Uengsterode
- Hierarchie
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- 1 Einleitung
- 2 Allgemeine Informationen
- 3 Politische Einteilung / Zugehörigkeit
- 4 Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
- 5 Genealogische und historische Quellen
- 6 Geschichte
- 7 Ortsbeschreibung
- 8 Persönlichkeiten
- 9 Verschiedenes
- 10 Meißnerdörfer
- 11 Weblinks
- 12 Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
- 13 Quellen und Einzelnachweise
Einleitung
Uengsterode liegt im Naturpark Meißner- Kaufunger Wald etwa 3 km ostsüdöstlich von Großalmerode in einem eigenen Tal am Nordwestfuß des Hohen Meißners.
Es wird vom Gelster-Zufluss Laudenbach (auch Weiße Gelster genannt) durchflossen.
Der nächste Bahnhof ist in Witzenhausen, bis 1973 befand sich in der Nähe ein Haltepunkt
der Gelstertalbahn. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3238 (Trubenhausen - Walburg).
Der Spitzname der Uengsteröder ist die „Rehboden" (gemeint ist Rehpfoten).
Allgemeine Informationen
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Politische Einteilung / Zugehörigkeit
- 1807: Kanton Sooden
- 1814: Amt Witzenhausen
- 1817: Amt Großalmerode
- 1821: Kreis Witzenhausen
- Infolge Gemeinde- und Landkreisreform Eingemeindung der bis dahin selbständigen Gemeinden Epterode (bis 1970), Rommerode, Laudenbach, Trubenhausen, Uengsterode (bis 1974), Weißenbach (bis 1971) in die Stadt Großalmerode
- 1974: Zusammenschluss der Kreise Eschwege und Witzenhausen zum Werra-Meißner-Kreis
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Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Kirchengebäude
- Kirche erbaut um 1500, Inneres 1687, barock wiederhergestellt, Sandsteinkanzel von 1605 bzw. 1681.
- Rundummauerte Kirche in Spornlage über dem Laudenbach, darunter Lindenplatz.
- Breite Gasse nach NO; unregelmäßiger Dorfteil zum Talgrund.
- Geschichtlich interessant sind ein Taufstein aus dem Jahre 1687,
der ehemalige Gerichtsplatz mit runder Quadermauer - sowie das Sühnekreuz am Ortsausgang nach Laudenbach mit Schwert in Ritzzeichnung. [1]
Kirchliche Zugehörigkeit
- 1585: Sup. Rotenburg-Allendorf, Abt. Witzenhausen, 1606 aufgehoben.
- 1604: Gründung eines Hospitals gen. Gnadenhaus durch Wilke v.Bodenhausen der J.
mit einem Fonds von 2.700 Talern für 8 Gebrechliche aus dem Bodenhausen'schen Ger. od. Dienst. - 1616 -1791: mit Laudenbach verbunden.
- 1791-1804: mit Hundelshausen verbunden.
- 1804 -06: Von einem Kandidaten aus Großalmerode versehen.
- 1806 -17: mit Dohrenbach verbunden.
- 1872 u. jetzt: Vikariat von Laudenbach.
- Patron: 1585 u. 1872: Die von Bodenhausen.
- Erster ev. Pfr. Joh. Lepper, etwa 1558-96.
- 1869: 21 Baptisten nach Amerika ausgewandert.
Katholische Kirche
Uengsterode gehört zur katholischen Kirchengemeinde Großalmerode.
Die Kirche "Mariae Namen" steht in der Jonasbch, sie wurde am 25. Juni 1953 eingeweiht.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Grabsteine
- Friedhof Großalmerode-Uengsterode (Werra-Meißner-Kreis) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Geschichte
Zahlen der Geschichte
- Der Ort tritt im Jahre 1322 erstmals in Erscheinung.
- 1322: Hermann von Felsberg hat Gericht des Dorfes Uengsterode von Landgraf Otto als Burglehen.
- 1327: Uengsterode ist zum Schloß Rusteberg lieferungspflichtig.
- 1373: Landgraf versetzt den vob Felsberg sein Gericht Uengsterode.
- 1438: Abt Joh. von Fulda belehnt Kraft von Felsberg mit dem Dorf Uengsterode.
- 1575/85: Dorf Uengsterode im Besitz der von Bodenhausen.
- 1747: Ndr. u. peinl. Ger. von Bodenhausen, Gerichtsplatz von kreisrunder Quadermauer umgeben bzw. abgestützt.
Veränderung des Ortsnamens ab 1320:
Hundelshausen
N a m e n s f o r m e nHungecerade vor 1320.... Hunßderode 1575/85 Hungesterade 1322 Hungsterode 1592 Hungsterode 1327 vonn Ungsteroda 1594 de Hungsterode 1381/83 zu Hungsterode 1608 Hunßderode 1438 Ungesteroda 1681 Understerode 1553 Ingsteroda 1747 scheyden Ungsterode 1583 Uengsterode 1809..[2]
E i n w o h n e r z a h l e n :
Siedlungsbezeichnung, Ortsgröße, Einwohner 1322.... Villa 1852.... 438 Einwohner 1438 Dorf, 343 ha, davon 26 ha Wald 1875 400 Einwohner 1575/85 40 Haushaltungen 1905 415 Einwohner 1625 46 Ackerleute u. Köttner 1925 422 Einwohner 1681 44 Hausgesessene 1950 530 Einwohner 1745 306 Einwohner 1961 444 Einwohner (386 ev., 51 rkth.) 1747 65 Mannschaften m. 64 Feuerstellen 1970 479 Einwohner 1834 422 Einwohner 2000 449 Einwohner
Topographische Ortsbeschreibung
3 km östlich Großalmerode, Messtischblatt 4724, 285 m über NN.
Ortsbeschreibung
Von der Anlage her ist Uengsterode ein Haufendorf, das heißt, ein geschlossen bebautes Dorf mit unregelmäßigen Grundstücksgrundrissen und unterschiedlich großen Höfen. Haufendörfer unterscheiden sich von den meisten anderen Dorfformen dadurch, daß sie unplanmäßig angelegt wurden. Ein großer Teil der Haufendörfer entstand im Zusammenhang mit der mittelalterlichen Gewanneflur, bei der jeder Bauer Streifen verschiedener Felder bewirtschaftete und sich die Lage dieser Feldstreifen auch immer wieder änderte.
Fachwerkhäuser
Uengsterode ist ein Dorf mit alten Bauernhäusern. Vorherrschend ist der sogenannte fränkisch-thüringische Baustil, der sich bei den älteren Häusern bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Kennzeichnend für die alte Bauweise in Uengsterode ist, daß der Eingang zum Haus von der Längsseite aus, nicht wie beim niedersächsichen Haus von der Giebelseite aus, erfolgt.
Volksschule
Die alte Dorfschule steht zwischen der Witzenhäuser Straße und dem Laudenbach an der Raiffeisenstraße. Der Schulleiter nach dem Krieg war Heinrich Harbusch, der später Rektor in Hess. Lichtenau und danach Schulamtsdirektor in Homberg/Efze geworden ist. Nach Eröffnung der Gelstertalschule in Hundelshausen im Herbst 1963 hat der Lehrer Dieter Most mit seiner Ehefrau Margrit im Schulhaus gewohnt.
Betonsteinwerk
Ein erfolgreicher Betrieb in Uengsterode ist das Betonsteinwerk Georg Käse in der Meißnerstraße 7 mit Ausstellungsfläche (Mo-Fr, 9.00-18.00 Uhr). Hier kann man sich über die vielfältigen Möglichkeiten einer geschmackvollen Pflasterung informieren.
Uengsterröder Rain
Das steil zum Dornberg ansteigende Gelände im Osten vom Dorf wird Uengsteröder Rain genannt. Auf den kargen Kalksteinböden gedeihen nur Sträucher und Gebüsch, an manchen Stellen wachsen seltene Pflanzen, die typisch für Magerrasen sind. Die Weißenbächer nannten den Trampelpfad über den Uengsterroder Rain den „Großalmeröder Weg”, weil die Leute hier entlang laufen mußten, wenn sie etwas in Großalmerode zu erledigen hatten. Auch die Uengsterröder Gemeindeschwester Aenne Lindtke, eine Baltendeutsche aus Lettland, mußte den steilen Abhang hinaufsteigen, wenn sie sich um Patienten in Weißenbach zu kümmern hatte.
In den letzten Jahren hat der Höhenrücken sein Aussehen verändert, weil der Steilhang immer mehr verbuscht und zuwächst.
Der Laudenbach
Der Laudenbach (umgangssprachlich Weiße Gelster genannt) ist ein rechter bzw. südlicher und mit 5,4 km Fließstrecke der längste Zufluss der Gelster. Der „Vorname“ der Weißen Gelster entstammt vermutlich den aus dem kalkhaltigen Boden am Hohen Meißner besonders nach starken Regenfällen ausgespülten Kalkpartikeln, die in den Verlauf des Bachs gelangen und das Wasser milchig-trüb einfärben.
Der Laudenbach verläuft in überwiegend nördlicher Richtung fließend gänzlich durch dörfliche Stadtteile und landwirtschaftlich genutzte Gebiete von Großalmerode. Er entspringt an der Westabdachung des Bergmassivs Hoher Meißner. Seine Quelle befindet sich an der Nordwestflanke vom Meinetsberg (501,9 m ü. NN). Vom Meinetsberg fließt der Laudenbach durch den Ortsteil Laudenbach und dann durch den Ortsteil Uengsterode, das im Tal an der Nahtstelle von Kaufunger Wald im Nordwesten und Hohem Meißner im Südosten liegt. Etwas nördlich von Uengsterode mündet der Laudenbach in die von Westen kommende Gelster (Schwarze Gelster), einem Werra-Zufluß.
Eisenbahnbrücke
Ein eindrucksvolles Bauwerk im Norden von Uengsterode ist die große Eisenbahnbrücke der
ehemaligen Gelstertalbahn, die hier mit vier kühnen Bögen das Tal des Laudenbachs überspannt.
Beim Bau der Strecke waren auf beiden Seiten des Tals tiefe Geländeeinschnitte vonnöten, um den enormen Anstieg von Trubenhausen nach Großalmerode zu bewältigen. Der Viadukt weist eine für viele Eisenbahnbrücken im Werra-Meißner-Land typische Bauform auf. Ähnliche Viadukte fanden oder finden sich zum Beispiel im Verlauf der Kanonenbahn bei Waldkappel oder Reichensachsen.
Über die Relikte der Gelstertalbahn informiert der „Technisch-historischen Lehr- und Wanderpfad Großalmerode“ und auf einer Hinweistafel wird die Geschichte der 1913/14 errichteten Uengsterröder Brücke erzählt, deren geplante Sprengung im Frühjahr 1945 verhindert werden konnte.
Haltepunkt Uengsterode
Ungefähr 0,5 km nördlich vom Dorf liegt im Wald der dazugehörige Haltepunkt Uengsterode (km 8,83). Er befindet sich in einem Geländeeinschnitt direkt vor dem Viadukt über das Laudenbachtal. Über den noch heute sichtbaren Bahnsteigt spannt sich der hohe Bogen einer Sandsteinbrücke, über die die alte Straße nach Großalmerode verläuft. Das Wartehäuschen ist nicht mehr vorhanden aber der Fußweg von der Ladstraße zur ehemaligen Bahnstation ist noch gut zu erkennen.
Bereits seit Planungsbeginn der Gelstertalbahn waren für die Ortschaften Uengsterode und Carmshausen (eine Ansiedlung zwischen Hundelshausen und Witzenhausen) Haltstellen vorgesehen. Ein Haltepunkt Carmshausen wurde später dann doch nicht verwirklicht. Gewiß hätte sich beim Bau einer direkten Strecke Eichenberg - Uengsterode - Velmeden, also ohne Anbindung an Großalmerode, eine Bahnstation für die Entwicklung des Ortes Uengsterode positiver ausgewirkt. Die weiten Anmarschwege zu den Personenzügen wären entfallen, obwohl die Menschen damals allein schon über das Vorhandensein solcher Eisenbahn-Haltestellen glücklich waren. Vor allem aber die Gütersendungen hätten nicht mit Handwagen, Pferde- und Kuhgespannen von den Bahnhöfen Laudenbach oder Trubenhausen abgeholt zu werden brauchen. [3]
Persönlichkeiten
Großmutter von Erich Honecker
Seit einigen Jahren ist bekannt, daß die Vorfahren des ehemaligen DDR-Staatsratsvorsitzenden und SED-Generalsekretärs Erich Honecker aus Uengsterode stammen.
Die Großmutter von Erich Honecker väterlicherseits war die 1847 in Uengsterode erstgeborene Elisabeth Schönewolf. Vater war der Bergmann Johannes Schönewolf und die Mutter Anna, geb. Burhenn. Die Familie verließ mit ihren drei Kindern um 1857 Uengsterode und verzog in das Saarland nach Dudweiler. Schon zu dieser Zeit gehörte das Saarland neben dem Ruhrgebiet zu den beliebtesten Auswanderungszielen der ersten Auswanderungswelle.
Im Saarland wurden der Familie noch weitere vier Kinder geboren. Elisabeth, die Großmutter von Erich Honecker, heiratete am 20. Oktober 1868 den aus Wiebelskirchen stammenden Witwer und Bergmann Andreas Honecker, deren 1881 geborener Sohn Wilhelm, von Beruf Bergarbeiter und Nachtwächter, der Vater des am 25.08.1912 in Neunkirchen geborenen und am 28.05.1994 in Santiago de Chile an einem Krebsleiden verstorbenen Erich Honecker war.
Zum weiteren Ahnenstamm in Uengsterode zählen folgende Familien:
Görcke, Heinemann, Hildebrandt, Oest, Scheibe, Scheufler/Scheuffler und Waldeck. [5]
Verschiedenes
Meißnerdörfer
Beschreibung der Ortschaften im nördlichen Meißnervorland:
Handskizze vom Stadtgebiet Großalmerode
Weblinks
Fotoalbum Rund um den Meißner
Gelstertalbahn
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Inhaltliche Anlehnung an W. Küther; In: Historisches Ortslexikon, 1973, Heft 1, S. 132.
- ↑ (GROTEFEND-ROSENFELD Reg. Lgfn. Nr. 680 u. StAM Akt. Leh. v. Felsberg)
- ↑ Text in Anlehnung an Wolfgang Koch, Die Gelstetalbahn, Hess. Lichtenau 1985, ISBN 3-9800576-4-X
- ↑ Das Elternhaus von Erich Honecker in der Kuchenbergstraße in Wiebelskirchen, Stadtteil von Neunkirchen, Saarland
- ↑ Hermann Nobel, Chronik Epterode, Seite 327, Großalmerode 2007, ISBN 978-3-00-022051-7