Große Siebenbürgen (Hof)

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Info

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Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Regierungsbezirk Osnabrück > Kreisfreie Stadt Osnabrück > Pye > Vollerbenhof Große Siebenbürgen



Portal:Höfe und Bauern
Große Siebenbürgen
Früherer Hofstatus:Vollerbe
Grundherr:Domkapitel Osnabrück
Anschrift:Fürstenauer Weg 210, 49090 Osnabrück
Alte Anschrift:Pye Nr. 6
Koordinaten N/O: 52.32626, 7.99350



Hofstandardwerte

Aufsitzerstatus

Grundherr

Dienstpflichten

Markenrechte, Mastrechte

Viehbestand

  • 1557: 3 Kühe, 10 Schafe, 3 Pferde.[1]
  • 1561: 6 Kühe, 10 Schafe, 5 Schweine, 4 Pferde.[2]

Umfang der Ländereien

Der Hof umfasste im Jahre 1925 eine Fläche von 52 Hektar.[1]

Entwicklungsgeschichte

Hinsichtlich des Ursprungs des Hofnamens Siebenbürgen kann nicht an siebe Berge gedacht werden, da die Lage des Hofes dies kaum hergibt. Vielleicht ist die Dorfsage richtig: nach ihr hätten sich bei Gründung des Hofes 7 Nachbarn für den Gründer verbürgt.

Mittelalter

Spätmittelalter

Der Hof gab im 12. Jahrhundert an den Domprobst ein Malter Roggen und 1 Solidus decime.

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

16. Jahrhundert

Im Jahre 1540 wurde der Hof von Kort to Sevenbergenne mit Frau und einer Magd bewohnt,[1] im Jahre 1557 laut Viehstandsregister von einem Gert to Sevenborgen.[1] der auch 1561 wieder als Gerdt tho Sevenbergen auftaucht.[2] Im Jahre 1580 war Große Siebenbürgen dem Domikapitel eigenbehörig.[3]

Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg

Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Berendt Sevenborgen einen Betrag von Taler.[4] Im Jahre 1601 bewohnten den Hof Berndt Sevenborg mit seiner Ehefrau Gerdrut, mit Knecht Johan, Schäfer Arndt und den Mägden 'Mette und Anna.[1] Außerdem ist bei Sevenborg vermerkt: Lieffzucht pauper.

Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629

Während des Dänisch-niedersächsischen Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[5] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Sevenborgen für alle 12 Wochen und darf daher als zahlungsfähig gelten.[6] Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Sevenborgen für die ersten 13 dieser 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher für diesen Zeitraum als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[6] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Vollerben sieben Schillinge zu zahlen und für die folgenden 55 Wochen zahlte Sevenborgen voll.[7]

Abfindung der Schweden 1649

In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden mussten. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.

Die Bewohner des Hofes Sevenbergen mussten folgende Zahlungen entrichten:[8]

* Berendt nunc Herman Sevenbergen:     2 Taler, 14 Schilling
* uxor:                                1 Taler, 7 Schilling
* 2 Sohn und 2 Tochter:                2 Taler
* 1 Knecht:                                     14 Schilling
* 1 Dirne:                                       4 Schilling
* 1 Scheffer:                          2 Taler
* Im Backhauß man und frau taglohner:           12 Schilling
* Im Kotten man und frau Timmerman:    2 Taler
Die Volkszählung 1652

Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen die Siebenburgische, die Söhne Meneke und Berendt, sowie die Töchter Anna und Catharina an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil. [9] Während die Kinder die Kommunion annahmen, ist der Vater nicht verzeichnet, so dass davon auszugehen ist, dass er zu dieser Zeit schon verstorben war.

Aufklärung

Im Jahre 1772 war Große Siebenbürgen dem Domkapitel zu Osnabrück hörig. Im Jahre 1785 ist vom alten Hofe im Tramen Garten vor dem Dinge die Rede und von der "Eitter" in der Hegge am Pyer Esch.

Moderne

20. Jahrhundert

Karten

Hofbilder

Gebäude und Bewohner

Haupthaus

Am Wohnhaus des Hauses Große Siebenbürgen ist zu lesen: Dieses Haus wurde am 2. Sept. 1901 ein Raub der Flammen. Wieder aufgebaut im Jahre 1902 durch Georg Große Siebenbürgen und Emma geb. Schulte. Nach Zerstörung durch feindliche Brandbomben am 6. Okt. 1942 und Wiederaufbau im Jahre 1943 fiel es am 26. April 1944 durch 3 feindliche Sprengbomben als Volltreffer einer totalen Vernichtung anheim. Die Neuerrichtung erfolgte 1946-48 in schwerer Zeit zum zweiten Male durch Friedrich Große Siebenbürgen.

Leibzucht

Im Jahre 1601 waren in der Leibzucht die Eheleute Ludeke und eine Hüsselte Grete untergebracht.[1] Das Kontributionsregister erwähnt im November 1650 und den Folgemonaten Sevenborgens Leibzucht.[7]

Heuerlingskotten

Kotten

Bewohner

  • Ab etwa 1803 bewohnten Franz Heinrich Remme mit seiner Ehefrau Catharina Elisabeth geb. Blömer den Heuerlingskotten auf dem Hof Große Siebenbürgen.
  • Später (ab geschätzt 1817) lebten Gerhard Georg Klumpe mit seiner Frau Marie Engel geb. Niehues, verwitwete Siefker mit drei gemeinsamen Kindern auf dem Kotten.
  • 1826 lebten Bernhard Heinrich Wallenhorst (1777-1848) und Cathar. Maria Kleine Kohlbrecher (1782-1867) auf dem Kotten Große Siebenbürgen. Am 5. Februar 1826 wurde der Sohn Stephan Heinrich Wallenhorst dort geboren.[10]

Backhaus

Das Kontributionsregister erwähnt im November 1650 und den Folgemonaten Sevenborgens Backhaus.[7]

Hofinhaber

Generationenfolge

Kirchliche Zugehörigkeit

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Quellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Weblinks

Zitierte Literatur/ Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
  2. 2,0 2,1 Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.
  3. Jünemann, Kurt (1951): "Aus der Zeit der Eigenbehörigkeit", in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg): Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951, Wallenhorst, Selbstverlag.
  4. Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 32, als Digitalisat, Aufnahme 34 bei Arcinsys.
  5. Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
  6. 6,0 6,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 31 als Digitalisat bei Arcinsys
  7. 7,0 7,1 7,2 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
  8. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 131 als Digitalisat S. 133 bei Arcinsys
  9. NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
  10. Taufbuch St. Alexander Wallenhorst, Taufen F103-1 1821-1835, Blatt 23 als Digitalisat bei Matricula Online

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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Wappen der Sadt Osnabrück Höfe in der Bauerschaft Pye (in der Stadt Osnabrück)

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