Kalkar
Kalkar (Begriffsklärung) ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Kalkar (Begriffsklärung). |
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Kreis Kleve > Kalkar
Einleitung
Kirchengründung
In der 1230 gegründeten Stadt Kalkar bestand 1333 eine Nikolauskirche, die von Altkalkar betreut wurde. 1441 wurde die Pfarrstelle errichtet. Die dreischiffige Hallenkirche, 1409-1450 erbaut und 1484-1505 erweitert, birgt wertvolle Kunstschätze der Kalkarer Schule.
- Die Antoniuskapelle in Hanselaer, deren romanischer Westturm um 1400 ein neues Langhaus erhielt, wurde 1441 mit Kalkar vereinigt. Eine an ihr 1709 errichtete Pfarre bestand nur bis 1808.
- Das 1438 erbaute Cäcilienkloster, dem 1578 das 1455 gegründete Ursulinenkloster Vredendael inkorporiert wurde, das Dominikanerkloster von 1456 und das Doppelkloster Marienbloem des Brigittenordens von 1586 wurden 1802 säkularisiert.
- Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
Dominicaner-Kloster
- 1455 gegründet, aufgehoben 1802.
Windmühle
- 1938 Windmühle Rötter, Kalkar
Verwaltungseinbindung
- <1794 Preußen, Herzogtum Kleve, Klevischer Kreis
- 1794-1813 Kaiserreich Frankreich, Departement Roer, Arrondissement Kleve, Kanton Kleve, Mairie Kalkar
- 1813/15 Preußen, Provinz Jülich-Kleve-Berg
- 1815 Rheinprovinz, Regierungsbezirk Kleve, Kreis Kleve
- 1822 Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreis Kleve
- 1895: Kalkar (Calkar), Fleck in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Rheinland, Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreis Kleve an einem alten Rheinarm (Kalkflak),
- Sehenswürdigkeiten/Kultur: Gothische kath. Kirche als der schönste niederrheinische Backsteinbau, aus der ersten Hälfte des 15. Jahrh., mit 7 Schnitzaltären und Gemälden von Joest von Calcar (n.a.A. Johann von Calcar, 1500-46, hier geboren, . stattliches Rathhaus aus dem 15. Jahrh., Kalkar ist Geburtsort des Reiter-Generals von Seydlitz (1721-73), dem auf dem Marktplatz ein Denkmal errichtet ist. Histor.
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Goch, Bürgermeisterei, ev. u. kath. Kirche, Synagoge, Waisenhaus, Postbezirk, Telegrafenamt,
- Einwohner: (1890) 1.973 (meist Kath.)
- Gewerbe: Vorschussverein, bedeutende Viehzucht u. Ldwirtsch., Anbau (Tabak), Fabrikation (Butter, Käse, Tabak, Maschinen), Weberei (Samt), Gerberei (Leder), Ziegelei, Märkte (Vieh, Getreide, Butter, Früchte).
- Quelle: Hic Leones
Kirchenverwaltung
- < 1801 rk. Erzbistum Köln
- 1801-1821 rk. Bistum Aachen
- 1821 rk. Bistum Münster
- Evangelische Kirche im Rheinland, Kirchenkreis Kleve
Zuständigkeiten/Infrastruktur
1931 Amt Kalkar, Kreis Kleve, Regierungsbezirk Düsseldorf, Sitz Kalkar, Bürgermeister Dr. Wucherpfennig, Fernsprecher 10
- Gemeinde Stadt Kalkar: Mischgemeinde, Gemeindevorsteher Bürgermeister Dr. Wucherpfennig, Ortsklasse C
- Einwohner: 2.318, Kath. 2.147, Ev. 105, Israelisch 66
- Gesamtfläche: 222 ha
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.), Pfarramt (ev.), Rabbinat, Volksschule, Rektoratsschule, Krankenhaus (pv.), Jugendheim, Ärzte 3, Tierärzte 2, Apotheke, Post u. Telegraf, Eisenbahnstation, Polizei (kom.) 1, Feuerwehr (frw.), Kreissparkassenebenstelle, Volksbk e. G. m. u. H., Elektrizitätsversorgung, Gaswerk, Sportplatz, Eisenbahn, Autoverbindung, Markt
- Politik, Gemeindevertretung 12 Sitze: Z 9, DV 1, SPD 2.
- Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
Kommunale Neugliederung
- 1935 Vereinigung der Ämter Appeldorn und Grieth mit dem Amt Kalkar (Kalkar Titularstadt 1930/35).
- 1969 kommunale Neugliederung: 1969 Stadt Kalkar mit den Stadtteilen Altkalkar, Appeldorn, Bylerward, Emmericher Eyland, Grieth, Hanselaer, Hönnepel, Kalkar, Kehrum, Neulouisendorf, Niedermörmter, Wissel, Wisselward.
Politische Einteilung
Die Stadt Kalkar besteht heute aus den Ortsteilen:
Kalkar | Altkalkar | Appeldorn | Bylerward | Emmericher-Eyland | Grieth | Hanselaer | Hönnepel | Kehrum | Neulouisendorf | Niedermörmter | Wissel | Wisselward
Wappen
In Rot ein silberner Herzschild, begleitet von drei (2:1) goldenen Zinnentürmen.
Die Gemeinden Altkalkar, Appeldorn, Bylerward, Emmericher Eyland, Grieth, Hanselaer, Hönnepel, Stadt Kalkar, Neulouisendorf, Niedermörmter, Wissel und Wisselward sind gesetzlich (11. März 1969) zur Stadt Kalkar zusammengeschlossen worden. Bereits in den mittelalterlichen Stadtsiegeln Kalkars wird das Motiv Burg mit dem silbernen Herzschild des klevischen Landesherrn gezeigt. Die drei Zinnentürme treten um 1500 auf und sind in Anlehnung an des Klever Stadtwappen tingiert.
Neufassung laut städtischer Hauptausschusssitzung vom Juli 1974
Quelle: Nagel, Rolf: Rheinisches Wappenbuch, Die Wappen der Gemeinden, Städte und Kreise im Gebiet des Landschaftsverbandes Rheinland, Köln 1986. ISBN 3-7927-0816-7
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
- St. Nicolaikirche
- Jan-Joest-Str. 6
47546 Kalkar
Telefon 02824 2380
E-Mail: heiliggeist-kalkaratbistum-muenster.de
Geschichte
- 1598.24. Dez.[Donnerstag]. Calkar von den Spaniern beschossen und eingenommen.
- 1623. 1. Juni. Thorn-Altstadt, + Arndt Stamm aus Calkar im Clevischen (Die Tochter seines Bruder Heinrich und der Mariken ter Stegen, Elisabeth Stamm ist mit Jacob Seelstrang/Sehlstrang in Thorn verheiratet) (Wentscher: Deutsche Zuwanderung nach Thorn).
- 1721. 2. Febr.. * Kalkar, Friedrich Wilhelm v. Seydlitz-Kurzbach, preuß. General der Kavallerie (+ Ohlau 8.11.1773).
- 1945.27. Febr.. Britische Truppen erreichen den Rhein nördlich von Kalkar. Schwere Kämpfe.
- 1945. 6. März 1945 Soldaten der 102. Cavalry Group besetzen Kalkar sowie Antweiler, Wachendorf, Kirspenich und Arloff.[8]
Bevölkerungsverzeichnisse
- Ev. Gem. Kalkar, Kirchenbücher 1613-1950 (Kopien), Findbuch
- Zivilstandsunterlagen, Zweitschriften, Kalkar: Laufzeit : 1798-1875
- Erstschriften der bei den genannten Zivilstandsbehörden geführten Aufgebotsregister ("Eheverkündigungen") 1798-1875, Kalkar
- Belegakten zu den Geburts-, Heirats- und Sterberegistern 1794/96-1875, Kalkar
- Erst- und Zweitschriften von Kirchenbüchern, Evangelisch-reformierte Gemeinde Kalkar (Kleve), Katholische Pfarrei St. Nikolai Kalkar (Kleve).
- Häuser- und Personenstatistik von 1787
Kirchenbücher digitalisiert
- Einige Kirchenbücher zu den Kirchengemeinden Kalkars sind als Digitalisate in der Reihe Edition Brühl erhältlich.
Altkalkar / St. Pankratius rk. und Kalkar / St. Nicolai rk. und ev.-ref. als Edition Brühl Vol. 81
Appeldorn, Hanselaer, Niedermörmter (1674-1803), als Edition Brühl Vol. 154
Hönnepel/St. Regenfledis (1654-1798), Edition Brühl Vol. 155
(Die externen Links zeigen eine ausführliche Inhaltsbeschreibung)
Daten der Mormonen
- Kirchenbuch Katholische Kirche Calcar:
- u.a. Digitalisate, frei zugänglich bei familysearch.
- Kalkar/Batchnummern
Literatur
- Scholten, Robert: Das ehemalige Dominicaner-Kloster in Calcar nach archivarischen Quellen, Cleve. 1904
- Maissiat, M.: Kalkar. - [Nachdr.] (Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde: Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde / 12,) 1971
- Dorpowsky, ... von: Calcar (Preußische Kartenaufnahme. 1843
- Roth-Wölfle, Lotte: Jan Stephan von Kalkar als Illustrator der Anatomie des Andreas Vesal. 1980
- Kock, Werner: Siegel und Typare im Historischen Archiv Kalkar. 1980
- Flink, Klaus: Das Stadtrecht von Kalkar. 1993
- Brandt, Christian Ferdinand: Die St. Nicolai-Pfarrkirche zu Calcar 1868 in Photographien 1989
- Rotthauwe, Helmut: Kostbarkeit Kalkar. 1980
- Hilger, Hans Peter: Kalkar. - 1. Aufl. (Die Denkmäler des Rheinlandes ; [4]) Kreis Kleve ; 2) 1964
- Kistenich, Johannes: Geschichte der Bruderschaften und Gilden in der Stadt Kalkar (Heresbach-Stiftung: Schriften der Heresbach-Stiftung Kalkar ; 14) 2005
- Gorissen, Friedrich: Kalkar (Niederrheinischer Städteatlas : 1, Klevische Städte ; 2) 1953
- Kock, Werner: Einhundertfünfzig Jahre Neulouisendorf 1982
- Sanders, H.: 600 Jahre St. Antonius-Schützen in der Liebfrauenbruderschaft 1390/1920 Hönnepel e.V. 1990
- Drath, Heinrich: Chronik der St. Nicolai-Pfarrkirche zu Kalkar [ca. 1970]
- Hilger, Hans Peter: Kalkar am Niederrhein. - Neubearb. (Rheinische Kunststätten ; 39) 1973
- Stapper, Josef: Kalkar [1937]
- Schrader, H.: Kalkar 1918
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Kalkar in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Zeitung
- Unser Kirchenblatt / Dekanat Calcar [Altcalcar, Calcar, Appeldorn, Grieth, Hönnepel, Qualburg, Hasselt, Huisberden, Till, Wissel] /
Adressbücher
Archive und Bibliotheken
Archive
- Stadtarchiv Kalkar auf www.archive.nrw.de (02.06.2007)
- Bistumsarchiv Münster: Kalkar, St. Nikolai, Findbücher, Urkunden, Regesten...
Bibliotheken
Verschiedenes
Karten
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
- Mosaik - Familienkundliche Vereinigung für das Klever Land e.V.
- Kirchenbuch- und Standesamtsregister von Eva Verhohlen auch für Neulouisendorf
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Friedhöfe und Denkmale
- Friedhof Hanselaer (Kalkar, Kreis Kleve) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Personenstandsregister
- Personenstandsregister Sterbefälle Kalkar 1876-1938, Zweitschriften 13926-13973, Digitalisate
Historische Webseiten
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