schlosse fiel 1718 der große Thurm herunter, worauf das ganze Schloß abgebrochen ward. Der König Christian VII. starb hier den 13. März 1808, und in demselben Monate zog nach und nach hier ein französisch-spanisches Armee-Corps von etwa 30,000 Mann ein; späterhin ward in der Nähe der Festung ein französisches Lager für 4-5000 Mann aufgeschlagen, welches unter dem Befehl des Prinzen von Ponte Corvo stand. Nachdem der Rückzug der dänischen Truppen nach dem Gefechte bei Sehestedt am 10. Decbr. 1813 nach Rendsburg geschehen war, wurden kräftige Anstalten zur Vertheidigung getroffen, bis am 14. Januar 1814 der Friede geschlossen wurde. Nach dieser Zeit werden die Festungswerke in allen Theilen jährlich sehr verstärkt und verbessert.
- Gouverneure und Commandanten der Festung waren seit 1690: 1690 der Generalmajor v. Fuchs; 1701 der Oberst v. Schnitter; 1708 der Brigadier v. Hohendorf; 1709 der Oberst v. Schmettau; 1714 der Generallieutenant v. Rodtstein; 1728 der Generalmajor v. Ahrenholt; 1737 der Gen. Lt. v. Scholten; 1740 der Gen. Lt. v. Amthor; 1741 der Gen. Lt. v. Prätorius; 1742 der Gen. Lt. v. Revenfeld; 1746 der Gen. Maj. v. Reitzenstein; 1749 der Gen. Lt. v. Daubrock; 1752 der Gen. Lt. H. B. v. Rantzau; 1757 der Gen. Lt. v. Kalkreuter; 1759 der Gen. Lt. v. Dehn; 1762 der Gen. Lt. Graf C. v. Ahlefeld zu Eschelsmark; 1767 der Herzog v. Bevern; 1773 der Gen. Lt. v. Köller-Banner; 1775 der Gen. C. W. Graf v. Ahlefeld; 1788 der Gen. Lt. Carl Wilhelm v. Sames; 1790 der Gen. Lt. Baron v. Gersdorf; 1795 der Gen. Lt. C. Graf v. Moltke; 1800 der Landgraf Feldmarschall Friedrich zu Hessen-Csassel; 1836 der Gen. Maj. v. Dudden.
- Außer einer Brigade Artillerie stehen hier das Oldenburgische und das Holsteinische Inf. Regiment in Garnison; auch befindet sich hier das Königl. Holsteinische Ingenieur-Detaschement.
- Die Stadt und Festung zerfällt in 3 Theile: die Altstadt, vertheidigt durch 7 Bastionen, 4 Ravelins und 2 irregulaire Außenwerke; das Neuwerk, mit 6 Bastionen und Ravelius und das Kronwerk, mit 3 Bastionen, 2 Ravelins und 1 Redoute. Das Neuwerk ist in 4, die Altstadt in 5 Quartiere getheilt. Sie hat, mit Einschluß der auf dem Stadtfelde belegenen Häuser,