Memelland/Wechselnde Kreisgrenzen

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Einteilung des Regierungsbezirk Gumbinnen in 16 Kreise

1.9.1918: Einteilung des Regierungsbezirk Gumbinnen in 16 Kreise:[1]

  1. Kreis Angerburg
  2. Kreis Darkehmen
  3. Kreis Goldap
  4. Kreis Gumbinnen
  5. Kreis Heydekrug
  6. Kreis Insterburg
  7. Kreis Johannisburg
  8. Kreis Lötzen
  9. Kreis Lyck
  10. Kreis Niederung
  11. Kreis Oletzko
  12. Kreis Pillkallen
  13. Kreis Ragnit
  14. Kreis Sensburg
  15. Kreis Stallupönen
  16. Kreis Tilsit


Änderungen bis 1918 (das spätere Memelland betreffend)

(Quelle:[10])


Wechselnde Kreisgrenzen 1920/ 1922

Alle Orte Preußens, die nördlich der Memel liegen, wurden lt. Versailler Friedensvertrag (vom 28.6.1919) am 10.1.1920 von Preußen abgetreten.
Neue Staatsangehörigkeit: Memelgebiet.[11]


Orte die 1920 (amtlich am: 1.7.1922) vom Kreis Heydekrug an den Kreis Niederung gingen

Karte des Kreises Heydekrug vor der Abtrennung der südlich der Memel gelegenen Ortschaften



Lfd. Nr. Dorf 1918 Amt 1922 Kirchspiel 1919 Anmerkung
1 Abschrey Spucken Schakuhnen
2 Ackellningken Karkeln Kallningken
3 Ackmenischken Spucken Schakuhnen
4 Ackminge Skirwieth Karkel u. Ruß
5 Adlig Brionischken Gut Skirwieth Ruß
6 Bredszull Skirwieth Ruß
7 Derrvelischken Karkeln Kallningken
8 Girgsken Spucken Karkel u. Schakuhnen
9 Ibenhorst Gut/Forst Ibenhorst Schakuhnen
10 Jäkischken Spucken Schakuhnen
11 Jodischken Schakuhnen Schakuhnen
12 Jodraggen Gut Spucken Schakuhnen
13 Kallningken Karkeln Kallningken
14 Karkeln Karkeln Karkeln
15 Katrinigkeiten Spucken Schakuhnen
16 Kerschkallen Försterei Ibenhorst Schakuhnen
17 Labben Spucken Schakuhnen
18 Lebbeden Spucken Schakuhnen
19 Lukischken Karkeln Kallningken
20 Luttken Schakuhnen Schakuhnen
21 Nausseden ? Spucken Schakuhnen
22 Parungaln Karkeln Karkeln
23 Perkuhnen Schakuhnen Schakuhnen
24 Pustutten Karkeln Kallningken
25 Rewellen Spucken Schakuhnen
26 Ruckstinkrandt OT Ruß Ruß Ruß
27 Schakuhnen Schakuhnen Schakuhnen
28 Schillgallen Schakuhnen Schakuhnen
29 Schneidereiten Schakuhnen Schakuhnen
30 Schneiderende Schakuhnen Schakuhnen
31 Skierwieth Skirwieth Ruß
32 Spucken Spucken Schakuhnen
33 Staldszen Schakuhnen Schakuhnen
34 Thewellen Spucken Schakuhnen
35 Tirkseln Spucken Schakuhnen
36 Tomstall Schakuhnen Schakuhnen
37 Tramischen Karkeln Karkeln u. Kallningken Ortsteil Eisenberg (Kr.Heydekrug) gehörte zum Kirchspiel Kallningken
38 Valtinkratsch Gut Spucken Schakuhnen
39 Wieszeiten Schakuhnen Schakuhnen
40 Wirballen (Kr.Heydekrug) Karkeln Kallningken
41 Wittken Karkeln Kallningken


  • Der Zeitpunkt der politische Abtrennung der Landgemeinden ist nicht gleich der Zeitpunkt der kirchliche Abtrennung. Entgültig dürfte die kirchliche Abtrennung eher nach 1926 erfolgt sein, wann aber genau konnte noch nicht ermittelt werden.
  • Die Kirchspielgrenzen haben sich mit dem Wiederanschluß des Memellandes an das Reich 1939 in diesem Gebiet nicht geändert.

Orte die 1920 (amtlich am: 1.7.1922) vom Kreis Niederung an den Kreis Heydekrug gingen

Kreis Niederung nördlich der Ruß (Fluss) im Preußischen Urmesstischblatt 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz



Alle nördlich der Ruß (Fluss) gelegenen Orte des Kreises Niederung:




Orte die 1920 an den Kreis Pogegen gingen

Nördlich der Memel (Fluss) gelegene Orte der Kreise:

Stadtkreis Tilsit

Landkreis Tilsit

Abgetreten wurden: 64 577,60 ha, 31 916 Einwohner (Stand: 1.12.1910)
(Bei Preußen verblieben sind: 12 631 ha, 8 563 Einwohner (Stand: 1.12.1910))

Landgemeinden:



Gutsbezirke:

Dinglauken, Jecksterken, Kawohlen, Waldwärterhaus Schillgallen;
Forsthäuser:
Paulbeistrauch, Swareitkehmen; Oberförsterei Dingken


(Quelle:[12])

Kreis Ragnit

und

Kreis Niederung


Wiedervereinigung mit dem Deutschen Reich 1939

22.3.1939: Wiedervereinigung des Memelgebiets mit dem Deutschen Reich [13]


Wechselnde Kreisgrenzen 1939

1939 wurde der Kreis Pogegen aufgelöst und ging an die Kreise Heydekrug und Tilsit-Ragnit.


Orte am 1.10. 1939 vom Kreis Pogegen und Kreis Elchniederung an den Kreis Heydekrug gingen

Verordnung[14]
über die Gliederung des Memellandes in Stadt- und Landkreise. Vom 24. August 1939.
Aufgrund des §2 des Gesetzes über die Wiedervereinigung des Memellandes mit dem Deutschen Reich vom 23. März 1939 (Reichsgesetzbl. I S. 559) wird über die Gliederung des Memellandes in bestehende Stadt- und Landkreise verordnet:

3. Der Landkreis Heydekrug.
Er besteht aus dem bisherigen Landkreis Heydekrug.
In ihn werden die Gemeinden

des bisherigen Landkreises Pogegen eingegliedert.



Außerdem werden in den Landkreis Heydekrug folgende Gemeinden des Landkreises Elchniederung eingegliedert.:

Orte die am 1.10.1939 vom Kreis Pogegen an den Kreis Tilsit-Ragnit gingen

[16]

(KR = vor 1920 Kreis Ragnit; nur Perwallkischken gehörte vor 1920 zum Kreis Niederung; Rest: vor 1920 Kreis Tilsit)

Eine Ausnahme Übermemel ging am 1.10.1939 vom Kreis Pogegen an den Stadtkreis Tilsit


Stadt- und Landkreis Memel[18]

  • Der Stadtkreis Memel besteht aus der bisherigen Gemeinde Memel
  • Der Landkreis Memel besteht aus der bisherigen Landkreis Memel


Wechselnde Kreisgrenzen 1945 und danach

Litauische Einteilung


Einteilung der Landmannschsft Ostpreußen, Heimatauskunftstelle und Lastenausgleich

Als die Landsmannschaft Ostpreußen ihre Organisation aufbaute, entschloss man sich den Kreis Pogegen als Heimatkreis wieder aufleben zu lassen. Ihm wurde dabei auch wieder der Teil zugewiesen, der 1939 an den Kreis Heydekrug abgegeben wurde. Diese Einteilung wurde auch von der Heimatauskunftstelle und vom Lastenausgleichsamt verwendet.


Quellen

  1. Hubatsch, Walther: Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte, 1815-1945, Reihe A: Preußen, Band 1: Ost- und Westpreußen, Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn, 1975, S. 83
  2. Weiß, Albert: Preußisch-Littauen und Masuren. Historische und topographisch-statistische Studie betreffend des Regierungsbezirks Gumbinnen, zweiter Theil, Rudolstadt 1879, S. 286
  3. Toeppen. Dr. M.: Historisch-comparative Geographie von Preussen, Gotha, 1858, S. 349
  4. Gesetz-Sammlung für die Königlich Preußischen Staaten (Preußische Gesetzsammlung), 1875, S. 305
  5. Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat. Band II, Berlin 1893, S.12
  6. Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat. Band III, Berlin 1898, S.5
  7. Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat. Band III, Berlin 1898, S.4
  8. Ministerial-Blatt für die gesamte innere Verwaltung 57 (1896) S.33
  9. Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat. Band III, Berlin 1898, S.5
  10. Hubatsch, Walther: Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte, 1815-1945, Reihe A: Preußen, Band 1: Ost- und Westpreußen, Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn, 1975, S. 83
  11. Die von Preußen abgetretenen Gebiete, bearbeitet in der Plankammer des Preußischen Statistischen Landesamtes, Berlin 1922
  12. Die von Preußen abgetretenen Gebiete, bearbeitet in der Plankammer des Preußischen Statistischen Landesamtes, Berlin 1922
  13. Reichsgesetzblatt 1939, Teil II, S. 608)
  14. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
  15. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
  16. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  17. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
  18. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
  • Kurschat, Heinrich A., "Das Buch vom Memelland", F.W. Siebert Verlag, Oldenburg 1968
  • "Der Kreis Elchniederung, Band II", dort sind die Veränderungen in den Kreisgrenzen im Abschnitt "Die Amtsbezirke in der Elchniederung" auf Seite 70 beschrieben.
  • "Der Kreis Elchniederung gestern und heute" zusammengestellt von Gabriele Bastemeyer und Hans-Dieter Surgau; herausgegeben von der Kreisgemeinschaft Elchniederung, 2006
  • Priebe, Claus, "Die Geschichte der evangelischen Kirche im Memelland", noch nicht veröffentlicht
  • Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  • "Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Ostpreußen" Königsberg (Pr) 1913.
  • www.territorial.de