Topographie Holstein 1841/I-Z/274

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Topographie Holstein 1841
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sich aufgehalten haben soll, zeichnet sich durch seine künstlichen Schnitzwerke aus.
Das Neuwerk hat einen öffentlichen Platz, den Paradeplatz, welcher groß und regelmäßig angelegt ist; die Altstadt zwei, nämlich den Altstädter Markt und den Schloßplatz.
Vor dem Kronwerker Thor ist ein von einem Privatmanne angelegter schöner Garten, und vor dem Holsteinischen Thor die der Stadt gehörige neue Anlage. Bemerkenswerth sind die Spaziergänge auf und an den Wällen, insbesondere die Schlangenallee.
Den jetzigen Wohlstand der Stadt verdankt dieselbe hauptsächlich dem, im Jahre 1784 vollendeten Schleswig-Holsteinischen-Canal; der Handel mit Holz und Schwedischen Producten ist nicht unbedeutend; einen großen Theil der Einwohner ernährt der Speditionshandel, das Brauen und Brennen, die Schiffsrhederei und Schifffahrt, der Ackerbau und die Gärtnerei, welche letzte mit großer Umsicht betrieben wird. Sehr wichtig für die Stadt ist ebenfalls das Militair.
Der Rendsburger Zolldistrict hat 113 Schiffe zu 1364 C. L., wovon der Stadt 15 Schiffe zu 397 1/2 C. L. gehören.
Vor der Stadt ist eine privilegirte Glockengießerei; ferner sind in der Stadt eine Strumpfweberei, eine Essigbrauerei, 2 Tabacksfabriken, eine Papierfärberei, eine Zuckerraffinerie. Auch werden in Rendsburg vorzügliche Posamentir-Arbeiten geliefert.
Folgende Handwerker haben Zunftrollen: Schuster 56, Maurer 7, Schlachter 30, Bäcker 42, Glaser 6, Schneider 28, Barbiere 6, Zimmerleute 6, Tischler 32, Töpfer 1, Färber 4, Schmiede und Schlosser 14, Böttcher 8, Weber 6, Sattler und Riemer 9, letzte haben jedoch keine Prohibitivrechte. Nichtzünftige Handwerker sind hier aller Art. Außerdem ist hier eine Krämercompagnie die aus 37 Mitgliedern besteht. In der Stadt sind 7 Weinhandlungen und 3 ziemlich bedeutende Gasthöfe. Die Anzahl der Höker ist sehr groß.
Ein Lombard ist hier seit 1742, ein Versorgungs- und Leibrenten-Verein für Bürger ward 1837 gestiftet; eine Buchdruckerei seit 1807, ein Wochenblatt seit 1808, 2 Apotheken. Hier ist die Schlesw. Holst. Hauptcasse, eine Poststation und eine Zollstätte. In der Stadt wohnen der Amtmann, der Amtsverwalter und der Baudirector des Amts Rendsburg und der Kirchspielvogt in den Kirchspielen Raumort und Jevenstedt.
Seit 1823 ist hier eine Spar- und Leihcasse und seit 1837 ein Industrieverein.
Am Jungfernstieg liegt eine Oel- und Graupenmühle. Zu der Königl. in Zeitpacht gegebenen Wassermühle in der Altstadt sind zwangspflichtig: die Stadt Rendsburg, Audorf, Borgstedt, Breiholz, Brinjahe, Alt- und Neu-Büdelsdorf, Embüren, Hamweddel, Hörsten, Jevenstedt, Alt- und Neu-Kattbek, Lehmbek, Luhnstedt, Ohe, Ostenfeld, Osterrönfeld, Rade, Schacht, Schülldorf, Schülp, Schwabe, Stafstedt, Westerrönfeld.
Im Jahre 1495 soll in Rendsburg ein Barfüßer-Kloster erbauet sein; es ist aber von demselben weiter nichts bekannt.
Das Stadtgebiet hat ein Areal von 4420 Ton., die Tonne zu 260 Q. R., (3507 Steuertonnen).
Die zum Gebiete der Stadt gehörigen Ortschaften und Stellen heißen, vor dem Holsteinischen Thore: Nobiskrug (s. Nobiskrug); Schützenhof,