Spork (Bocholt)
Spork: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie:
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Zeitschiene vor 1803
Name
Die Kampsiedlung wurde nach mutmaßlich vorkommendem Faulbaumbusch- oder Wacholdergehölz genannt.
Ersterwähnung
Erste urkundliche Nennung „Sporklo" ist aus dem Jahre 1188 datiert.
Lehngüter
Mit dem 1379 belegten, ehemals adeligen Haus Emsing nördlich der Dinxperloer Straße wies Spork eines der ältesten münsterischen und zeitweilig Gemener Lehngüter auf. Besitzer war u. a. ein Johann von Herdinck zu Embsinck, dessen Tochter Anna heiratete den bischöflichen Obristen Hermann Lothar von Post aus Bosfeld bei Rheda (+ 1674). Das Gut, dessen jüngste Bausubstanz aus dem 16. Jh. datiert, wurde 1968 wegen Baufälligkeit eingeäschert und abgetragen.
Zeitschiene nach 1802
Landesherrschaft
- Bis 1802 Fürstbistum Münster, Amt Bocholt (historisch)
- 1803-1810 Fürstentum Salm-Salm
- 1810 -13 Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement, Arrondissement Rees, Kanton Bocholt
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster
- 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, ab 1816 Kreis Borken, Amt Liedern
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Bockwindmühle
Der durch neuartige Viehzucht erfolgreiche Friedrich Wilhelm von Hamelberg hatte 1818 eine später zum Wahrzeichen des ehem. Amtes Liedern-Werth gewordene Bockwindmühle errichtet, die 1941, 10 Jahre nach Außerbetriebsetzung, durch Sturm zerstört wurde.
Wohnschloß
Ein Anfang des 19. Jh. von Friedrich Wilhelm von Hamelberg auf Gut Gries errichtetes Wohnschloß „Heidefeld" war u. a. Residenz des 1848-1870 amtierenden Landrats des Kreises Borken, Freiherr Georg Heinrich von Hamelberg. Das ehem. Schloß hat an den Gebäuden bis Ende des 20. Jhdts. erheblich gelitten; es wurde zu der Zeit überwiegend landwirtschaftlich genutzt.
Bürgermeisterei Liedern
1832/35 Bürgermeisterei Liedern, (= Kirchspiel Bocholt)
- Bürgermeister: Brinksmeier zu Haus Diepenbrock
- Beigeordneter: Terörde zu Liedern
- Einwohner: 5.238 [1]
- Beigeordneter: Terörde zu Liedern
- 1858: Das Amt Liedern umfasst die Landgemeinden Barlo, Biemenhorst, Hemden, Herzebocholt, Holtwick, Liedern, Lowick, Mussum, Spork, Stenern, Suderwick.
Gesamtumfang
Verwaltungseinbindung (Westfalen)
- 1895: Spork, Bauerschaft in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Bocholt, Postbezirk Bocholt
- Einwohner: 553 [3]
Infrastruktur
1931 Amt Liedern, Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Sitz Bocholt.
- Gemeinde Spork: Landwirtschaftsgemeinde, Gemeindevorsteher Buß, Ortsklasse D
- Einwohner 740
- Gesamtfläche 975 ha
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.). Volksschulen 2, Bestellungspostamt. Eisenbahnstation Bocholt 5 km. Elektrizitätsversorgung. Autoverbindung,
- Politik: Gemeindevertretung 6 Mitglieder, Zentrum. [4]
Kommunale Neugliederung
- 1975 Stadt Bocholt, erweitert um die Gemeinden Barlo, Biemenhorst, Hemden, Holtwick, Liedern, Lowick, Mussum, Spork, Stenern, Suderwick und einen Teil der Bauerschaft Lankern der ehemaligen Gemeinde Dingen. [5]
Siedlung
Überwiegend agrarische Flächennutzung kennzeichnet auch um 2000 noch die im Westen Bocholts liegende Bauerschaft Spork,
Schule
Von der um 1750 errichteten einklassigen Sporker Schule wurde 1824 ein neues Schulhaus bezogen, das 1928 bei Umzug in einen Neubau an der Glockenstraße aufgegeben wurde. Seit der Eingliederung Sporks in die Stadt Bocholt dient diese, um 1975 der Holtwicker Georgius-Schule angeschlossene ehem. Ludgerusschule der Stadt für den Unterricht in der Primarstufe.
Wirtschaft
In Spork waren nach 1975 noch zwei traditionelle Kornbranntweinbrennereien.
Bevölkerungsverzeichnisse
Jüngere Einwohnerzahlen
- Spork 1818: 564 Einwohner (E.), 1843: 669 E, 1858: 614 E., 1871: 555 E., 1885: 542 E., 1895: 566 E., 1905: 646 E., 1925: 704 E., 1933: 766 E., 1939: 828 E., 1946: 1.070E., 1950: 996 E. [2]
Kirchenwesen
Bistümer
- Katholiken: Bistum Münster, 1954: Dekanat Bocholt
Pfarrei
Ursprünglich zur Bocholter Hauptkirche gehörend, bekam Spork nach anfänglichem Notgottesdienst in der Schule (im 1. Weltkrieg) und auf Schloß Heidefeld (seit 1919) ein eigenes Gotteshaus auf dem Gelände einer 1898 erbauten Radrennbahn (!). Das vom Architekten Tangering entworfene Gebäude konnte am 28.03.1933 durch Weihbischof Johann Scheifers eingeweiht werden, der den Altarstein einmauerte. Dabei erfolgte die Verlesung einer Ablassurkunde durch den bischöflichen Kaplan. Die neue Kirche mit Ludgerus-Patrozinium und ihre Gemeinde erhielt 1952 Pfarreirechte.[6]
Archiv
Literatur
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Spork in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
- ↑ Quelle: Westfalenlexikon
- ↑ 2,0 2,1 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
- ↑ Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe
- ↑ Quelle: Börsting, Heinrich: Geschichte des Bistums Münster. (Deutscher Heimat-Verlag, 1951)
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
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